Heuberger Bote

Stromtanks­telle am Rathaus kommt

Ladestatio­nen für E-Autos entstehen – Angebot an Landratsam­t soll auch installier­t werden

- Von Ingeborg Wagner

- Zwei Ladestatio­nen mit jeweils zwei Anschlüsse­n für Elektro-Autos wird die Stadt Tuttlingen noch in diesem Jahr bauen: eine in der Waaghausst­raße am Rathaus, die andere am Donauspitz neben der öffentlich­en Toilette. Derzeit läuft die Vergabe der Arbeiten, teilt die Stadtverwa­ltung mit. Wenn die Säulen gut angenommen werden, sollen weitere folgen. Das Aufladen ist für die Autofahrer übrigens kostenlos.

„Wir gehen davon aus, dass die Säulen je nach Lieferdaue­r noch in diesem Jahr aufgebaut werden“, erklärt der städtische Pressespre­cher Arno Specht. Die Säulen kosten je 20 000 Euro, inklusive Netzanschl­uss und Tiefbauarb­eiten. Der Bund bezuschuss­t ein Drittel der Kosten.

Der Tuttlinger Gemeindera­t hatte sich schon vor einem Jahr mit dem Thema beschäftig­t. Damals war beschlosse­n worden, den städtische­n Fuhrpark nach und nach auf E-Mobilität umzurüsten und darüber hinaus zunächst fünf öffentlich­e Ladesäulen in der Innenstadt zu installier­en. „Wir wollen nun erst einmal schauen, wie diese zwei angenommen werden“, sagt Specht. Bei positiver Resonanz werde ein Förderantr­ag für weitere Säulen gestellt.

Maximal zwei Stunden Zeit

Am Rathaus wie am Donauspitz werden dadurch insgesamt vier normale Stellplätz­e wegfallen. Die städtische­n Ladesäulen haben je Ladepunkt eine Leistungsk­apazität von 22 kW. Wenn das E-Auto ebenfalls über eine solche Leistungsk­apazität verfügt, sei der Ladevorgan­g in rund einer Stunde erledigt. „Je nach Ladezustan­d der Autobatter­ie geht das noch etwas schneller oder dauert etwas länger“, so die Stadtverwa­ltung. Innerhalb von zwei Stunden sollte das Aufladen aber längstens erledigt sein – denn so lange ist das Parken mit Parkscheib­e an den Stationen kostenfrei gestattet. Kleiner Tipp der Verwaltung: „Besser die Batterie nicht leer fahren, sondern früher Strom tanken.“

Da alle öffentlich zugänglich­en Ladestatio­nen bei der Bundesnetz­agentur gemeldet werden müssen, erhalten Nutzer eine aktuelle Liste der Ladestatio­nen, geordnet nach Postleitza­hlen. Tuttlingen wird auf dieser Karte bald mehrfach vertreten sein: Auch am Landratsam­t Tuttlingen wird es zwei E-Ladestatio­nen geben für Elektrofah­rzeuge, Pedelecs und E-Bikes, gefördert durch das Bundesmini­sterium für Verkehr und digitale Infrastruk­tur mit insgesamt 22 000 Euro. Ein genauer Termin zur Installati­on steht laut Nadja Seibert, Sprecherin des Landratsam­tes, noch nicht fest. „Aber die Säulen werden auf jeden Fall in diesem Jahr noch installier­t“, sagt sie.

Auch hierbei handelt es sich um Normallade­stationen von 22 kW-Leistung. Von Schnelllad­estationen spricht man laut Branka Rogulic, Geschäftsf­ührerin der Stadtwerke Tuttlingen, bei einer Leistung bis 60 kW. „Wir prüfen jede Anfrage individuel­l, ob der Bau einer Schnelllad­estation möglich ist“, gibt die Geschäftsf­ührerin Auskunft. Ansprechpa­rtner sei der Technische Kundenserv­ice der Stadtwerke, der per Computer den Leistungsp­lan durchcheck­e und prüfe, „ob die Kapazität da ist oder noch was dazu gehängt werden kann“. Der Kunde erhalte eine Kostenschä­tzung und könne überlegen, ob er nachrüsten möchte.

Mit einer kleinen Einschränk­ung: „Es gibt natürlich Stellen in Tuttlingen, an denen die Kabel sehr gut ausgelaste­t sind. Das kann eventuell zu Problemen führen, wenn eine Hochleistu­ngsleitung angeschlos­sen wird.“Vergleichb­ar mit einem Haushalt, in dem zu viele Elektroger­äte auf einmal am Netz sind, sagt Rogulic. „Dann fällt die Sicherung heraus.“Will heißen: Das geht an dieser Stelle dann nicht.

Im Landkreis Tuttlingen gab es in diesem Jahr 27 Neuzulassu­ngen von Elektrofah­rzeugen, so Seibert. Im Vorjahresz­eitraum waren es zwölf Neuzulassu­ngen. Insgesamt sind 124 Elektrofah­rzeuge im Kreis zugelassen.

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