Jeder Straße ihren Namen
Trossingen bekommt acht neue Straßen - Weitere sind schon in Planung
- Trossingen wächst, besonders Richtung Norden. Die Arbeiten am Baugebiet Albblick II laufen derzeit auf Hochtouren. Fünf neue Straßen entstehen dort, im Steppach gibt es ein neue und Richtung Durchhausen hat Trossingen zwei weitere Straßen dazu bekommen.
„Im Norden Richtung Aixheim laufen gerade die Arbeiten für den Justinus-Kerner-Weg und den Thaddäus-Troll-Weg“, sagt Hauptamtsleiter Dieter Kohler im Gespräch mit unserer Zeitung. Der angrenzende August-Lämmle-Weg ist noch nicht angelegt. „Der kommt bei der nächsten Erschließung dran“, so Kohler.
Wie eine Straße heißen soll, das entscheidet der Gemeinderat. „Die Namens-Vorschläge kommen aus unterschiedlichen Richtungen. Zum Teil von Bürgern, von uns als Verwaltung oder aus der Mitte des Gemeinderats“, so Dieter Kohler weiter. Zwei bemerkenswerte Ausnahmen gibt es bei der Namensgebung der neuen Straßen aber doch. Die Adalbert-Haas-Straße zweigt von der Christian-Messner-Straße ab und führt zum Neubau von Haas Schleifmaschinen. Die Straße ist nach dem Firmengründer benannt worden. Ähnlich ist es bei der Engelhard-Walter-Straße gelaufen. Die Straße im Gebiet Neuen führt zum Firmengelände des Trossinger Straßenbauunternehmens Engelhard Walter. In beiden Fällen war der Bau der Straße mit der Neuansiedelung der Firmen verbunden, so dass die neu angelegten Straßen noch namenlos waren.
Widerstandskämpfer und Dichter
Mit der Sophie-Scholl-Straße und der Eugen-Bolz-Straße gedenkt Trossingen zweier NS-Widerstandskämpfer. Die drei Wege AugustLämmle, Justinus-Kerner und Thaddäus-Troll hingegen sind nach bekannten Mundartdichtern benannt worden
Ziemlich einfach viel die Namenswahl bei der Neuenbühlstraße im Gewerbegebiet Neuen in Richtung Durchhausen . „Das ist ein alter Gewann-Name“, so Dieter Kohler.
Und auch in Zukunft wird sich der Gemeinderat immer wieder mit neuen Straßennamen beschäftigen müssen. Denn wenn das Baugebiet Abblick weiter ausgebaut wird, dann werden natürlich auch dort die Straßen und Wege irgendwie heißen müssen.
Umbenennungen kommen in Trossingen eher selten vor. 2010 wurde der Fritz-Kiehn-Platz an der ka tholischen Kirche in Theresienplatz umbenannt. Fritz Kiehn gilt als politisch umstritten, weil der in der Nazi-Zeit enge Verbindungen zum Regime pflegte. Die Stadt beendete mit der Umbennung einen jahrelang im Gemeinderat schwelenden Streit.