Heuberger Bote

Claudette Kölzow wird Bürgermeis­terin

Mit 74,1 Prozent der Stimmen in Buchheim gewählt - Amtswechse­l am 3. Dezember

- Von Ingeborg Wagner

- Der erste hauptamtli­che Bürgermeis­ter der Gemeinde Buchheim ist eine Frau: 74,1 Prozent der Wähler stimmten für Claudette Kölzow aus Leiberting­en, die seit 2008 als Verwaltung­sfachanges­tellte in der Gemeindeve­rwaltung Buchheim arbeitet. Sie löst Bürgermeis­ter Hans-Peter Fritz ab, der am 2. Dezember seinen letzten Arbeitstag im Rathaus hat.

Die beiden Mitbewerbe­r um das Bürgermeis­teramt landeten abgeschlag­en hinter der 46-jährigen Kölzow. Thomas Kölschbach aus Emmingen-Liptingen, der als Stadtbauam­tsleiter in Meßkirch tätig ist, kam auf 20,0 Prozent. Für Raymond Mario Huber, IT-Fachmann aus Stöttwang im Allgäu, votierten nur 3,7 Prozent der Buchheimer Wähler.

Huber war einer der ersten Gratulante­n der neuen Bürgermeis­terin, verschwand dann aber recht schnell wieder in Richtung Heimat. Thomas Kölschbach blieb etwas länger. Auch der 50-Jährige zeigte sich als fairer Verlierer. „Das Ergebnis ist gut so, das passt schon“, sagte er, denn mit solch einem Rückhalt könne Claudette Kölzow gut in ihr neues Amt starten. Enttäuscht sei er nicht, verriet Kölschbach auf Nachfrage. Zwar habe er Zeit und Geld in den Wahlkampf investiert, doch jetzt vertiefe er sich wieder in seine Arbeit in Meßkirch: „Da gehe ich voll darin auf.“Eine weitere Bewerbung um ein Bürgermeis­teramt stehe momentan nicht an, so der Architekt.

Und was sagt die Siegerin? Claudette Kölzow konnte all die Anspannung, die sie den ganzen Tag im Griff hatte, endlich loslassen und den Abend genießen. „Ich freue mich sehr und finde es toll, dass mir die Buchheimer so ihr Vertrauen ausgesproc­hen haben“, sagte sie, nachdem die erste Schlange an Gratulante­n im Buchheimer Schulhaus an ihr vorbei war, darunter auch etliche Bürgermeis­ter benachbart­er Kommunen.

Bei einer Wahl könne man nie sicher sein, wie sie ausgehe, so die Siegerin. Auch wenn ihr im Vorfeld viele Bürger versichert hätten, sie zu wählen, sei sie sich deshalb noch lange nicht sicher gewesen. Am heutigen Montag, 8 Uhr, wird sie wieder an ihrem Schreibtis­ch in der Gemeindeve­rwaltung sitzen. Die Zeit bis 2. Dezember – letzter Arbeitstag ihres Vorgängers Hans-Peter Fritz – will Kölzow für eine reibungslo­se Übergabe nutzen. Begleitet wurde die 46Jährige von ihrem Mann Achim und den Kindern Nadine (16 Jahre) und Tobias (14 Jahre). Auch ihre Mutter gehörte zu den Gratulante­n. Im Bürgersaal wurde dann im Beisein der Vereine gefeiert und der Abend ausklingen gelassen.

Noch-Bürgermeis­ter Hans-Peter Fritz hatte diesen Wahlausgan­g eigentlich erwartet, wie er dem Gränzboten sagte: „Die Buchheimer kennen Frau Kölzow, sie hat gute Arbeit geleistet.“Fritz wird nach mehr als 40 Jahren aus dem Amt scheiden. Wehmut schwinge da keine mit, konstatier­te er nüchtern. Wie bekannt ist, führt er ein Gasthaus, den Bürgermeis­terjob erledigt er im Ehrenamt. Da kämen leicht 14- bis 16-Stunden-Tage zusammen. Nun freue er sich darauf, dass es ein wenig ruhiger werde.

Die Wahlbeteil­igung in der 670Einwohn­er-Gemeinde Buchheim, der kleinsten Gemeinde im Kreis, lag bei 83,15 Prozent. Von 464 Stimmen waren vier ungültig. 344 Buchheimer wählten Kölzow, 93 Kölschbach und 17 Huber.

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FOTOS: INGEBORG WAGNER Das ist die neue Buchheimer Bürgermeis­terin: Claudette Kölzow wurde mit 74,1 Prozent der Stimmen gewählt. Unser Bild zeigt sie mit ihrem Mann Achim und den Kindern Tobias (14) und Nadine (16). Die Blumen für die Siegerin gab es erst beim anschließe­nden...
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Nach Bekanntwer­den des Ergebnisse­s wird die Siegerin von Gratulante­n umringt.

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