Die Bauernkriege: „1525 – dran, dran, dran!“
Musical „Die Bauernoper“stellt die „kleinen Leute“in den Mittelpunkt
(pm) - „Wer 1523 nicht stirbt / 1524 nicht im Wasser verdirbt / Wer 1525 nicht wird erschlagen / Der mag wohl von Wundern sagen …“Anfang des 16.Jahrhunderts erheben sich im Süden Deutschlands die Bauern gegen die Obrigkeit – davon erzählt das zeitlose Singspiel „Die Bauernoper“heute, Mittwoch, um 20 Uhr im Theater am Ring. Um 19.30 Uhr gibt es eine Stückeinführung im Kleinen Saal.
Deutschland im 15. Jahrhundert: rund zwölf Millionen Bewohner, drei Viertel von ihnen sind leibeigene Bauern. Die Bevölkerung leidet große Not, doch der Adel und die Kirche haben das Land fest in der Hand und denken nicht daran, ihre Privilegien auch nur im Geringsten einzuschränken. Die Bauern und ihr Boden sind Eigentum der Feudalherren, die Erbfolge zersplittert die Höfe, die Abgaben ruinieren sie. Im Jahr 1500 sind die deutschen Höfe durchschnittlich über die Hälfte ihres Wertes verschuldet. Allein der bigotte Ablasshandel der Kirche floriert.
Doch endlich formiert sich Widerstand: Die Bundschuh-Bewegung in Süddeutschland ist ein Anfang, 1514 erheben sich die geheimen Bauernbünde des Armen Konrad im Remstal. 1524 schließlich weitet sich der Aufstand aus und es kommt zur „Revolution des gemeinen Mannes“, den Deutschen Bauernkriegen. „Wir alle machen Geschichte und keiner schafft es allein“, singen die Bauern auf der Bühne des Theaters am Ring und fordern: „Wach endlich auf, gemeiner Mann. 1525, dran, dran, dran!“
Schonungslose Darstellung
Die Bauern stehen im Mittelpunktes des Singspiels, nicht etwa Führer oder Fürsten. Schonungslos-packend, jedoch gleichzeitig mit unterhaltsamer, zeitgemäßer Leichtigkeit erzählt das Ensemble der Württembergischen Landesbühne Esslingen von einem Stück Heimatgeschichte, in dem man überraschende Parallelen zu heute entdecken kann.