„Der frühe Vogel bekommt das beste Haus“
Revierförster Klaus Butschle zeigt, wie man Nistkästen auf Vordermann bringt
- Am vergangenen Wochenende hat der Schwäbische Albverein wie in jedem Jahr die Nistkästen im Naturschutzgebiet rund um den Gaugersee kontrolliert und wieder frischgemacht. Jeder Interessierte konnte teilnehmen und die Aktion miterleben. Dieses Mal waren auch wieder mehr Zuschauer dabei als im Vorjahr.
Förster Klaus Butschle begrüßte sein Publikum und informierte erst einmal darüber, warum man die Nistkastenkontrollen durchführen muss: „In den Nistkästen befinden sich die alten Nester der Vögel, die dort gebrütet haben. Wir nehmen diese Nester heraus und machen so Platz für die neue Saison.“Teilweise müsse man auch das eine oder andere Ei, aus dem kein junger Vogel geschlüpft ist, oder tote Vögel aussortieren, fährt er fort.
Dann ging es schon mit dem ersten Kasten los. Das alte Nest wurde unter den Baum geworfen und der Kasten ausgefegt - fertig.
Bei einem weiteren Nistplatz sprangen beim Aufmachen unerwartet zwei Mäuse heraus. Die eine landete im Sturzflug ins Gebüsch, die andere traute sich, durch die Gruppe zu rennen und verschwand schnell im Gras. „Das waren Rötelmäuse“, sagt Sylvia Jöns-Butschle. Auch Hasel- und Rötelmäuse fänden tatsächlich ein Zuhause in den Kästen – genauso wie die Vögel, fügte ihr Mann hinzu.
Immer wieder sind auch mehrere Nester vorzufinden. Die Vögel brüten teils mehrmals im Frühjahr. Da können schon zwei bis drei Nester zusammenkommen. Denn „für jede Generation gibt es eine neue Matratze“, stellte der Förster klar.
Seit mehreren Jahren hat der Albverein die Aufgabe der Kastenkontrolle. So ist am Ende des Tages die Hygiene von 30 Brutplätzen gesichert und die Standvögel können wieder einziehen. Hier gilt: „Der frühe Vogel bekommt das beste Haus“, so Butschle. Zugvögel sind nämlich im Frühjahr meist benachteiligt.