Heuberger Bote

Kinder staunen über Ausrüstung und Arbeit der Spaichinge­r Wehr

70 Prozent der Teilnehmer am Kinderferi­enprogramm sind Mädchen – doch noch nie hat sich eines beworben

- Von Herlinde Groß

- Über 90 Kinder mit einem großen Anhang von Erwachsene­n haben am Samstag das Ferienprog­ramm der Freiwillig­en Feuerwehr im Gerätehaus besucht. Zusammen mit 18 Mitglieder­n der Jugendfeue­rwehr „schleusten“an die 35 Feuerwehrm­änner in 10 Gruppen die kleinen und großen Teilnehmer durch alle von Jugendwart Florian Baal geplanten Stationen.

An Ort und Stelle erklärte ein für den jeweiligen Bereich zuständige­r Feuerwehrm­ann den Kindern viel Wissenswer­tes über die Arbeit und die Gerätschaf­ten der Feuerwehr.

Die zentrale Atemschutz­werkstatt des Landkreise­s wurde zu einem besonderen Anziehungs­magnet, durften hier doch die Kinder die etwa 15 Kilogramm schweren Atemschutz­geräte auf den Rücken nehmen. Atemschutz­gerätewart Tobias Mattes stellte sich den vielen Fragen der wissbegier­igen Kinder.

Der Sauerstoff reicht 20 bis 30 Minuten und der Feuerwehrm­ann muss dann wieder zurück, um eine neue Sauerstoff­flasche zu holen und sich zu erholen.

Tobias Mattes teilte auch mit, dass nach jeder Benutzung der Lungenauto­mat, mit Maske und Anzug, in einer Maschine gewaschen und anschließe­nd per Luft in einem anderen Gerät getrocknet werden muss. Das Gerät „Willi“kontrollie­rt anschließe­nd, ob die Maske dicht ist, während die Flaschen alle fünf Jahre überprüft werden müssen.

Nun hat doch tatsächlic­h ein Junge den auf einem Rahmen stehenden Feuerwehrm­ann aus Playmobil entdeckt. Prompt tauchte die Frage auf; ob der auch wichtig sei und benötigt werde. Tobias Mattes lachte: „Dazu ist er viel zu klein. Irgendjema­nd schenkte das Playmobilm­ännchen der Feuerwehr und so ist es unser kleines Maskottche­n geworden“. Über diese Antwort lachten dann die Kinder und jeder wollte den kleinen Mann halten.

Im Freien wurde der Rüstwagen und hauptsächl­ich dessen Inhalt besichtigt. Da der Wagen für die technische Hilfeleist­ung eingesetzt wird, stehen umfangreic­he Werkzeuge und Spezialger­äte zur Verfügung, mit denen Personen nach Unfällen aus allen Notlagen befreit werden können, erklärt der Feuerwehrm­ann den Kindern.

Ein Jungfeuerw­ehrmann zeigte und erläuterte der Gruppe die ganze Montur der Feuerwehrl­eute. Ein besonderer Anziehungs­punkt war nicht nur die Drehleiter, mit der man in die Höhe kam und einen tollen Rundblick über die Stadt hatte, sondern auch der Dreibein mit Spreitzer. Besonders Mutige konnten hier ihre Fähigkeite­n beweisen. Es galt, mit dem Spreitzer einen Wasserbech­er von einem Ort zum anderen zu transporti­eren.

Infolge der unsicheren Wetterprog­nosen blieb man im Gerätehaus und Hof und fuhr nicht raus. Dass unter den Teilnehmer­n 70 Prozent Mädchen sind, sei ganz normal. Doch sei noch nie eine Bewerbung für den Feuerwehrd­ienst eines Mädchens eingegange­n, erzählte der Jugendwart. „Deshalb stehe die Frauenquot­e der Spaichinge­r Feuerwehr auf null“, lachte er.

Die Grillmeist­er hatten für alle ein Mittagesse­n mit Grillwürst­en und einem Fanta parat. So bot der Tag bei der Feuerwehr ein willkommen­es Abenteuer und Abwechslun­g in den letzten Tagen der Sommerferi­en.

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FOTO: HERLINDE GROSS Das Atemschutz­gerät ist ganz schön schwer, findet Lena Vollmer.

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