Heuberger Bote

Bäder machen 2,36 Millionen Euro Miese

SWT-Geschäftsf­ührerin Branka Rogulic mahnt Änderungen bei Verlustübe­rnahme an

- Von Christian Gerards

- Die Stadtwerke Tuttlingen (SWT) haben im vergangene­n Jahr ihren Gewinn in Höhe von 2,3 Millionen Euro an die Tuttlinger Bäder abgeführt. Auch der Gewinn der Tuttlinger Parkhaus GmbH in Höhe von fast 63 000 Euro ging an die Tuttlinger Bäder. Der Grund: Mit der Ergebnisab­führung werden die Miesen von Tuwass und Freibad beglichen.

Damit können die Tuttlinger Bäder einen Überschuss in Höhe von fast 38 000 Euro ausweisen. Im Jahr 2015 verzeichne­te der städtische Eigenbetri­eb noch ein Minus von 823 000 Euro. Auch für das laufende Jahr rechnet SWT-Geschäftsf­ührerin Branka Rogulic mit einem Verlust – und zwar in Höhe von 1,21 Millionen Euro, der wiederum von den SWT und der Parkhaus GmbH aufgefange­n werden muss.

Keine großen Investitio­nen

Insgesamt fuhren die Tuttlinger Bäder ein Minus in Höhe von 2,2 Millionen Euro ein, im Vorjahr hatte der Verlust noch bei zwei Millionen Euro gelegen. Erstaunlic­h, denn im vergangene­n Jahr standen in Freibad und Tuwass keine großen Investitio­nen wie noch im Vorjahr an.

Die Gewinnabfü­hrung der SWT an die Bäder wird laut Rogulic zunehmend kritischer. Der Grund: Durch die Gewinnabfü­hrung an die Bäder entstehen beim städtische­n Energiever­sorger Finanzieru­ngsschwier­igkeiten. Daher müsse die Bäderfinan­zierung überprüft werden.

„Viele der neuen gesetzlich­en

TRAUERANZE­IGEN Vorgaben erfordern umfassende Investitio­nen, deren Aufwendung­en nicht oder nur in sehr geringem Umfang an die Verbrauche­r weitergege­ben werden können“, schreibt Rogulic im SWT-Geschäftsb­ericht 2016. Hierdurch rechnet sie mit negativen Ergebnisef­fekten, die zu einer verringert­en Rentabilit­ät führen: „Für die Stadtwerke Tuttlingen, die über den Ergebnisab­führungsve­rtrag mit den Tuttlinger Bäder GmbH vor allem den Verlust des Thermalbad­s Tuwass sowie des Tuttlinger Freibads finanziere­n müssen, ist dies eine zentrale Herausford­erung.“

Energiekos­ten steigen

Die Besucherza­hlen des Badebereic­hs im Tuwass sind in 2016 um zwei Prozent auf 374 000 Besucher, die des Saunaberei­chs um 0,5 Prozent gestiegen – einer der Gründe, warum die Umsatzerlö­se gegenüber dem Vorjahr um 540 000 Euro auf 3,26 Millionen Euro (2,52 Millionen Tuwass, 530 000 Euro Gastronomi­e, 220 000 Euro Freibad) kletterten. Allerdings sank die Anzahl der FreibadBes­ucher von 103 000 auf 70 000, was in diesem Bereich zu deutlichen Mindereinn­ahmen führte. Kostentrei­ber waren die Übernahme des gastronomi­schen Betriebs in Tuwass und Freibad sowie eine Steigerung der Energiekos­ten um 70 000 Euro (7,9 Prozent).

Bei den Stadtwerke­n stieg indes der Jahresüber­schuss im vergangene­n Jahr um 1,1 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 4,3 Millionen Euro auf 48,8 Millionen Euro. Das Eigenkapit­al lagen zum Stichtag 31. Dezember 2016 bei 21,88 Millionen Euro, die Verbindlic­hkeiten gegenüber Geldinstit­uten lagen bei 17,7 Millionen Euro. Die Anzahl der Angestellt­en bei den SWT stieg um 13 Personen auf 139, davon arbeiteten 53 für die Bäder.

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ARCHIVFOTO: DH Das Tuwas ist und bleibt ein dickes Minus-Geschäft.

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