Ein Leben im Schatten von Hildegard Knef
Die Schwester des weltberühmten Chanson-Stars gibt sich die Ehre
(sz) Irmgard Knef hat es nicht leicht! Sie ist nur zehn Minuten jünger als ihre berühmte Zwillingsschwester Hildegard und konnte mit ihr schon früh gemeinsame Erfolge als Kinderstars feiern. Doch angesichts der Konkurrenz durch die jüngeren KesslerZwillinge entschied sich Hildegard Knef für eine Solokarriere, die sie zum Weltstar machen sollte. Irmgard blieb in Berlin. Auf ihre alten Tage gelang es ihr nun endlich, als Chanson-Kabarettistin bekannt zu werden. Eine Kostprobe gibt sie am Samstag, 7. Oktober, um 20 Uhr im Theater im Capitol und eröffnet dort die neue Saison.
Selbstverständlich thematisiert Irmgard Knef bei ihren Auftritten auch das Leben im Schatten der großen Schwester. Bei ihr heißt es nicht „Aber schön war es doch“, sondern „Ja so schön war das nicht“und statt des Wunschbefehls „Für mich soll’s rote Rosen regnen“heißt es bei ihr augenzwinkernd larmoyant „Auch ich wollt Autogramme geben“.
Mit ihren Programmen, die Themen wie Politik, Religion, Alter, Sex und Alltag nicht auslassen, emanzipierte sich Irmgard thematisch immer mehr von ihrer Schwester und empfiehlt sich nun als eigenständige Künstlerin, die ihre Wurzeln aber nie verleugnen kann – und will.
Irmgard Knef, die wunderbare „Kleinkunst-Erfindung“des Berliner Kabarettisten, Autors und Schauspielers Ulrich Michael Heissig, wurde mit dem Deutschen Kabarettpreis/Sonderpreis 2004 ausgezeichnet und präsentiert ihrem Publikum brandneue, groovige Songs voller Swing und Jazz sowie Highlights aus ihren Soloprogrammen. Geschichten einer Karriere, die Jahrzehnte lang steil nach unten ging.