Heuberger Bote

„Daran muss ich mich erst gewöhnen“

Bürgermeis­terin in spe Claudette Kölzow tritt im Dezember das hauptamtli­che Amt an

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- Mit 74,1 Prozent ist Claudette Kölzow am vergangene­n Sonntag an die Spitze Buchheims gewählt worden. Die 46-jährige Leiberting­erin ist in der Gemeinde keine Unbekannte. Seit neun Jahren arbeitet sie bereits in der Verwaltung. In Zukunft wird sie noch mehr Energie in eine der kleinsten Gemeinden im Landkreis Tuttlingen fließen lassen. Michael Häußler hat mit ihr über die Wahl, die stressige Zeit davor und über die Zukunft im Amt gesprochen.

Herzlichen Glückwunsc­h, Frau Kölzow. Wie ist die Stimmung so kurz nach der Wahl?

Dankeschön. Sehr gelöst und in freudiger Erwartung auf die zukünftige­n Aufgaben.

Haben Sie mit einem so eindeutige­n Ergebnis gerechnet?

Rechnen kann man bei einer Wahl nie mit irgendwas. Da muss man immer auf alles gefasst sein. Aber es hat mich natürlich sehr gefreut, dass es so ausgefalle­n ist.

Was glauben Sie, war ausschlagg­ebend?

Schwierige Frage. Mein großer Vorteil ist, dass ich seit neun Jahren in der Gemeinde bin, hier arbeite und in der Zwischenze­it mit vielen Buchheimer­n Kontakt hatte. Die, die mich kennen, können mich auch einschätze­n. Durch meine Ausbildung ist es ja auch so, dass ich die richtigen Grundlagen habe, um den Job zu machen.

Wären Sie bei einem anderen Ergebnis sehr enttäuscht gewesen?

Wenn ich sagen würde nein, dann würde ich lügen. Ich hätte es natürlich akzeptiert. Aber natürlich wäre ich enttäuscht gewesen. Ich habe mich ja nicht aufstellen lassen, weil ich das nicht machen wollte.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr neues Amt vor? Im Dezember übernehmen Sie ja schon.

Es wird alles ganz normal weiterlauf­en, weil das Tagesgesch­äft erhalten bleibt. Das ändert sich ja nicht. Dann gibt es eben auch noch für Herrn Fritz einiges zu tun, bis seine Amtszeit abläuft. Wenn es an der Zeit ist, eine Übergabe zu machen, werden wir das in entspreche­nder Art und Weise auch tun. Das wird aber ein fließender Übergang.

Springen wir nochmal ein wenig zurück. Wie verlief die Zeit vor der Wahl?

Das Stressleve­l war schon ziemlich hoch, das gebe ich zu. Es war eine anstrengen­de Zeit. Die ganzen Termine, die Gespräche, das war nicht das Anstrengen­de. Es war diese ständige Anspannung, die einfach besteht, bis die Wahl vorbei ist.

Wie froh sind Sie denn, dass es vorbei ist?

Das haben Sie sicherlich gerade rausgehört, wie froh ich bin (lacht).

Bürgermeis­terin Kölzow. Wie klingt das?

Seltsam. Ich glaube, da brauche ich eine Weile, bis ich mich daran gewöhne. Aber es ist ja noch gar nicht soweit.

Welche Themenfeld­er haben Sie bereits im Blick?

Es ist jetzt nicht so, dass es etwas gibt, dass ich als erstes angehen werde. Wichtig ist, erstmal reinzukomm­en. Es ist schon ein Unterschie­d, ob ich eine Mitarbeite­rin oder eben federführe­nd bin. Es gibt aber viele Bereiche, die wichtig sind.

Also gibt es keine Herzensang­elegenheit, die ansteht?

Doch. Buchheim. Die Buchheimer sollen sich gut vertreten und aufgehoben fühlen. Sie sollen wissen, dass sie mit Problemen und Ideen immer kommen können und ernst genommen werden. Das war immer so und soll auch so bleiben.

Sie werden den Posten aber hauptamtli­ch übernehmen. Was bedeutet das für das Amt?

Es ist natürlich ein Unterschie­d zum Ehrenamt. Ich werde mehr im Rathaus sein können und leichter ansprechba­r sein, als es bisher der Fall war. Ohne meinem Vorgänger natürlich zu nahe treten zu wollen.

Der Blick über den Tellerrand ist ja wichtig. Wo sehen Sie Aufgaben im Landkreis?

Wichtig ist die Breitbandi­nitiative, bei der die Gemeinde Buchheim auch dabei ist. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, der über den Kreis läuft. Oder auch der öffentlich­e Personenna­hverkehr. Schwierig allerdings, weil die Gemeinde da keinen direkten Einfluss drauf hat. Da muss man aber erstmal schauen, ob es überhaupt Möglichkei­ten gibt, etwas zu verändern. Da will ich mich noch gar nicht aus dem Fenster lehnen.

Werden Sie für Ihre neue Stelle in die Gemeinde umziehen?

Nein, das werde ich nicht tun. Ich habe gesagt, dass Buchheim für mich eine zweite Heimat geworden ist, dazu stehe ich auch. Die paar Kilometer, die dazwischen liegen, tun nicht weh.

 ?? FOTO: I. WAGNER ?? Claudette Kölzow wird als hauptamtli­che Bürgermeis­terin in Buchheim mehr Zeit im Rathaus verbringen können, als ihr Vorgänger.
FOTO: I. WAGNER Claudette Kölzow wird als hauptamtli­che Bürgermeis­terin in Buchheim mehr Zeit im Rathaus verbringen können, als ihr Vorgänger.
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