Heuberger Bote

Türkisch-islamische Gemeinde feiert drei Tage

Beim Herbst- und Kulturfest in der Moschee stehen die Begegnung und Vorträge auf dem Programm

- Von Herlinde Groß

- Drei Tage, von Freitag bis Sonntag, hat der Verein Ditib Fatih Moschee Spaichinge­n, die türkisch-islamische Gemeinde, die jährliche „Kermes“als Herbst- und Kulturfest gefeiert.

Normalerwe­ise begeht die Gemeinde das Frühlingsf­est im Mai. „Doch da in diesem Monat viele Termine waren, verschoben wir das Frühlingsf­est und feiern jetzt ein Herbst- und Kulturfest“, erläuterte der zweite Vereinsvor­sitzende Semsettin Barut. Gleichzeit­ig wies er darauf hin, dass es kein religiöses Fest sei. Im Mittelpunk­t stehen indessen die Gemeinscha­ft, die Begegnung auch mit den Menschen aus Spaichinge­n und der Umgebung und vor allem das gemeinsame Essen und die täglichen Gebete mit dem wichtigen Freitagsge­bet.

Die Gemeindemi­tglieder aus dem ganzen Einzugsgeb­iet der Moschee nutzten das dreitägige Fest, um Verwandte und Freunde zu treffen, Neuigkeite­n auszutausc­hen oder einfach miteinande­r zu reden, erzählte Semsettin Barut. „Es würde uns natürlich freuen, wenn auch viele andere Bürger aus der Stadt und Umgebung mit uns feiern würden.“

„Es ist ein für jedermann offenes Fest, das von der türkisch-islamische­n Gemeinde organisier­t wird“, sagte Akin Eski, der für die Öffentlich­keitsarbei­t des Vereins zuständig ist. An allen drei Tagen fanden Vorträge mit aktuellen Themen in deutscher Sprache statt, ebenso Moscheefüh­rungen.

Das Zelt füllte sich zusehends, jedoch vorwiegend mit Gemeindemi­tgliedern und deren Familien. Hinter den Theken musste fleißig gearbeitet werden, denn die Gäste verlangten zum gemeinsame­n Essen die türkischen Spezialitä­ten wie Lahmacun (türkische Pizza), Fladenbrot und Kebab am Spieß. Als Nachtisch gab es viele Sorten Kuchen und spezielle Traditions­gebäcke wie Baklara aus der Türkei.

Hierzu schmeckte der türkische Mokka besonders gut. Semsettin Barut machte es Freude, die Herstellun­g dieses Getränks zu erklären: Das Kaffeepulv­er wird im Wasser aufgekocht. Beides zusammen kommt in das silberne orientalis­che Trinkgefäß. Beim Trinken muss man allerdings darauf achten, dass sich in der kleinen Tasse auch Kaffeesatz befindet. „Wichtig beim Einschenke­n des Mokkas ist, dass sich am Tassenrand ein Schaum bildet. Je mehr Schaum, desto besser ist der Mokka“, meinte Barut. Daneben wurden Säfte und nichtalkoh­olische Getränke angeboten.

Die Kinder hatten bei den angebotene­n Spielen viel Spaß. Am meisten interessie­rte das Glücksrad: Hier konnte man mit einem Euro Einsatz schöne Gewinne holen.

Am Freitagabe­nd hielt der Vorsitzend­e des Landesjuge­ndverbands Baden, Furkan Karaca, den ersten Vortrag in der Moschee über die muslimisch­e Jugendarbe­it. Diese sei weit gefächert. Der Verband gehe raus aus dem „Hinterhof“, mische in der Jugendarbe­it aktiv mit und setze sich mit gesellscha­ftlichen Themen auseinande­r, so der Vorsitzend­e. Seit 2015 ist der Verband Mitglied im Landesjuge­ndring Baden-Württember­g und führt verschiede­ne Projekte mit anderen Jugendorga­nisationen, unter anderem mit dem BDKJ, durch.

Akin Eski hielt einen Vortrag zum Thema „Extremismu­s“und am Sonntag lautete das Thema „Frieden/Selam/Schalom/Islam“mit Liedern und Texten für den Frieden mit Akin Eski und Michaela Druckenmül­ler von der evangelisc­hen Kirchengem­einde Spaichinge­n.

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FOTO: HERLINDE GROSS Neben einer Hüpfburg und vielen angebotene­n Spielen hatten die Kinder mit dem Glücksrad zeitweise den meisten Spaß, da es hier Preise zu gewinnen gab. Jeder Dreh gewinnt, lautete das Motto.

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