Nabu-Funktionär ist gegen Windkraftanlage
Dieter Schrode sieht eine Gefährdung seltener Vogelarten
(sz) Dieter Schrode, zweiter Vorsitzender der Nabu-Gruppe Spaichingen (Nabu = Naturschutzbund Deutschland), hat sich in einer Stellungnahme gegen Windkraftanlagen auf dem Balgheimer Berg ausgesprochen.
„Der Nabu Spaichingen befürwortet eine sinnvolle Energiewende“, stellt Schrode zu Beginn seines Schreibens klar. Doch die dabei zum Einsatz kommenden Maßnahmen und Technologien müssten so gewählt werden, dass die Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur minimiert werden.
„Durch hunderte ehrenamtliche Stunden ist es dem Naturschutz unter anderem gelungen, dass die Gegend rund um den Dreifaltigkeitsberg sowie Balgheim und Böttingen heute wieder sicheres Zuhause für besondere und seltene Vogelarten ist“, so Schrode. „Das gesamte Untersuchungsgebiet ist europäisches Vogelschutzgebiet. Bei unseren langjährigen Beobachtungen haben wir ein großes Vorkommen des Rotmilans und weiterer seltener Arten wie zum Beispiel Schwarzmilan, Raufußkauz, Sperlingskauz, Wespenbussard, Uhu, Schwarzspecht, Hohltaube, Wald- und Berglaubsänger sowie verschiedene Fledermausarten im Hangwald Balgheim festgestellt.“
Entgegen vielfach geäußerter Ansichten sei sehr wohl möglich, dass Milane immer wieder Waldgebiete wie den Dreifaltigkeits-oder Zundelberg vor allem auf der Suche nach neuen Futterquellen überfliegen, insbesondere bei der Heumahd, wenn teilweise bis zu zehn oder 20 dieser Tiere.
Der im Gesetz festgeschriebene Schutz dieser Arten und die herausragende Kulturlandschaft ließen nur einen Schluss zu: „Windkraftanlagen in Balgheim sind nicht sinnvoll“, so der Nabu-Funktionär, „da sie in einem solch wertvollen Schutzgebiet einen irreversiblen Kollateralschaden anrichten würden!“
„Alternative Energieerzeugung ist sinnlos, wenn sie das zerstört, was man durch sie schützen will: die Natur“, zitiert Schrode Reinhold Messmer, den bekannten Bergsteiger und Umweltschützer. „In diesem Sinne“, so Schrode, „sehen wir auch unsere Verantwortung im Erhalt dieser seltenen Arten auf und am Rande der Westalb“.