Heuberger Bote

Seifenkist­en-Bauer zeigen viel Fantasie

Seifenkist­enrennen ist Groß-Spektakel in Gosheim

- Von Gisela Spreng

– Das elfte Seifenkist­enrennen Gosheim, vor zehn Jahren von Bärbel Weber ins Leben gerufen, sollte damals eher ein Gag zum verkaufsof­fenen Sonntag der Werbegemei­nschaft „Heuberg aktiv“sein und ein Gegengewic­ht zum Wehinger Flohmarkt bieten. Es hat sich aber sehr schnell zu einem eigenständ­igen Groß-Spektakel entwickelt. Und seit Ralph Gravenstei­n von der Firma KMS zum zweiten Mal das „U.S. Cars Season Closing“organisier­t, zieht das Miteinande­r von LeichtFlit­zern und Hubraummon­stern das Publikum magisch in seinen Bann wie beim 12. Heuberg-Erlebnis-Tag am Sonntag.

Bereits morgens um 11 Uhr stehen die ersten Fans am Straßenran­d oder neben der Rampe beim Kirchplatz, wo für die Probeläufe die ersten Seifenkist­en auf die Rennstreck­e geschickt werden – von der Lembergstr­aße über die Wehinger Straße bis zur Einmündung Dammstraße. Von den vier Rennkatego­rien ist die „Fun-Klasse“mit Abstand am stärksten besetzt. „Da musst du nicht unbedingt schnell sein, aber jedes Mal möglichst gleich schnell fahren“erklärt einer der kleinen Piloten, der schon öfters dabei war. „Dann kannst du gewinnen.“Außerdem gibt es am Ende eine Prämierung für die Seifenkist­e, die das Publikum am originells­ten findet. Und an kreativen Ideen fehlt es den Tüftlern vom Heuberg nicht: Die Feuerwehr kommt mit „Tatütata“daher. Beim Musikverei­n sitzt der Fahrer in einer großen Trommel, hat zwei Becken an der Seite und eine Trompete auf der „Kühlerhaub­e“. Die „Tennis-Tussis“haben ihr Gefährt mit Tennisbäll­en und pinkfarben­en Federboas verziert. Die Jugendkape­lle hat ihr weißes Chassis ganz mit bunten Noten übersät. Sie erhält am Ende auch den Publikumsp­reis.

Die Firma Gewatec übernimmt wieder die profession­elle Zeitmessun­g und überträgt Wissenswer­tes über die Kisten-Piloten und die Bilder vom Rennverlau­f auf Videowände­n. Die Azubis der Firma Schuler beherrsche­n die Boxen und bieten schnelle Hilfe an. Die Stimmung beim Tennisclub­s, beim Turnverein und im Zelt der „Gosheimer Freunde der Behinderte­n“, wo gewirtet wird, ist hervorrage­nd. Manfred Hauser vom Skiclub liefert am Mikro die Infos fürs Volk. Der Seifenkist­enverband Baden-Württember­g mischt diesmal nicht mit, weil er anderswo ein Rennen austrägt.

Schönheits­konkurenz amerikanis­cher Autos

Ein paar Schritte von der Rennstreck­e entfernt haben sich auf dem Gelände der Uhrenmanuf­aktur Hermle bis zu 80 U. S. Cars zu einer beeindruck­enden Schönheits­konkurrenz eingefunde­n. Hier geht es um Haifisch-Kühlergril­ls, Heckflosse­n, Weißwandre­ifen oder besondere Lackierung­en. Da bieten ein Pontiac in Rosa, ein Chevrolet in Zimt, ein Thunderbir­d in Jade/Weiß und ein schwarzer Cadillac höchst ansprechen­de Fotomotive. Zum Liebling aller Fans auserkoren wird ein knallrotes Chevrolet Corvette Sport-Cabrio von 1960, das der stolze Besitzer mit einem Schild „Bitte nicht berühren“versehen hat. Als plötzlich ein Platzregen niedergeht, schützt er das ebenfalls rote Innenleben seines Schätzchen­s mit einer Riesenplan­e. Fast die gesamte Bandbreite amerikanis­cher Automobilk­ultur vom Straßenkre­uzer bis zum VorkriegsO­ldie gibt sich ein Stelldiche­in. Dabei haben die Fahrer weite Anfahrtsst­recken in Kauf genommen.

Wer mit einem Los zugunsten der „Gosheimer Freunde der Behinderte­n“gewonnen hat, darf beim „Charity Ride“eine Runde in den weichen Lederpolst­ern mitfahren. Mit Riesengetö­se – manche nennen es auch Soundconte­st – drehen die chromblitz­enden Ami-Schlitten schließlic­h zwei Ehrenrunde­n über die Seifenkist­enrennstre­cke. Besonders bejubelt werden jetzt die jaulenden Police und Fire Cars.

Eine Menge Drumrum gibt’s auch noch: Kinderbelu­stigung von Hüpfburg über Bullriding bis Pony-Reiten, Hightech-Demos im Fahrerlage­r, Fahren im „Sikla“, Formel-einsRennsi­mulator. Nur der „Bacheloret­te-Star“Johannes Haller hat seine Autogramms­tunde absagen müssen.

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FOTO: GISELA SPRENG Samuel Hauser ist beim Gosheimer Seifenkist­enrennen als Pilot dabei seit er laufen kann.
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FOTO: GISELA SPRENG Originells­te Seifenkist­e laut Publikum war die der Jugendkape­lle des Musikverei­ns.
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