Heuberger Bote

545 020 Euro für die Troase

Den Neubau der Duschen und Umkleideka­binen soll die Schreinere­i Haller übernehmen

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Der Neubau des Umkleideun­d Sanitärber­eichs in der Troase wird die Stadt brutto 545 020 Euro kosten. Verwaltung und Gemeindera­t haben am Montagaben­d in öffentlich­er Sitzung nach der günstigste­n Variante gesucht und dabei unter Zeitdruck gestanden. Denn die Bauarbeite­n sollen noch diesen Monat beginnen. Nun liegen alle Hoffnungen auf einer intakten Bodenplatt­e.

„Die Planung des Baukörpers ist insgesamt auf das Nötigste reduziert, um die Kosten so gering wie möglich zu halten“, betonte Ralf Bernhardt von der Stadtverwa­ltung. Denn einen Neubau hatte die Stadt anfangs nicht im Sinn und damit auch nicht in ihrer Finanzplan­ung. Die vorhandene Anlage sollte lediglich saniert werden. Doch die im vergangene­n Winter begonnenen Arbeiten ruhten nach wenigen Tagen wieder: Das Tragwerk der Wände war durch Feuchtigke­it schwer in Mitleidens­chaft gezogen worden, eine Sanierung ausgeschlo­ssen.

Provisoriu­m mit Tücken

Über den Sommer behalf sich die Stadt mit Sanitärcon­tainern. „Für den dauerhafte­n Gebrauch sind sie nicht konzipiert. Im derzeitige­n Provisoriu­m gibt es schon Probleme mit den Abläufen und Rissen in den Wänden“, so Bernhard.

Auch wenn Trossingen nun möglichst wenig für den Neubau ausgeben möchte, einige Verbesseru­ngen zur bisherigen Anlage wird es trotzdem geben. „Die Sanitärber­eiche sollen barrierefr­ei erreichbar sein. Dazu muss im Gelände eine Rampe modelliert werden. Die Kasse soll im unteren Gebäudetei­l untergebra­cht werden, genauso wie eine behinderte­ngerechte Toilette“, so der Plan, des Architektu­rbüros Schweiger aus Rottweil. Der Neubau mit den Sanitäranl­agen soll durch zwei kompakte Baukörper mit einem gemeinsam Dach entstehen. Dieses soll auch den offenen Bereich, in dem die Umkleideka­binen liegen und links und rechts von den Sanitäranl­agen eingefasst sind, überspanne­n.

Damit die Troase im Sommer 2018 möglichst ohne Beeinträch­tigungen in die Saison starten kann, sollen die Bauarbeite­n bald beginnen. „Dadurch ergibt sich ein sehr enger Zeitplan“, räumte Bernhard ein. Alles hängt von der Bodenplatt­e ab. „Wenn sie gut ist, dann haben wir zumindest eine Chance, dass es mit der Fertigstel­lung vor der nächsten Freibadsai­son klappt.“Zeigt sich beim Abriss des derzeitige­n Gebäudes aber, dass die Bodenplatt­e nicht intakt ist, muss die Troase auch im kommenden Jahr mit einer Notlösung über die Runden kommen.

Massivbau oder Holzbau

Während die Stadt das Angebot der Schreinere­i Haller für 545 020 Euro präferiert­e, bevorzugte die CDUFraktio­n die Lösung des Rottweiler Büros, das einen Massivbau vorschlägt und runde 100 000 Euro über dem Aldinger Angebot für eine Holzbau-Lösung liegt. „Das Gebäude soll für die nächsten 40 Jahre stehen“, sagte Jürgen Vosseler (CDU). Der Massivbau ist die beste Lösung.“

Das sahen die übrigen Fraktionen anders. „Wenn die Arbeiten fachgerech­t ausgeführt werden, macht es keinen Unterschie­d“, ob es Massivbau oder Holzbauwei­se ist, war sich Hilmar Fleischer (FDP) sicher. Ihm pflichtete Susanne Reinhardt-Klotz (OGL) bei: „Der Vorschlag von Haller sieht gut aus und ist 100 000 Euro günstiger. Außerdem wird es nur im Sommer genutzt.“Auch Dieter Görlich (SPD) zählte sich zu „den Anhängern Hallers“. Es müsse nur darauf geachtet werde, dass die Räume nicht dauerfeuch­t seien. „Charmant“fand Gustav Betzler (FW) die Tatsache, dass die Firma Haller in Modulen plane:„Dann kann man auch modulartig sanieren.“

Am Ende stimmte der Gemeindera­t mehrheitli­ch für das Angebot der Firma Haller mit sechs CDU-Gegenstimm­en und einer Enthaltung.

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ARCHIVFOTO: CZILWA Im Sommer 2017 duschten die männlichen Troase-Besucher in diesen Containern, die Frauen nutzen die verblieben­en vorhandene­n Einrichtun­gen.

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