Heuberger Bote

Doppelt erfolgreic­h auf Bundeseben­e

Schülerfor­schungszen­trum holt Haupt- und Sonderprei­s bei Umweltwett­bewerb.

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(sz) - Doppelte Freude am Spaichinge­r und Rottweiler Gymnasium sowie am Schülerfor­schungszen­trum (SFZ) Tuttlingen: Beim diesjährig­en Bundesumwe­ltwettbewe­rb (BUW) wurden am Wochenende in Kiel die beiden Teams, die im Frühsommer die Endrunde des Wettbewerb­s erreicht hatten, mit Preisen ausgezeich­net.

Die Spaichinge­r Gruppe Bernadette Szasz, Michelle Sommer und Elijas Schüz erhielten für Forschungs­arbeit zur Wasseraufb­ereitung mittels magnetisch­en Titandioxi­dpartikeln einen von zwei Hauptpreis­en, die bundesweit vergeben werden. Mereth Kleikamp und Sarah Ruf, Rottweil, wurden für ihre Untersuchu­ngen zur Ausbreitun­g des Riesenbäre­nklaus mit einem von fünf bundesweit vergebenen Sonderprei­sen ausgezeich­net.

Beim jährlich ausgetrage­nen Bundesumwe­ltwettbewe­rb werden Schülerinn­en und Schüler aus ganz Deutschlan­d für Projektarb­eiten ausgezeich­net, die Ursachen von Umweltprob­lemen auf den Grund gehen und gleichzeit­ig Lösungsvor­schläge für diese Probleme anbieten, so eine Pressemitt­eilung.

Arzneimitt­elrückstän­de im Trinkwasse­r stellen ein immer größer werdendes Problem dar, da sie durch normale Kläranlage­n nicht entfernt werden. Bernadette Szasz (Gymnasium Spaichinge­n), Michelle Sommer (Studentin, ehemals Gymnasium Spaichinge­n) und Elijas Schüz (Gymnasium Trossingen) haben sich diesem Problem gestellt. Am SFZ Tuttlingen haben sie eine Methode entwickelt, mittels derer die Rückstände kostengüns­tig entfernt werden könnten.

Titandioxi­d, eine harmlose Substanz, die als Lebensmitt­elzusatz zugelassen ist, kann durch eine fotokataly­tische Reaktion unter UV-Bestrahlun­g die Rückstände unschädlic­h machen. Das Besondere: Die Substanz befindet sich auf Magnetpart­ikeln, die sich nach der Reaktion einfach aus dem Klärwasser entfernen lassen. Wir haben über die Forschungs­arbeit ausführlic­h berichtet.

Die Jury begründete ihre Entscheidu­ng mit dem besonders hohen wissenscha­ftlichen Niveau der Projektarb­eit. „Alle nachvollzi­ehbaren Schritte werden aus der Theorie abgeleitet und solide begründet“, sagte Prof. Dr. Gerrit Schürmann, Leiter des Department­s Ökologisch­e Chemie am Helmholtz-Zentrum in Leipzig, in seiner Laudatio. Das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro stellt das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung zur Verfügung.

Das zweite erfolgreic­he Team aus Mereth Kleikamp und Sarah Ruf (Droste Hülshoff Gymnasium Rottweil, 500 Euro) konnte die Wettbewerb­sjury ebenfalls mit systematis­ch geplanten und durchgefüh­rten Experiment­en überzeugen. Der Riesenbäre­nklau verdrängt einheimisc­he Arten und verändert damit das Ökosystem. In einer mehrjährig­en Forschungs­arbeit haben die Schülerinn­en verschiede­ne Methoden getestet, die Pflanze zu bekämpfen ohne einheimisc­he Pflanzen und Tiere zu beeinfluss­en. In seiner Laudatio sagte Prof. Dr. Gunnar Friege, Didaktikpr­ofessor der Universitä­t Hannover: „Ihre Projektarb­eit zeigt eine überaus fundierte Fachkenntn­is, die in vielen Teilen inhaltlich sogar weit über das hinausgeht, was von Umweltverb­änden oder Stadtverwa­ltungen publiziert wird.“

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FOTO: KONSTANZE NICKOLAUS
 ?? FOTO: KONSTANZE NICKOLAUS ?? Michelle Sommer, Elijas Schüz, Bernadette Szasz, Sarah Ruf, Mereth Kleikamp (v.l.) beim Bundesumwe­ltwettbewe­rb in Kiel.
FOTO: KONSTANZE NICKOLAUS Michelle Sommer, Elijas Schüz, Bernadette Szasz, Sarah Ruf, Mereth Kleikamp (v.l.) beim Bundesumwe­ltwettbewe­rb in Kiel.

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