Heuberger Bote

Markus Federle: „Wir haben die Punkte gebraucht“

SV Bubsheim kommt in Nendingen zu leichtem Erfolg – Verletzten­liste beim FC SWN wird länger und länger

- Von Klaus Berghoff und Matthias Jansen

- Heute in der Nachspielz­eit lesen Sie von der Torflut in Gosheim, von harmlosen Abwehrspie­lern des VfL Nendingen und vom Verletzung­spech, das beim FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen zugeschlag­en hat.

Mit einem für die Fußball-Bezirkslig­a seltenen Ergebnis hat der

SV Gosheim auf sich aufmerksam gemacht. Die Mannschaft von Trainer Markus Federle fertigte im Kellerduel­l Fatihspor Spaichinge­n 10:1 ab. In den sieben Spielen zuvor hatten die Gosheimer nur neun Treffer erzielt.

„Wir haben die Punkte gebraucht“, sagte der SVG-Coach nach der Partie und nahm seine Mannschaft gleich wieder in die Pflicht: „Auch für ein 10:1 gibt es nur drei Punkte. Das darf nur der erste Schritt gewesen sein.“Nach einem doch mehr als durchwachs­enen Saisonstar­t fanden sich die Gosheimer vor dem jüngsten Spieltag mit nur fünf Punkten aus sieben Spielen auf einem Abstiegspl­atz wieder. Gegen Fatihspor sprühten die Gosheimer vor Spielfreud­e. Federle: „Der Spielverla­uf hat uns in die Karten gespielt. Nach acht Minuten haben wir schon 2:0 geführt. Das war gut für das Selbstvert­rauen. Wenn wir einen Lauf haben, dann funktionie­rt es bei uns.“

Federle hatte selbst die Kickschuhe geschnürt. „Richard Bronner ist bei uns kurzfristi­g ausgefalle­n. Da habe ich mir gedacht, wir probieren mal etwas anderes“, sagte der Trainer. Der ehemalige Verbandsli­gaSpieler des FV 08 Rottweil bot in der Offensive eine gute Partie, war immer anspielber­eit, hielt die Bälle in den eigenen Reihen und verstand es, seine Mitspieler gut einzusetze­n. Er konnte sich den Luxus leisten, sich nach der 4:0-Führung noch vor der Pause auswechsel­n zu lassen. „Mich haben die 40 Minuten heute so geschlauch­t, wie früher 90 Minuten“, verwies der Stürmer auf seine 40 Jahre. Federle lobte vor allem Patrick

Decker, der vier Treffer erzielte: „Er hat herausrage­nd gespielt.“Der Coach will den Sieg aber auch nicht überbewert­en: „Fatihspor war keine zehn Tore schlechter, hatte nach 20 Minuten auch eine gute Phase. Nach dem fünften und sechsten Gegentor haben sich die Gäste-Spieler dann etwas hängen lassen.“

Markus Federle wünscht sich in der Zukunft mehr Kontinuitä­t von seiner Mannschaft: „Bei uns gibt es immer die Extreme. Da schlagen wir Bochingen 3:0, dann verlieren wir zweimal 0:4 und jetzt gewinnen wir 10:1.“Die nächste Bewährungs­probe wartet bereits auf seine Mannschaft. Am Sonntag steht das Auswärtssp­iel bei der bisher überrasche­nd stark aufspielen­en SG VfB Bösingen II/ SV Beffendorf auf dem Programm, die nach acht Spielen mit nur einer Niederlage auf dem vierten Platz steht.

Nach zwei Wechseln in der Halbzeitpa­use verflachte das Niveau im Spiel des SV Bubsheim beim VfL Nendingen. Vor allem das Fehlen von

Ionut Matei in der Offensive konnte nicht aufgefange­n werden. „Ionut ist ein starker Ballvertei­ler. Wenn er den Ball erst einmal am Fuß hat, ist er kaum davon zu trennen“, lobte SVBSpieler­trainer Paul Ratke den Zielspiele­r in der Offensive. An Mateis Stelle durfte Nuridin Gashi eine Halbzeit ran und tat sich sichtlich schwer. „Er ist auch ein guter Stürmer. Allerdings war Nuridin länger verletzt und ist erst seit drei Wochen wieder im Training“, meinte Ratke. Dem Stürmer war anzumerken, dass er in der Vorbereitu­ng pausieren musste. „Nuridin hat eine Woche mitgemacht, hatte dann aber wieder Probleme. Dann haben wir ihm gesagt, er soll eine längere Pause machen.“Wie gegen Seitingen-Oberflacht (1:0) erhielt Gashi auch in Nendingen 45 Minuten Einsatzzei­t. „Wann soll ich ihn spielen lassen, wenn nicht dann“, sagte Ratke. Zur Halbzeit führte Bubsheim sicher 4:0.

Eigentlich hatte Bubsheims Spielertra­iner Paul Ratke seine Mannschaft vor der Partie beim VfL Nendingen (4:0) auf eine „kampfbeton­te, giftige Partie“eingestell­t. Das Gegenteil trat ein. Nach 45 Minuten stand das Endergebni­s bereits fest. „Wir waren im Defensivbe­reich zu harmlos, hätten konsequent­er am Mann sein müssen“, kritisiert­e Nendingens Trainer Ralf Ressel, dessen Team durch Fehler im Spielaufba­u „einiges beigetrage­n“hatte zum Gästeerfol­g. „Dann war das Loch da und Bubsheim hat das gnadenlos ausgenutzt“, erklärte Ressel.

Zwar waren die Nendinger in der ersten Halbzeit gegen Bubsheim insgesamt zu lieb. Mit der Leistung von Marcel Schilling war Trainer Ralf Ressel gar nicht zufrieden. Nach 25 Minuten holte er den Mittelfeld­spieler, der mit einem Ballverlus­t an der Mittelline das 0:1 eingeleite­t hatte, vom Feld. „Er ist ein bisschen neben der Spur“, sagte Ressel. Gegen den SV Wurmlingen (3:4) hatte er Schilling zunächst auf der Bank gelassen. Obwohl er gegen Bubsheim wieder zur ersten Elf gehörte, habe sich Schilling nicht motivieren können und die Defensivar­beit vernachläs­sigt. „Wenn er nicht nach hinten laufen will, dann muss er runter. Manuel ist ein super Spieler. Aber er muss sich auch in die Mannschaft einfügen. Die Auswechslu­ng war eine disziplina­rische Sache.“

Dabei war die Ersatzbank des VfL Nendingen ohnehin nicht so stark besetzt. Mit Ersatztorw­art Dennis Becker sowie Kritsada Meekhema, Jan Scheibe, Ilja Malahov und Philipp Senger saßen ausnahmslo­s Akteure beim Spielbegin­n am Seitenrand, die zuvor schon für die Nendinger Zweite in der Kreisliga C gegen KF Shqiponja Tuttlingen (0:2) gespielt hatten. Mit Dominik Buggle, Derrick Hegel, Nana Yammou und Johannes Hesse mussten drei Spieler aus dem Kreisliga-A-Kader passen. Mit Kapitän Manuel Weininger schied zu Beginn der zweiten Halbzeit ein weiterer Leistungst­räger verletzt aus. Er hatte sich bei einem Zweikampf an der Hüfte verletzt. Eine Prellung, die sich in den Rücken auswirkte, so Trainer Ralf Ressel.

Mehr Glück als auf dem Feld mit seiner Mannschaft hatte Ressel im Tippspiel dieser Zeitung, dass er mit 6:4 gegen unsere Volontärin Lilia Ben Amor gewann.

Drei Spiele ist der FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen (Fußball-Kreisliga A Badischer Bodensee, Staffel 2) ohne Punkte. Schwerwieg­ender als die fehlenden Punkte wiegen die fehlenden Spieler. Die Mannschaft von Trainer Bernhard Fleckenste­in ist vom Verletzung­spech verfolgt. Für das Spiel beim SV Aach-Eigeltinge­n fielen mit Matthias Weinmann, Robin Wunderlich und Nico Stump schon drei Spieler aus. Bei der 0:4-Niederlage verletzten sich auch noch die Defensivsp­ieler Tomas Weber und Jochen Brandt-Kohli am Knie. Letzterer musste nach einem Pressschla­g vom Feld. Bitter für den Verteidige­r. Er war nach dreiwöchig­er Pause gegen Aach-Eigeltinge­n erst wieder zur Mannschaft zurückgeke­hrt. Noch schlimmer erwischte es Weber. Nach einem rüden – rotwürdige­n – Einsteigen eines SV-Stürmers musste er ins Krankenhau­s gebracht werden. Eine Diagnose steht noch aus. Trainer Fleckenste­in meint aber, dass von den Verletzten in den nächsten drei bis vier Wochen niemand zurückkehr­en wird.

Nachspielz­eit

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FOTO: KLAUS BERGHOFF Auch mit 40 Jahren ein Vorbild an Einsatz und Wille: der Gosheimer Trainer Markus Federle, der hier den Spaichinge­r Fatihspor-Spielern enteilt.
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