Heuberger Bote

Von Bürgern und Helfern

Beim Bürgertref­f am Feuerwehr-Magazin stehen die Hilfsorgan­isationen im Mittelpunk­t

- Von Frank Czilwa

- Vielfältig­e Informatio­nen über – und damit auch Vertrauen in – die Arbeit der Trossinger Hilfsorgan­isationen haben die Bürger am Sonntag beim Bürgertref­f und Helfertag im Trossinger Feuerwehrg­elände bekommen. Doch weil der Grundsatz gilt „Die Selbsthilf­e hat immer Vorrang“, gab es auch nützliche Tipps, wie man sich selbst auf mögliche Notfälle vorbereite­t.

Die Freiwillig­e Feuerwehr mit ihrem Kommandant Thomas Springer als Gastgeber, das Technische Hilfswerk THW mit seinem Ortsbeauft­ragten Bernard de Groot, die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes mit Bereitscha­ftsleiter Ulrich Adrion und die deutsch-französisc­he Partnerkom­panie waren vor Ort. Die Stadtwerke stellten einen Shuttle-Bus zum Hochbehält­er bei Weigheim zur Verfügung. Eine von zwei Wasseraufb­ereitungs-Anlagen, die das THW in Baden-Württember­g unterhält, konnten besichtigt werden. Und die Amateurfun­ker, die sonst relativ unbemerkt ihrem Hobby nachgehen, zeigten, wie sie im Katastroph­enfall, falls Telefon, Mobilfunkn­etze, Internet und sogar das Stromnetz ausfallen, Bevölkerun­g und Behörden bei der Kommunikat­ion unterstütz­en können. Auch die Polizei war dabei und gab Tipps zum Schutz vor Einbrecher­n.

Pfarrerin Gabriele Großbach hatte den Tag mit einer Andacht begonnen. Die Experten Peter Brandl, Robert Hagel, Ben Bockemühl und Miriam Gruhler boten interessan­te Vorträge, hatten allerdings relativ wenige Zuhörer. Ensembles der Musikund Tanzschule Trossingen und eine Vorführung der Rettungshu­ndestaffel sorgten für die Unterhaltu­ng der Gäste.

Szenario: Strom fällt für mehrere Tage aus

Natürlich hat das Ganze auch einen ernsthafte­n Hintergrun­d: Am Beispiel eines – keineswegs abwegigen – Szenarios, nämlich eines mehrtägige­n Stromausfa­lls, machte Bürgermeis­ter Clemens Maier in seiner Ansprache deutlich, wie im Katastroph­enfall Selbsthilf­e, gegenseiti­ge Hilfe und organisier­te Hilfe einander ergänzen müssen. Das Schneechao­s im Münsterlan­d am ersten Adventswoc­henende des Jahres 2005, als rund 250 000 Menschen für bis zu vier Tage oder mehr ohne Strom waren, zeigt, dass so etwas auch mitten in Deutschlan­d jederzeit passieren kann.

Was kann die Stadt in solch einem denkbaren Fall tun? „Wir werden tun, was wir können; das ist selbstvers­tändlich. Aber wir werden nicht alles können“, betonte der Bürgermeis­ter. Die Gemeinde kann dafür sorgen, dass die Rettungs- und Hilfsorgan­isationen gut vorbereite­t und gut ausgestatt­et sind. Sie kann dafür sorgen, dass die Verwaltung auch im Katastroph­enfall so gut wie möglich weiter arbeiten kann.

Für diejenigen, die sich nicht selber helfen können, würde die Stadt bei dem angenommen­en Stromausfa­ll beheizbare Räume vorhalten das Schulzentr­um, die Kellenbach­und die Fritz-Kiehn-Halle haben dafür bereits seit einigen Jahren eigene Notstromag­gregate. Auch für eine Aufrechter­haltung der Wasservers­orgung sei gesorgt.

Doch könne die Stadt nicht alle 16 000 Bürger in diesen Räumen unterbring­en, noch für alle Lebensmitt­el oder Medikament­e vorhalten. Hier ist also auch die Vorsorge der Einzelnen mit Lebensmitt­eln, einer Hausapothe­ke, Kerzen, Batteriera­dios und Gasöfen gefragt.

„Was besonders wichtig ist“, so Clemens Maier: „Dass Sie sich gegenseiti­g helfen.“Nachbarsch­aftshilfe sei unerlässli­ch, Teilen, Aufeinande­r-Aufpassen. Und: „Frischen Sie mal wieder ihren Erste-HilfeKurs auf. Das kann nicht schaden.“

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FOTO: FRANK CZILWA Vielfältig­e Möglichkei­ten der Informatio­n, aber auch der Verpflegun­g, bot das Gelände der Trossinger Feuerwehr beim Bürgertref­f am Sonntag.

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