Von Bürgern und Helfern
Beim Bürgertreff am Feuerwehr-Magazin stehen die Hilfsorganisationen im Mittelpunkt
- Vielfältige Informationen über – und damit auch Vertrauen in – die Arbeit der Trossinger Hilfsorganisationen haben die Bürger am Sonntag beim Bürgertreff und Helfertag im Trossinger Feuerwehrgelände bekommen. Doch weil der Grundsatz gilt „Die Selbsthilfe hat immer Vorrang“, gab es auch nützliche Tipps, wie man sich selbst auf mögliche Notfälle vorbereitet.
Die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Kommandant Thomas Springer als Gastgeber, das Technische Hilfswerk THW mit seinem Ortsbeauftragten Bernard de Groot, die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes mit Bereitschaftsleiter Ulrich Adrion und die deutsch-französische Partnerkompanie waren vor Ort. Die Stadtwerke stellten einen Shuttle-Bus zum Hochbehälter bei Weigheim zur Verfügung. Eine von zwei Wasseraufbereitungs-Anlagen, die das THW in Baden-Württemberg unterhält, konnten besichtigt werden. Und die Amateurfunker, die sonst relativ unbemerkt ihrem Hobby nachgehen, zeigten, wie sie im Katastrophenfall, falls Telefon, Mobilfunknetze, Internet und sogar das Stromnetz ausfallen, Bevölkerung und Behörden bei der Kommunikation unterstützen können. Auch die Polizei war dabei und gab Tipps zum Schutz vor Einbrechern.
Pfarrerin Gabriele Großbach hatte den Tag mit einer Andacht begonnen. Die Experten Peter Brandl, Robert Hagel, Ben Bockemühl und Miriam Gruhler boten interessante Vorträge, hatten allerdings relativ wenige Zuhörer. Ensembles der Musikund Tanzschule Trossingen und eine Vorführung der Rettungshundestaffel sorgten für die Unterhaltung der Gäste.
Szenario: Strom fällt für mehrere Tage aus
Natürlich hat das Ganze auch einen ernsthaften Hintergrund: Am Beispiel eines – keineswegs abwegigen – Szenarios, nämlich eines mehrtägigen Stromausfalls, machte Bürgermeister Clemens Maier in seiner Ansprache deutlich, wie im Katastrophenfall Selbsthilfe, gegenseitige Hilfe und organisierte Hilfe einander ergänzen müssen. Das Schneechaos im Münsterland am ersten Adventswochenende des Jahres 2005, als rund 250 000 Menschen für bis zu vier Tage oder mehr ohne Strom waren, zeigt, dass so etwas auch mitten in Deutschland jederzeit passieren kann.
Was kann die Stadt in solch einem denkbaren Fall tun? „Wir werden tun, was wir können; das ist selbstverständlich. Aber wir werden nicht alles können“, betonte der Bürgermeister. Die Gemeinde kann dafür sorgen, dass die Rettungs- und Hilfsorganisationen gut vorbereitet und gut ausgestattet sind. Sie kann dafür sorgen, dass die Verwaltung auch im Katastrophenfall so gut wie möglich weiter arbeiten kann.
Für diejenigen, die sich nicht selber helfen können, würde die Stadt bei dem angenommenen Stromausfall beheizbare Räume vorhalten das Schulzentrum, die Kellenbachund die Fritz-Kiehn-Halle haben dafür bereits seit einigen Jahren eigene Notstromaggregate. Auch für eine Aufrechterhaltung der Wasserversorgung sei gesorgt.
Doch könne die Stadt nicht alle 16 000 Bürger in diesen Räumen unterbringen, noch für alle Lebensmittel oder Medikamente vorhalten. Hier ist also auch die Vorsorge der Einzelnen mit Lebensmitteln, einer Hausapotheke, Kerzen, Batterieradios und Gasöfen gefragt.
„Was besonders wichtig ist“, so Clemens Maier: „Dass Sie sich gegenseitig helfen.“Nachbarschaftshilfe sei unerlässlich, Teilen, Aufeinander-Aufpassen. Und: „Frischen Sie mal wieder ihren Erste-HilfeKurs auf. Das kann nicht schaden.“