Narrenzunft geht auf Informationsfahrt
Die Mitglieder der Denkinger Zunft sind in Italien gewesen
(al) - Die Denkinger Narrenzunft ist nicht nur an der Fasnet aktiv. Bei einer mehrtägigen Informationsfahrt wurde erkennbar, dass die Narren auch für Kultur, Natur und Landschaften ein offenes Ohr haben.
Die Reise führte in eine der schönsten Gegenden Italiens, nach „Valeggio sul Mincio“in der Provinz Verona am Gardasee. Ihr Quartier bezogen die Narren in Lazise, wo Reiseführer Klaus Krell die Gesellschaft bereits erwartete.
Alles war gespannt auf das romantische Städtchen Borghetto am Fluss Mincio unterhalb der ViscontiBrücke. Klaus Krell zeigte sich in seinem ganzen Element, denn vor den riesengroßen Ruinen der einzigen drei Festungsbauten auf der „Ponte Visconteo“erzählte er eine über 600 Jahre alte Geschichte.
Die Region um Valeggio sul Mincio war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt und später dann Teil des antiken römischen Reiches. Mächtige Familien wechselten sich im Mittelalter in der Herrschaft ab. Im 13. Jahrhundert erbauten die Scaliger eine Burg, die noch heute auf einem Hügel über Valeggio sul Mincio thront. Die Viscontibrücke wurde 1393 vom Herzog von Mailand errichtet.
Der Damm sollte das Wasser des Mincio (Ausläufer des Gardasees) umleiten und damit der Stadt Mantua das Wasser entziehen, um sie leichter einnehmen zu können. Nur zehn Jahre lang war die Anlage von strategischer Bedeutung, dann war sie dem Verfall ausgesetzt. Die gut erhaltene Brücke mit ihren 650 Meter Länge und 21 Meter Breite ist eine der wichtigsten Bauten von Borghetto.
Tortellinifest mit Tausenden Besuchern
Auf der kurzen Fahrt nach Borghetto, was so viel wie „kleines Dorf “bedeutet, erzählte Klaus Krell von dem sagenhaften jährlichen Tortellinifest auf der Brücke mit Tausenden von Besuchern. Nicht nur das Rauschen des Flusses Mincio, sondern das idyllische kleine Fischerdörfchen mit Wasser umgeben bot einen malerischen Anblick.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die alten Mühlen am Fluss. Manche sind noch in Betrieb. Sechs der Mühlen sind zu einem kleinen Feriendorf in einzigartiger Kulisse ausgebaut. Auch der aus dem 18. Jahrhundert auf den Überresten einer älteren romanischen Kirche errichteten Markuskirche wurde ein Besuch abgestattet.
Dann ging die Fahrt weiter zum Landschaftspark Parco Sigurta Giardinie. Auf über 60 000 Quadratmetern konnte man einheimische und viele exotische Pflanzen und Bäume bewundern. Der Park kann auch mit einer Parkbahn, Shuttlebus oder Fahrrädern erkundet werden. Die Mehrzahl der Reisegesellschaft genoss indessen die Geheimnisse des Parks an Bord eines bequemen GolfCarts.
Anderntags war dann eine Besichtigung der Stadt Garda angesagt. Abends ging es auf das international bekannte Weinfest in Bardolino mit verschiedenen Vorführungen. Eine besondere Attraktion bildete hier ein großes Feuerwerk mit Musikuntermalung. Mit vielen Informationen und Eindrücken wurde die Heimreise am Tag der Deutschen Einheit angetreten.