Zwei Unterzentren kommen neu dazu
Regionalplan Schwarzwald-Baar-Heuberg wird fortgeschrieben – Verbandsverwaltung schlägt Siedlungsbereiche vor
(sbo) - Der Regionalplan Schwarzwald-Baar-Heuberg, seit 2003 in Kraft, soll fortgeschrieben und ergänzt werden. Der Planungsausschuss, der am Freitag in Sulz tagte, fasste Empfehlungsbeschlüsse zu zentralen Orte und Siedlungsbereiche. Geplant ist, dass die Verbandsversammlung am 8. Dezember die Gesamtfortschreibung des Regionalplans beschließt. Dies ist dann gleichzeitig der Startschuss für das Verfahren.
Schlank und effektiv soll der Regionalplan bleiben. „Wir wollen nichts Überflüssiges daraus machen“, erklärte Verbandsvorsitzender Jürgen Guse. Vorausgegangen sind bislang „Teilraumgespräche“. 74 der insgesamt 76 Gemeinden und Städte im Regionalverbandsgebiet hätten daran teilgenommen, berichtete Verbandsdirektor Marcel Herzberg. Dabei seien die generellen Inhalte der Gesamtfortschreibung vorgestellt worden.
Neben zentralen Orten will der Regionalverband weitere Siedlungsbereiche für Wohnen, aber auch Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen ausweisen. In den bisherigen Gesprächen sei das begrüßt worden. Kritische Äußerungen habe es hinsichtlich naturschutzrechtlicher Regelungen gegeben. Hier sehen sich einige Kommunen, wie Fritz Link (CDU) bestätigte, „enorm eingeengt“.
Gegenüber dem Regionalplan 2003 soll es künftig zwei weitere Unterzentren im Verbandsgebiet Schwarzwald-Baar-Heuberg geben. Der Ausschuss empfahl, bei zwei Enthaltungen, die bisherigen Kleinzentren Bad Dürrheim sowie im Doppelpack Hüfingen und Bräunlingen aufzustufen. Bad Dürrheim mit 12 900 Einwohnern, Hüfingen und Bräunlingen mit insgesamt 13 400 Einwohnern erfüllen nach Auffassung der Verbandsverwaltung die Kriterien für Unterzentren. Dazu gehören bereits Blumberg, Furtwangen, Immendingen/Geisingen, Gosheim/Wehingen, Mühlheim/Fridingen, Oberndorf, St. Georgen, Spaichingen, Sulz, Triberg und Trossingen. Neben der Einwohnerzahl sind für die Einstufung zentralörtliche Einrichtung ausschlaggebend. Der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber (FWV) fand jedoch, dass die Bewertungskriterien für Einstufungen durchaus auch mal kritisch betrachtet werden könnten. Fürs Unterzentrum Triberg könnte er sich die Einbeziehung der Nachbarschaft in Form einer interkommunalen Zusammenarbeit vorstellen. Guse stellte klar: Eine Abstufung komme nicht in Frage. Triberg erfülle eine zentralörtliche Funktion. Allerdings wurden im Ausschuss grundsätzliche Zweifel geäußert, ob der Begriff „zentrale Ort“noch zeitgemäß sei.
Zumal sich auch Kommunen, denen nicht die zentrale Funktion zugesprochen wird, positiv entwickeln. In die Fortschreibung des Regionalplans sollen neben den zentralen Orten daher Kommunen aufgenommen werden, in denen eine verstärkte Siedlungstätigkeit vorgesehen wird. Die Verbandsverwaltung schlug für die Ausweisung von sogenannten Siedlungsbereichen 13 Kommunen vor: Zimmern ob Rottweil, Deißlingen, Rietheim-Weilheim, Niedereschach, Wurmlingen, Vöhringen, Dauchingen, Mönchweiler, Brigachtal, Neuhausen ob Eck, Villingendorf, Tuningen und Emmingen-Liptingen. Die Auswahl beruht auf einer Strukturund Standortanalyse der Verbandsverwaltung. Für Vöhringen, beispielsweise, wurden unter anderem die direkte Lage an der Autobahn und das interkommunale Gewerbegebiet mit Sulz als Argumente angeführt. Fritz Link begrüßte, dass mit den Siedlungsbereichen die Entwicklung nicht zentraler Ort verbessert wird.
Kritische Anmerkungen machte dagegen der Tuttlinger Landrat Stefan Bär. Auch die anderen Gemeinden müssten Perspektiven haben, forderte er. Letzten Endes kam es aber zu einem einstimmigen Beschlussvorschlag, Siedlungsbereiche für Wohnen, Industrie und Gewerbe auszuweisen – mit der Ergänzung, dass die Liste der Kommunen noch nicht endgültig ist und den Gemeinden, die nicht auf der Liste stehen, Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.