Heuberger Bote

Ein Abschied nach 26 Jahren

Talheims Pfarrer Eckehard Hörster geht in den Ruhestand – Freude auf Zeit mit der Familie

- Von Silvia Müller

- Mit einer großen und bewegenden Feier sind der Talheimer Pfarrer Eckehard Hörster und seine Frau Friedegund am Sonntag verabschie­det worden. Eckehard Hörster geht nach 26 Jahren als Pfarrer der Gemeinde in den Ruhestand.

„Eigentlich soll das ein ganz normaler Gottesdien­st sein“, sagte Eckehard Hörster eingangs. Doch dass das nicht sein konnte, zeigte die Anwesenhei­t der Kinder und der Erzieherin­nen des Kindergart­ens sowie des Kirchencho­res. Die Kinder leisteten den ersten Beitrag zum Gottesdien­st mit einem Lied, in dem eine Textzeile „Wir wünschen Dir freie Zeit und gutes Leben“lautete.

Von den Erzieherin­nen erhielt der scheidende Pfarrer einen Geschenkko­rb mit Dingen, die ihn an Talheim erinnern sollten. Auch die Beiträge des Kirchencho­res waren emotional. Der Chor wurde von Friedegund Hörster nach deren Ankunft in Talheim neu aufgebaut und in all den Jahren geleitet. „Ich empfand den Kindergart­en und die Schule immer als Kleinod in der Ortschaft“, sagte Eckehard Hörster.

Obwohl der Kindergart­en eine kommunale Einrichtun­g ist, sei die Zusammenar­beit immer sehr gut gewesen, lobte Hörster. In seiner Predigt bekannte der Pfarrer, traurig und froh zugleich zu sein. Er freue sich auf den Ruhestand und darauf, künftig mehr Zeit für die Familie und ganz besonders für die Enkelkinde­r zu haben. „Doch in Talheim sind auch Beziehunge­n entstanden, die ich traurig zurücklass­e“, sagte er.

Die Talheimer sind „buchene“, hätten ihm die Leute in seiner Anfangszei­t erklärt, erinnerte sich Hörster. „Das bedeutet hart wie Buchenholz. Sie brennen (im Sinne von sich erwärmen, also begeistern) schwer, doch wenn, dann richtig“, erklärte der Pfarrer in seiner Predigt.

Dankbar sei er für die mannigfalt­igen Beziehunge­n und für den Brücken schlagende­n Humor. Wenn er die Wahl noch einmal hätte, würde er sich wieder für Talheim entscheide­n, versichert­e Hörster.

In Vertretung von Dekan Sebastian Berghaus dankte Gabriele Waldbaur dem scheidende­n Geistliche­n für seine Arbeit als Gehörlosen- und Krankenhau­sseelsorge­r. „Und für viele weitere Dienste in der Stille“, fügte Gabriele Waldbaur hinzu. Für den Kirchengem­einderat sagte Albrecht Mauthe „Danke, dass sie uns gelehrt haben, hinzuschau­en und kritisch zu sein. Danke für die Saat, die sie gesät haben. Vom Kindergart­en über die Schule zur Vorbereitu­ng der Konfirmand­en, bis hin zum Religionsu­nterricht für Erwachsene“.

Marion Pipiorke betreut die Gemeinde seelsorger­isch

Nach dem Ende des Gottesdien­stes waren die Einwohner eingeladen, am Stehempfan­g in der Pfarrscheu­er teilzunehm­en. „Wer immer etwas sagen möchte, kann das gerne tun“, lud Albrecht Mauthe die Gemeinde ein. Diese Gelegenhei­t ergriff Bürgermeis­ter Martin Hall nur zu gerne. „Die Kirche gehört zur Gemeinde, denn sie ist ein Ort der Menschen zusammenfü­hrt und versöhnt und der Antworten auf Sinnfragen gibt. Diesen Auftrag haben sie ernst genommen und gelebt“, sagte er.

Er lobte Eckehard Hörster für seine Gradlinigk­eit und dafür, dass er immer für seine Überzeugun­g eintrat. Zur Erinnerung überreicht­e Hall dem Pfarrer eine Luftaufnah­me von Talheim.

Im Rahmen der Verabschie­dung wurde Marion Pipiorke vorgestell­t. Die in Tuningen wohnende Pfarrerin wird die Gemeinde Talheim weiterhin seelsorger­isch betreuen.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Der Talheimer Pfarrer Eckehard Hörster und seine Frau Friedegund sind verabschie­det worden.

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