Gemeinderat berechnet Wald-Nutzung
Waldbegehung in Immendingen ist dieses Mal ein praktischer Lehrgang
- Für Gemeinderäte, Ortsvorsteher und Bürgermeister Markus Hugger war es eine Waldbegehung der anderen Art, die sie am Montagnachmittag mit Kreisforstamtsleiter Frieder Dinkelaker sowie den Revierleitern Martin Schrenk, Berthold Schellhammer und Karl Veit erlebten. Anstelle einer Exkursion mit Besichtigung verschiedener Waldflächen befassten sich die Räte detailliert mit dem Zustand des Gemeindewaldes, ermittelten die Anzahl der Bäume auf einem quadratischen Areal, Holzmengen und Holzzuwachs, um so einmal selbst die wichtigsten Daten einer forstwirtschaftlichen Planung kennenzulernen. Bei der praktischen Übung erhielt der Gemeinderat damit ein Grundlagenwissen hinsichtlich der jetzt wieder anstehenden zehnjährigen Betriebsplanung für den Gemeindewald.
„Schwerpunkt unserer Waldbegehung ist die Forsteinrichtung“, erklärte Kreisforstamtsleiter Frieder Dinkelaker zu Beginn des Programms am Montag an der Bumbishütte. Diese Forsteinrichung findet alle zehn Jahre statt und gibt die Waldplanung für die kommende Dekade vor. „Wir klären bei der praktischen Übung in einem Waldstück nahe der Bumbishütte ab, wie man zunächst auf einen jährlichen Forstbetriebsplan kommt“, so Dinkelaker. Angefangen von der sogenannten Vorratsermittlung (wieviel Holz kann aus den Bäumen auf einer bestimmten Waldfläche gewonnen werden) über die Zuwachsbestimmung (wieviel Holz wächst über einen bestimmten Zeitraum nach) bis zur Nutzung des Waldes durch einen bestimmten Hiebsatz, konnten die Teilnehmer sämtliche Daten selbst erfassen und berechnen.
Messgeräte erleichtern die Arbeit
Ausgestattet mit verschiedenem Messgerät machten sich Gemeinderäte, Ortsvorsteher und Bürgermeister Hugger auf drei unterschiedlichen quadratischen Waldflächen mit 22,36 Metern Seitenlänge an die Arbeit. Sie zählten und benannten die einzelnen Bäume und Baumarten des 500 Quadratmeter großen Areals, rechneten das Baumvolumen und das Volumen des gesamten Bestands aus, schätzten das Alter der Bäume, den jährlichen Zuwachs und berechneten die jährliche Nutzungsmenge. „Aus solchen Berechnungen werden die waldbaulichen Ziele abgeleitet“, so Frieder Dinkelaker, sei es der Hiebssatz, der Naturschutz oder beispielsweise auch die Waldverjüngung, also wie viele und welche Arten neuer junger Bäume gepflanzt werden sollen.
Bei der zusammenfassenden Besprechung in der Bumbishütte wurde dem Gremium im Anschluss an den praktischen Teil dann noch die neue Forstbetriebskarte vorgestellt. „Nach dem Waldverkauf an Daimler ist der Immendinger Gemeindewald kleiner geworden“, erläuterte der Kreisforstamtsleiter.
Derzeit umfasst die Fläche des Gemeindewalds etwa 1600 Hektar. Rund zwei Drittel befinden sich am Nordrand von Immendingen und oberhalb in Ippingen. Ein weiterer großer Teil erstreckt sich zwischen Immendingen und Mauenheim.