Cluser lernen Trossingen kennen
Jacqueline und Guy Raguin leiten Jedermannreise in die deutsche Partnerstadt
- „Es ist für mich gar nicht vorstellbar, dass es Cluser gibt, die Trossingen noch nicht kennen“, sagt Jacqueline Raguin. Weil das aber so ist, hat die Vorsitzende des Cluser Partnerschaftskomitees eine Reise für Cluser organisiert, die bisher nicht die Gelegenheit hatten, im Rahmen der Austauschbeziehungen von Schulen, Vereinen oder Gruppen die deutsche Partnerstadt zu besuchen.
Es ist die erste Reise dieser Art von Cluses nach Trossingen. „Aber wir kommen bestimmt wieder“, sagte Jaqueline Raguin, als die 28-köpfige Reisegruppe am Montagabend im Kleinen Saal des Trossingers Rathauses von Bürgermeister-Stellvertreter Willy Walter (Bürgermeister Clemens Maier ist noch im Urlaub) willkommen geheißen wurde; „auch wenn es nicht mehr so ist, wie früher“, fügte sie in Anspielung auf den Tod ihres Freundes, des Trossinger Komiteevorsitzenden Hans Trümper, hinzu. An Hans Trümpers Beerdigung am vergangenen Donnerstag hatte Jacqueline Raguin eine bewegende Rede gehalten.
Von Hans Trümper vorbereitet
In der Tat hatte Hans Trümper bereits zwei solcher „Jedermannreisen“von Trossingen nach Cluses organisiert, die außerhalb der regulären Partnerschaftsbegegnungen stattfanden, und war auch noch an der Vorbereitung der ersten dieser Reisen in die andere Richtung beteiligt. „Es wurde kurz überlegt, die Reise abzusagen“, erzählt Willy Walter, „aber es war richtig, dies nicht zu tun; denn es muss weitergehen“.
Walter stellte beim Empfang im Rathaus kurz Trossingen vor, wobei das Trossinger Komiteemitglied (und Willy Walters FDP-Parteifreund) Gerard Deleye als geborener Franzose der ideale Übersetzer war. Walter stellte das große Bevölkerungswachstum dar, das Trossingen in den vergangenen Jahrzehnten durch den Zuzug von Russlanddeutschen, Rumänen und zuletzt Asylsuchenden erfahren hat. Aber auch das Thema Tourismus (unter anderem drei Museen und ein Naturbad) stellte er in den Mittelpunkt – schließlich sollen die Cluser wiederkommen und anderen Clusern von Trossingen erzählen –, auch die Themen Wirtschaft und die Musik- und Kulturstadt Trossingen hob der Bürgermeister-Stellvertreter hervor.
Nachdem jeder Gast eine „Little Lady“– die von der Trossinger Firma Hohner hergestellte „kleinste Mundharmonika der Welt“– erhalten hatte, zeigte Susan Sauter, dass man das kleine Instrument tatsächlich spielen kann.
Auf der Reise von Hochsavoyen nach Trossingen hatten die Cluser einen Zwischenhalt an den majestätischen Rheinfällen bei Schaffhausen gemacht. Bei ihrem dreitägigen Aufenthalt in der Partnerstadt haben sie bereits das Deutsche Harmonikamuseum im Hoher-Areal besichtigt und werden unter anderem noch der Wurmlinger „Bier-Welt“und Schloss Sigmaringen einen Besuch abstatten.