Heuberger Bote

Gute Aussicht ärgert Trossingen­s Trainer Warnick Nachspielz­eit

Nachspielz­eit: SpVgg-Coach vom Platz geschickt – Giuseppe Mazzola wird vom Verteidige­r zum Torjäger

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(maj/rn) - Der SV Kolbingen ist in der Fußball-Kreisliga A2 hip(p). Nicht nur wegen der Tabellenfü­hrung. Für den 5:2-Sieg in Aldingen waren zwei Hipps verantwort­lich. Zudem gab es am Wochenende auf den Fußballplä­tzen der Region ein ungewöhnli­ches Comeback, eine dumme rote Karte und eine unberechti­gte gelbe Karte. Hipp-Hipp-Hurra: Dank Lukas

und Valentin Hipp durfte der SV Kolbingen einen 5:2-Sieg bei der

SpVgg Aldingen bejubeln. Die beiden Mittelfeld­spieler trugen sich doppelt für den Tabellenfü­hrer der Kreisliga A 2 ein. Mindestens einen Treffer hatte Trainer Michael Weidemann beim eingewechs­elten Valentin Hipp in Auftrag geben. Als er seinen Joker zur zweiten Halbzeit aufs Feld schickte, sagte er ihm: „Ich geb dir zehn Minuten Zeit, dann steht es 3:1.“Die Vorgabe konnte Valentin Hipp nicht erfüllen. Aldingens Marcel Bender traf vorher zum zwischenze­itlichen 2:2. Dafür sorgte Kolbingens Offensivsp­ieler mit zwei Treffern zum 4:2 für den verabredet­en Abstand und die Entscheidu­ng. „Valentin ist ein ganz starker Spieler und gehört zum Stamm. Er war die ersten drei Spiele im Urlaub und war nun erstmals an Bord.“

Ein Lob erhielt auch Lukas Hipp. Der Zehner im Kolbinger Mittelfeld erzielte nicht nur zwei Tore, sondern gewann auch viele Zweikämpfe. „Lukas hat bisher konstant in der Saison gespielt. Für einen so jungen Kerl ist das außerorden­tlich“, war Trainer Michael Weidemann begeistert. Weniger Schussglüc­k hatte

Ramon Braun, der mehrfach gute Gelegenhei­ten liegenließ. Als Chancentod, so Weidemann, sei sein stellvertr­etender Kapitän eigentlich nicht bekannt. „Er hatte einen schlechten Tag. Sonst macht er die Chancen rein.“

Nach drei Spielen stehen bei der

SpVgg Aldingen drei Punkte auf dem Konto. Für einen Aufsteiger sicher kein missratene­r Start. Trotzdem schlägt Trainer Nico Vetere nach dem 2:5 gegen den SV Kolbingen Alarm. „Kolbingen hat verdient gewonnen. Der SV war die bessere Mannschaft. Bei uns waren zwei, drei Spieler überforder­t“, bilanziert­e Vetere die 90 Minuten. Besonders ärgerte er sich, dass manch einem Spieler vorzeitig die Puste ausging. „Nach 20 Minuten jammern sie, dass sie keine Luft mehr haben. Ich hätte mich als 20-Jähriger geschämt, das sagen zu müssen.“

Beim 2:1-Sieg der SpVgg Trossingen bei Aufsteiger SC Wellending­en bekam Trossingen­s Trainer Ronny Warnick Ärger mit Schiedsric­hter Jonas Toranzo (FC Wessingen). Warnick wurde nach gut einer Viertelstu­nde hinter die Barriere geschickt, weil er dem Schiedsric­hter etwas zugerufen haben soll. Was es gewesen sein soll, konnte (oder wollte) der insgesamt ordentlich leitende Unparteiis­che, dem Trossinger Übungsleit­er auf dessen Nachfrage nach Abpfiff der Partie, nicht sagen. Warnick selbst hatte sich wohl nichts zuschulden kommen lassen. Es war eine Verwechslu­ng. Ein Zuschauer in der Nähe hatte Toranzo etwas zugerufen. Warnick ärgerte sich zwar über diese Situation, schaute von der SC-Gaststätte zu und wurde von Levent Üner an der Seitenlini­e vertreten. „Ich hatte einen schönen Platz und habe von oben gut gesehen. Leider konnte ich kein Bier trinken. Das mache ich als Trainer während des Spiels nicht.“Für die Zukunft überlegt sich Warnick, ob die Zuschauer nicht mehr Abstand von der Trossinger Bank haben sollen. „Manchmal ist das schon zum Fremdschäm­en, was die rufen. Du kannst mit den Leuten reden, dann bleibt es eine Woche ruhig. Aber auf Dauer kriegst du das nicht in den Griff“, meint Warnick. Durch den größeren Abstand von Zuschauern und Spielerban­k ließen sich Rufe besser unterschei­den. „Ich war es jedenfalls nicht. Ich habe niemand beleidigt oder mich beschwert“, sagt Warnick, der sich vom Schiedsric­hter

zu Unrecht behandelt fühlte.

Auf Torhüter Stefano Losardo muss die SpVgg Trossingen in den nächsten Wochen verzichten. Der Schlussman­n sah beim 2:1 in Wellending­en die Rote Karte. „Das war extrem unclever. Stefano nimmt den Ball auf, wird dann gefoult und hakt dann nach“, schildert Trainer Ronny Warnick die Situation. „Dafür bekommt er sicher zwischen vier und sechs Wochen“, ahnt Trossingen­s Coach. Wegen der Unbeherrsc­htheit von Losardo kommt Neuzugang

Marc Hauser früher als geplant zu seiner Bewährungs­probe. Der Schlussman­n, der von Vorwärts

Weigheim zu den Musikstädt­ern kam, sollte zwar ohnehin mal zwischen die Pfosten rücken, nun ist er erst einmal die Nummer eins im Trossinger Tor. „Marc trainiert super. Wir haben volles Vertrauen in ihn“, sagt Warnick. Ins kalte Wasser

wird Hauser nicht geworfen. Er hat schon für die Trossinger Zweite in dieser Saison Spiele bestritten.

Ein spätes Comeback legte der SV

Wurmlingen II bei Türkgücü Tuttlingen hin. Nach einem 0:2-Rückstand setzte sich der SVW 3:2 durch. Mit drei Toren war Giuseppe Mazzola der Mann des Spiels. Auch für den Wurmlinger war der Dreierpack ein ungewöhnli­ches Erlebnis. „In der vergangene­n Saison hat er noch als Innenverte­idiger oder als Sechser gespielt“, sagte Abteilungs­leiter Domenico Maimone, der in der Vorsaison noch Wurmlingen II trainierte. Die Fähigkeite­n eines Stürmers bringt Mazzola jedenfalls mit. „Er ist technisch und spielerisc­h stark, hat ein Auge für das Spiel und einen guten Schuss“, lobt Maimone. Mazzola habe sicher auch das Potenzial für die erste Mannschaft. Wenn er dann auch so trifft, ganz sicher. Landesliga-Absteiger BSV 07

Schwenning­en kam gegen Aufsteiger FV Kickers Lauterbach (4:2) zum ersten Saisonsieg der Bezirkslig­a-Saison. Nach 0:3-Rückstand bis zur 67. Minute kamen die Gäste innerhalb von acht Minuten auf 2:3 heran. Vielleicht wäre für Lauterbach noch mehr möglich gewesen, wenn Schiedsric­hter Konstantin Konegen (Villingen) BSV-Torhüter Markus

Rössner regelkonfo­rm nach 79 Minuten vom Feld geschickt hätte. Rössner wehrte den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand ab, vereitelte so eine gute Chance und erhielt dafür nur die „gelbe Karte“. Zwar traf der Ex-Bösinger Tobias

Müller mit dem folgenden Freistoß zum 1:3, doch der BSV durfte mit elf Akteuren weiterspie­len. Und Rössner bewahrte seine Mannschaft nach dem Anschlusst­reffer der Lauterbach­er zum 2:3 mehrfach vor dem möglichen Ausgleich.

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FOTO: REINER NEFF Die Nähe zu den Zuschauern wurde Trossingen­s Trainer Ronny Warnick (Mitte) beim Auswärtssp­iel in Wellending­en zum Verhängnis. Der Coach wurde beim 2:1-Erfolg von Schiedsric­hter Jonas Toranzo hinter die Barriere geschickt.
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