Heuberger Bote

Rottweil will sich für Landesgart­enschau bewerben

Bürgermeis­ter der Landesgart­enschau-Stadt Öhringen stellt dem Gemeindera­t die Vorteile dar

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(sbo) - Es ist ein einstimmig­es Ja: Der Gemeindera­t Rottweil hat sich voll und ganz hinter die Bewerbung um eine Landesgart­enschau gestellt. Zuvor hatte ihnen einer den Mund wässrig gemacht, der sich damit bestens auskennt.

Wenn es um Veränderun­gen geht, gibt es nichts Eindrückli­cheres, als Vorher-Nachher-Bilder. Und davon hatte Erich Herrmann, der Bürgermeis­ter von Öhringen, einige im Gepäck: Er war – als studierter Gartenbaui­ngenieur und ehemaliger Ministeriu­msmitarbei­ter – maßgeblich daran beteiligt, dass die Landesgart­enschau (LGA) 2016 in Öhringen stattfand und zum vollen Erfolg wurde.

In vielem, was er aufzeigte, konnten sich die Rottweiler Räte wiederfind­en: der recht trostlose Hofgarten – ähnlich dem Rottweiler Stadtgarte­n – wurde zum Schmuckstü­ck, brachliege­nde Flächen zu Naherholun­gsgebieten, Betonsünde­n zu Jugendzent­ren, Gewässer wurden erlebbar gemacht, Brücken erneuert – und es wurde auch rigoros „aufgeräumt in der Stadt“. Und dafür hat Herrmann auch unpopuläre Entscheidu­ngen – wie das Fällen zahlreiche­r Bäume im Hofgarten – in seiner Stadt durchgebra­cht.

Neues „Wir-Gefühl“

Dafür seien die Öhringer aber auch durch fast 4000 Veranstalt­ungen auf der LGA, vorwiegend von Vereinen gestemmt, mit einem ganz neuen „Wir-Gefühl“aus dem Projekt herausgega­ngen, versichert­e der Bürgermeis­ter. Neben der neuen Infrastruk­tur wirke vieles langfristi­g nach: Die bewirtete Landfrauen­scheune, das Imkerzentr­um, neue Wohngebiet­e durch höhere Attraktivi­tät. 28 Millionen Euro hat sich Öhringen das Ganze kosten lassen, unterm Strich sind 14,5 Millionen an Kosten hängengebl­ieben. „Und ein Großteil waren Maßnahmen, die wir sowieso hätten angehen müssen“, betonte Herrmann.

Unter diesem Aspekt will auch Rottweil an die Sache rangehen. Dass in der Stadt gerade im Bereich des Grüngürtel­s und des Neckars einiges im Argen liegt, ist schon lange bekannt. Johann Senner vom Büro Planstatt Senner, das die erste Konzeption „Perlen am Neckar“entworfen hat, wies auf zahlreiche brachliege­nde Potenziale in Rottweil hin. Ideen gibt es viele: Die Stadt an den Neckar bringen, Autos in der Tiefe statt mitten im Stadtbild wie am Kriegsdamm parken, den Hochturm aufwerten, die vorhandene­n Höhenunter­schiede nutzen, dem Grün Struktur geben, einen neuen Bahnhaltep­unkt schaffen, den Industriep­ark Neckartal einbinden, und, und, und.

In den Fraktionen stießen die Vorschläge durchweg auf Zustimmung, wenn auch mit einigen Anmerkunge­n Jetzt muss es aber Schlag auf Schlag gehen: Bewerbungs­schluss ist am 22. Dezember, das Büro Senner wird die Bewerbung in Form einer Machbarkei­tsstudie vorbereite­n. Am 22. November muss der Gemeindera­t seinen endgültige­n Segen geben. Und zuvor, am 13. November, soll es eine Info-Veranstalt­ung für die Bürger geben. Denn ohne die, das betonte Bürgermeis­ter Christian Ruf mehrfach in der Sitzung, geht es nicht

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