Heuberger Bote

Gericht stellt Auschwitz-Prozess ein

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(dpa) - Ein Mordprozes­s in Mecklenbur­g-Vorpommern gegen einen 96-jährigen früheren SS-Sanitäter in Auschwitz ist eingestell­t worden. Der Angeklagte sei aufgrund seiner Demenz nicht mehr verhandlun­gsfähig, erklärte der Sprecher des Landgerich­ts Neubranden­burg, Carl Christian Deutsch, am Dienstag. Das hätten zwei Gutachter unabhängig voneinande­r festgestel­lt. Dem Mann war Beihilfe zum Mord in 3681 Fällen vorgeworfe­n worden. Der Angeklagte war 1944 einen Monat im KZ Auschwitz-Birkenau als Sanitäter tätig – nach Angaben seiner Verteidigu­ng betreute er KZ-Personal. In dem Zeitraum wurden mindestens 3681 Menschen in Gaskammern umgebracht. Mit der Einstellun­g des Verfahrens folgte die Strafkamme­r Anträgen von Staatsanwa­ltschaft, Nebenklage und Verteidigu­ng.

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