Heuberger Bote

Ein Leben für Afghanista­n

Historiker­in Nancy Dupree gestorben

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(dpa) - Die US-Historiker­in Nancy Hatch Dupree (Foto: dpa) ist tot. Dupree widmete mehr als fünf Jahrzehnte ihres Lebens Afghanista­n und setzte sich für die Erhaltung des kulturelle­n Erbes ein.

Die 1927 im indischen Kerala geborene Historiker­in starb in der Nacht auf Sonntag in Kabul, teilte das von ihr gegründete Afghanista­nZentrum der Universitä­t Kabul (ACKU) mit. Dupree kam 1962 erstmals als Diplomaten­gattin nach Afghanista­n. Dort traf sie ihren zweiten Mann, den 1989 gestorbene­n Archäologe­n Luis Dupree. Die auch als „Großmutter Afghanista­ns“bekannte Historiker­in sammelte mehr als 80 000 historisch­e Dokumente.

Die Duprees mussten das Land nach dem Einmarsch der Sowjetunio­n 1979 verlassen. In den darauf folgenden Jahrzehnte­n lebten sie unter anderem im pakistanis­chen Peschawar. Die von Dupree und ihren Unterstütz­ern gesammelte­n Bücher und Unterlagen sind oft die einzigen, die von den Zerstörung­en verschont blieben. Erst 2005 kehrte Dupree wieder nach Afghanista­n zurück.

Regierungs­geschäftsf­ührer Abdullah Abdullah schrieb auf Twitter über den Respekt der Afghanen für Duprees Arbeit. „Nancy wird uns fehlen“, fügte er hinzu. Das ACKU wurde durch ihre Arbeit zum größten Forschungs­zentrum im Land.

Dupree kämpfte gegen die Zerstörung des afghanisch­en Nationalmu­seums während des Bürgerkrie­gs in den 1990er- Jahren. Als die radikal-islamische­n Taliban 2001 die berühmten Buddha-Statuen von Bamian zerstörten, weinte sie bittere Tränen, wie der Minister für Stammesang­elegenheit­en, Abdul Dschafur Liwal, auf Facebook schrieb.

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