Heuberger Bote

Tuffstein schmückt Renquishau­sens Kreisverke­hr

Gemeinde setzt bei Gestaltung des Kreisels auf Materialie­n aus der Region

- Von Simon Schneider

– Seit der Entstehung vor rund 15 Jahren ist der Kreisverke­hr am Ortsausgan­g von Renquishau­sen nach Königsheim mit Tuffstein und weiteren Materialie­n aus der Region bestückt.

Tuffstein ist aufgrund seiner kulturhist­orischen Bedeutung 2011 zum „Gestein des Jahres“bestimmt worden, nicht zuletzt wegen seiner großen Bedeutung der Architektu­rgeschicht­e Deutschlan­ds. In Renquishau­sen auf dem Heuberg kommt dieses Gestein ganz deutlich zur Geltung – auf dem Kreisverke­hr am Ortsausgan­g Renquishau­sen Richtung Königsheim auf der Landesstra­ße 443.

Nachdem der Kreisverke­hr dort das neuentstan­dene Gewerbegeb­iet mit der L443 verknüpft, wurde zunächst ein Landschaft­splaner beauftragt, den Kreisel zu überplanen. In einer öffentlich­en Gemeindera­tssitzung, damals noch unter Bürgermeis­ter Kurt Frick, wurden die Entwürfe vorgestell­t. „Ein Mitarbeite­r vom Steinmetzb­etrieb Schnell, der mit der Materie vertraut war, hätte dem Gemeindera­t vorgeschla­gen, nicht fremde Baustoffe zu verwenden, sondern eigene Materialie­n, die hier vorkommen“, betonte Renquishau­sens Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer, der seit 2015 im Amt ist. Ein starkes Bekenntnis zur Heimat sei ohnehin schon immer ein Motiv für Renquishau­sen gewesen.

Der Gemeindera­t begrüßte damals diese Idee. So kam es zum Schmuckstü­ck in der Mitte des Kreisels: Ein weit sichtbares Tor aus dem hellen und weichen Gestein Tuffstein, von dem schon 2003 bekannt gewesen wäre, dass dieses Material mit einem hohen Anteil an Pyroklaste­n etwas Besonderes sei. Das meterhohe Tor wurde von der Firma Schnell entworfen und hergestell­t. „Dieser Tuffstein kommt aus Bärenthal“, sagte Zinsmayer mit Blick auf das Kunstwerk und erklärt weiter: „Es symbolisie­rt das Tor zur Welt“, so der Renquishau­sener Bürgermeis­ter. Das helle poröse Kunstwerk aus Weichgeste­in ist von allen Anfahrten zum Kreisel sehr gut sichtbar.

Dank der Verwendung von heimischen Materialie­n konnten die Kosten für den Kreisverke­hr sogar um zwei Drittel im Vergleich zu den Vorschläge­n des Landschaft­splaners gesenkt werden.

Platten und Schotter aus Kolbingen

Für die äußere Fläche des Kreisverke­hrs hat die Gemeinde abschnitts­weise Kolbinger Platten und Schotter aus der Gemarkung Renquishau­sen verwendet. Der Innenkreis ist mit verschiede­nen Pflanzen wie Blumen versehen, die die Gemeinde pflegt. „Zuerst war der Kreisverke­hr so angelegt gewesen, dass mit einem Blumenbeet die Reisenden aus Richtung Königsheim begrüßt worden sind“, so Zinsmayer. Die Pflanzen seien auch von Gemeindebe­diensteten gepflanzt worden. Durch Auflagen des Landratsam­tes hätte an dieser Stelle der Kreisel verändert werden müssen, um die Verkehrssi­cherheit zu gewährleis­ten. Die Folge ist ein erhöhter Schotterha­ufen am äußeren Rand des Kreisverke­hrs, der dort angefüllt worden ist.

 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Renquishau­sens Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer freut sich über den Kreisel in seiner Gemeinde, der mit Materialie­n aus der Region bestückt ist, und der mit Tuffstein in der Mitte des Kreisverke­hrs das „Tor zur Welt“symbolisie­rt.
FOTO: SIMON SCHNEIDER Renquishau­sens Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer freut sich über den Kreisel in seiner Gemeinde, der mit Materialie­n aus der Region bestückt ist, und der mit Tuffstein in der Mitte des Kreisverke­hrs das „Tor zur Welt“symbolisie­rt.
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