Imker feiern 125-jähriges Bestehen
Der Verein hatte in seiner langen Geschichte nur zehn Vorsitzende
(smü) - Seit 125 Jahren gibt es den Imkerverein Trossingen. Aus diesem Anlass hat die Vorstandschaft zu einem Festakt in den Lindensaal in Trossingen eingeladen.
Der Nachmittag wurde von der Spielgruppe des Jugendorchesters 1 des Orchesters Hohnerklang eröffnet. Otto Knapp, der erste Vorsitzenden des Imkervereins Trossingen, mache es „stolz“, so Knapp bei der Begrüßung der Gäste, „in meinem ersten Amtsjahr als Vorsitzender solch ein Jubiläum feiern zu dürfen“. Bürgermeister Clemens Maier gratulierte den Mitgliedern und sagte: „Der Imkerverein ist einer der ältesten Vereine in der Stadt“. Maier freute sich darüber, dass die Bienen wieder mehr in den Blickpunkt der Menschen gerückt sind. „Die Bienenzucht ist ein zeitintensives Hobby, in dem Sie mit den Jahreszeiten leben. Ich hoffe, dass Sie noch viele Jung-Imker für ihr Hobby begeistern können“, so Maier. Er überbrachte das von der Stadt übliche Präsent für Jubiläen von Vereinen. Zehn Euro pro Jahr des Bestehens. „Sie können sich demnach selbst ausrechnen, was sich in dem Kuvert befindet“, sagte Maier.
Bürgermeister Maier war in Begleitung von Melanie Palamara vom Cluses-Komitee gekommen. Sie schlug vor, dass die beiden ImkerVereine ihre Freundschaft wieder neu beleben sollten. Markus Maier, Schriftführer der Trossinger Imker, moderierte den Festakt. Er bedankte sich bei beim Stadtoberhaupt dafür, dass die Zufahrtstraße zum Vereinsgelände hergerichtet wurde.
Heinz-Dieter Klein, Vizepräsident des Landesverbandes Württembergischer Imker, erklärte, dass die Gründung des Vereins seinerzeit die Antwort auf drängende Fragen der Zeit gewesen sei. „Wurden früher Bienen in erster Linie wegen des Honigs und des Wachses gehalten, hält man sie heute in erster Linie wegen der Bestäubung von Nutz- und Zierpflanzen“, sagte Klein. Die Bedingungen für die Bienen hätten sich in den letzten Jahren grundlegend verändert, ging aus der Ansprache des Landes-Vizepräsidenten hervor. Doch die Bienen hätten sich auch an den immer kleiner gewordenen Lebensraum angepasst. Klein stellt jedoch auch ein erfreuliches Umdenken fest, das auch dem Imkerverein Trossingen wieder Zulauf beschert. „Was mich besonders freut, ist der Umstand, dass immer mehr Frauen den Weg in die Imkerei finden“, sagte Klein.
Wilhelm Schöndienst vom Kreisbauernverband ging in seiner Ansprache auf die manchmal unterschiedlichen Ansichten von Landwirten und Imkern ein. „Doch ein sachlicher Umgang miteinander hilft viele Dinge klären“, sagte er. Schöndienst führte aus, dass der Landwirt oft nicht anders könne, denn oftmals bestimme die Politik die Arbeitsweise der Landwirte.
Helmut Koch, langjähriger Vorsitzender der Trossinger Imker und aktuell Vorsitzender des Wahlkreises 6 beim Landesverband Württembergischer Imker, führte in einer Präsentation durch die 125-jährige Geschichte des Vereins. Dabei ging er auch auf die Tatsache ein, dass der Verein in 125 Jahren gerade einmal zehn Vorsitzende gehabt habe. Er freute sich über die Unterstützung, die der Verein von der Stadt erfährt. Unter anderem indem das Bürgerbüro Blühmischungen des Landesverbands zum Kauf bereithält. Den Abschluss fand der Nachmittag mit einem Fachvortrag zur „aktuellen Entwicklung in der Forschung“, von Peter Rosenkranz.
Ehrungen
Im Rahmen des Festaktes wurden folgende Ehrungen vorgenommen:
Für 25-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Imkerbund wurden Manfred Hauser, Gerhard Hohner, Markus Maier und Stanislav Zajec ausgezeichnet. Für 40 Jahre im Deutschen Imkerbund erhielten Fritz Benzing und Helmut Koch die goldene Ehrennadel 50 Jahre im Imkerverein Trossingen sind Fritz Benzing, Hubert Merkt, Robert Merz, Martin Messner, Peter-Otto Schwarz und Johann Wintermantel. Sie wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Die Verdienstnadel des Landesverbandes Württembergischer Imker für besondere Verdienste in seiner zehnjährigen Zugehörigkeit wurde Otto Knapp verliehen. Sein besonderes Verdienst war die erfolgreiche Bekämpfung der Faulbrut.