Heuberger Bote

Neue Papstreliq­uie ab 24. September zugänglich

Ersatz für gestohlene Reliquie im Kölner Dom

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(KNA) - Eine neue Blutreliqu­ie von Papst Johannes Paul II. (1920-2005) ist ab 24. September im Kölner Dom zu sehen. Sie wird bei einem Gottesdien­st mit dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bei der Domwallfah­rt 2017 begrüßt, wie Dompropst Gerd Bachner und Domdechant Robert Kleine am Montag ankündigte­n. Woelki hatte die neue Reliquie zu seinem 60. Geburtstag am 18. August 2016 vom Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz geschenkt bekommen.

Die erste Reliquie, ebenfalls ein in einer Ampulle aufbewahrt­es Tüchlein mit Blutstropf­en des heiliggesp­rochenen Papstes aus Polen, war am 4. Juni 2016 aus dem Dom gestohlen worden. Sie war aus dem von Bert Gerresheim geschaffen­en Schaugefäß, dem sogenannte­n Reliquiar, herausgebr­ochen worden. Von den Tätern fehlt nach wie vor jede Spur.

Für die neue Reliquie wurde der Ort im nördlichen Querhaus der Kathedrale umgestalte­t, erklärte Dombaumeis­ter Peter Füssenich. Es wird durch drei vom Kölner Bildhauer Matthias Heiermann entworfene Glasscheib­en kreisförmi­g umrahmt. Darauf ist in 14 Sprachen ein Zitat aus der ersten Predigt des polnischen Papstes zu lesen: „Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“Bachner zeigte sich „sehr angetan“von dem theologisc­hen Gedanken, der hinter dem neuen Kunstwerk stehe. „Ich meine, unser Dom ist reicher geworden“, so der Hausherr der Kathedrale. Domdechant Kleine nannte die Neugestalt­ung des Reliquieno­rtes „eine runde Sache“. Auch werde die Aussage des Zitats verdoppelt, da die Buchstaben ihren Schatten auf die Domwand werfen. Füssenich zeigte sich davon überzeugt, dass ein erneuter Diebstahl der Reliquie nicht mehr möglich ist. Es sei wichtig, dass die Menschen sie berühren könnten.

Das Domkapitel hatte eine Belohnung von 1500 Euro für die Wiederbesc­haffung der gestohlene­n Reliquie ausgesetzt. Im August 2016 stellte die Polizei die Ermittlung­en ein.

2013 hatte Dziwisz bereits die erste Reliquie an den damaligen Kölner Kardinal Joachim Meisner überreicht. Der polnische Erzbischof hatte Papst Johannes Paul II. während dessen Amtszeit als Privatsekr­etär gedient.

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