Jugendkonferenz für Frittlingen
Rat und Jugendliche sprechen über Möglichkeiten der Beteiligung
- Der Frittlinger Gemeinderatsausschuss für Familie, Senioren, Jugend und Kinder tagte am Donnerstag öffentlich, um die Frage der Art der Jugendbeteiligung bei Vorhaben zu klären, die die Interessen der Jugendlichen berühren. Dies wird vom Land vorgeschrieben und soll in die Gemeindeordnung aufgenommen werden. Der Gemeinderat war fast vollständig in der Sitzung anwesend und dazu noch knapp 20 Jugendliche, darunter Vertreter der Jugendausschüsse von Turnverein, Fußballclub und Musikverein sowie vom Jugendraum.
Bei der Art der Jugendbeteiligung ging es darum, ob diese in Form eines Jugendgemeinderats oder in Form einer Jugendkonferenz stattfinden soll. Bei einer Umfrage im Frühjahr sprach sich eine Mehrheit für einen Jugendgemeinderat aus, doch bei einer Jugendversammlung Ende Mai war die Mehrheit für eine Jugendkonferenz.
Hauptamtsleiter Hans-Georg Maier erläuterte die Unterschiede, und gemeinsam wurde über die Vorund Nachteile beider Arten diskutiert. Nachdem die Jugendlichen sich untereinander noch einmal beraten hatten, sprach sich die Mehrheit für eine Jugendkonferenz aus, die einberufen wird, wenn ein Problem ansteht, mindestens jedoch einmal im Jahr. Außerdem sollen Jugendvertreter für verschiedene Altersgruppen gewählt werden.
Das zweite große Thema an diesem Abend war der neue Jugendtreff und ein Nutzungskonzept dafür. Die Gemeinde beabsichtigt ein neues Jugendhaus zu bauen. Dabei handelt es sich um ein zweigeschossiges Haus in Kubusform, das zwischen TVHäusle und Soccerplatz errichtet werden soll.
Angst vor Überwachung
Die Planung wurde gemeinsam besprochen und von den Jugendlichen kam der Vorschlag, doch noch einen Unterstellplatz für einen Grill zu schaffen. Länger diskutiert wurde über das Schließsystem für das neue Haus. Die Jugendlichen wünschen sich Schlüssel, doch die Verwaltung will ein anderes System, da bei einem Schlüsselverlust das ganze Schloss ausgetauscht werden muss. Bei einem Schließsystem mit Chips befürchten die Jugendlichen, dass sie zu sehr überwacht werden.
Beim Konzept für den Jugendtreff legt die Gemeinde Wert darauf, dass das Haus für alle Jugendlichen offen steht und auch Teil der Vernetzung der jugendarbeitenden Vereine ist. Es soll weitgehend selbstverwaltet betrieben werden, doch das Hausrecht bleibt bei der Gemeinde. Dass das Haus auch für die Vereinsjugend offen sein soll, stieß bei den Vertretern des Jugendraums zunächst nicht nur auf Gegenliebe, doch als die Art der Nutzung und die Tatsache, dass mehrere Räume zur Verfügung stehen, erläutert wurden, konnten auch sie sich damit abfinden.
Die Gemeinde will jetzt einen Zuschussantrag für das Gebäude stellen. Dadurch wird sich der Baubeginn verzögern. Mit einer Fertigstellung kann man frühestens im Frühjahr 2019 rechnen. Diskutiert wurde noch über die Stelle des Jugendreferenten. Die Jugendlichen waren hier der Meinung, man könne darauf verzichten. Nachgehakt wurde von den Vertretern des Jugendraums zum Abschluss noch nach einem versprochenen neuen Tischkicker. Dieser werde umgehend beschafft, versprach Raimund Bader.