Bäder machen 2,36 Millionen Euro Miese
SWT-Geschäftsführerin Branka Rogulic mahnt Änderungen bei Verlustübernahme an
- Die Stadtwerke Tuttlingen (SWT) haben im vergangenen Jahr ihren Gewinn in Höhe von 2,3 Millionen Euro an die Tuttlinger Bäder abgeführt. Auch der Gewinn der Tuttlinger Parkhaus GmbH in Höhe von fast 63 000 Euro ging an die Tuttlinger Bäder. Der Grund: Mit der Ergebnisabführung werden die Miesen von Tuwass und Freibad beglichen.
Damit können die Tuttlinger Bäder einen Überschuss in Höhe von fast 38 000 Euro ausweisen. Im Jahr 2015 verzeichnete der städtische Eigenbetrieb noch ein Minus von 823 000 Euro. Auch für das laufende Jahr rechnet SWT-Geschäftsführerin Branka Rogulic mit einem Verlust – und zwar in Höhe von 1,21 Millionen Euro, der wiederum von den SWT und der Parkhaus GmbH aufgefangen werden muss.
Keine großen Investitionen
Insgesamt fuhren die Tuttlinger Bäder ein Minus in Höhe von 2,2 Millionen Euro ein, im Vorjahr hatte der Verlust noch bei zwei Millionen Euro gelegen. Erstaunlich, denn im vergangenen Jahr standen in Freibad und Tuwass keine großen Investitionen wie noch im Vorjahr an.
Die Gewinnabführung der SWT an die Bäder wird laut Rogulic zunehmend kritischer. Der Grund: Durch die Gewinnabführung an die Bäder entstehen beim städtischen Energieversorger Finanzierungsschwierigkeiten. Daher müsse die Bäderfinanzierung überprüft werden.
„Viele der neuen gesetzlichen
TRAUERANZEIGEN Vorgaben erfordern umfassende Investitionen, deren Aufwendungen nicht oder nur in sehr geringem Umfang an die Verbraucher weitergegeben werden können“, schreibt Rogulic im SWT-Geschäftsbericht 2016. Hierdurch rechnet sie mit negativen Ergebniseffekten, die zu einer verringerten Rentabilität führen: „Für die Stadtwerke Tuttlingen, die über den Ergebnisabführungsvertrag mit den Tuttlinger Bäder GmbH vor allem den Verlust des Thermalbads Tuwass sowie des Tuttlinger Freibads finanzieren müssen, ist dies eine zentrale Herausforderung.“
Energiekosten steigen
Die Besucherzahlen des Badebereichs im Tuwass sind in 2016 um zwei Prozent auf 374 000 Besucher, die des Saunabereichs um 0,5 Prozent gestiegen – einer der Gründe, warum die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 540 000 Euro auf 3,26 Millionen Euro (2,52 Millionen Tuwass, 530 000 Euro Gastronomie, 220 000 Euro Freibad) kletterten. Allerdings sank die Anzahl der FreibadBesucher von 103 000 auf 70 000, was in diesem Bereich zu deutlichen Mindereinnahmen führte. Kostentreiber waren die Übernahme des gastronomischen Betriebs in Tuwass und Freibad sowie eine Steigerung der Energiekosten um 70 000 Euro (7,9 Prozent).
Bei den Stadtwerken stieg indes der Jahresüberschuss im vergangenen Jahr um 1,1 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 4,3 Millionen Euro auf 48,8 Millionen Euro. Das Eigenkapital lagen zum Stichtag 31. Dezember 2016 bei 21,88 Millionen Euro, die Verbindlichkeiten gegenüber Geldinstituten lagen bei 17,7 Millionen Euro. Die Anzahl der Angestellten bei den SWT stieg um 13 Personen auf 139, davon arbeiteten 53 für die Bäder.