Denkingen will Bevölkerungszahl stabil halten
Gemeinderat diskutiert über Baugebiet „Lehräcker“und gewerbliche Entwicklung im Bereich „Sulzen“
(al) - Denkingen will die gewerbliche Entwicklung im Bereich „Sulzen“voranbringen. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplans „Sulzen V“. Die Verwaltung wurde beauftragt zur Anhörung der Träger öffentlicher Belange. Andre Leopold vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro stellte die Planung vor.
Die Straße der sieben Hektar großen Fläche soll mittels einer Ringerschließung geschaffen werden. Vorerst seien keine Gehwege vorgesehen. Der Planer wies jedoch darauf hin, dass durch das gesamte Gebiet die Bodenseewasserleitung gehe, die bei der Erstellung des Plans berücksichtigt werden musste. Jetzt schon stehe fest, dass die Höhe der Gebäude gestaffelt ausfalle zwischen 16 und zwölf Metern. Nach Eingang der Stellungnahmen der Fachbehörden wird sich das Gremium mit dem Plan näher beschäftigen.
Zwei Gegenstimmen
Mit zwei Gegenstimmen beschloss der Rat die Erschließung Bauabschnitt V „Lehräcker“. Erschließung und Verkaufserlös werden in den Haushalt 2018 eingestellt. Die neu ge- schaffenen Bauplätze sollen in zwei Abschnitten veräußert werden. Im anstehenden Abschnitt werden 22 Bauplätze erschlossen. Im gesamten Baugebiet wurden bisher 61 Bauplätze veräußert, davon 41 Prozent an Auswärtige. Nach Ergebnis der Ausschreibung und Vergabe 2017 werden für die neue Erschließung 600 000 Euro kalkuliert. Die Gesamteinnahmen würden sich demnach auf 950 000 Euro belaufen.
Gemeinderat Martin Schnee vertrat die Meinung, die Erschließung um ein Jahr zu verschieben. Er stellte die Frage, wie es ab 2020 weitergehe. Da im Flächen nutzungsplanw eitere Ers ch ließungs möglichkeiten enthaltens eien, müsse die Gemeinde überlegen, in welche Richtung man wachsen wolle–denn wenn Bedarf an Bauplätzen da sei, „sollten diese auch verkauft werden“, entgegnete Bürgermeister Rudolf Wuhrer. Im Frühjahr 2018 will sich das Gremium damit weiter beschäftigen.
Beim Punkt „Regelungen Verkauf gemeindeeigener Grundstücke“ zeigte die Verwaltung die Bevölkerungsentwicklung auf. Man könne heute von einem moderaten Anwachsen sprechen. Die Erschließung von Lehräcker habe insbesondere die Ansiedlung junger Familien zum Ziel, um Geburtenrate wie Bevölkerungsentwicklung stabil zu halten. „Ohne Zuzug von außen könnten diese Ziele nicht erreicht werden“, argumentierte die Verwaltung. Es müsse alles unternommen werden, um ein „spürbares Absinken der Bevölkerungszahl zu vermeiden“, damit die Infrastruktur erhalten werden könne. Die Verwaltung schlug vor, dass die Bauplatzpreise insgesamt und insbesondere für Auswärtige im fünften Bauabschnitt angezogen werden. Hier könne man auf ein Punktesystem zurückgreifen. Der Rat beschloss einstimmig, eine Arbeitsgruppe zu bilden, um über ein neues System bei der Vergabe von Bauplätzen zu beraten.
Bei einer Gemarkungsfahrt des Rats wurden drei Feldwege mit hohem Sanierungsbedarf festgelegt. Das Rottweiler Ing.- und Planungsbüro hat die Kosten nach einer Begehung mit Bauhofleiter Stefan Numberger ermittelt: Feldweg hinter Fir- ma Kauth bis Wanderweg Bahndamm mit 1,4 Kilometern 100 000 Euro, Feldweg Verlängerung Freibühl mit 900 Metern 64 350 Euro und Feldweg Ortsausgang Aldingen Richtung Obstbaumlehrpfad mit 1,5 Kilometern 107 250 Euro. Alle drei Sanierungen stehen auf der Prioritätenliste. Das Gremium beschloss einstimmig, zu versuchen, die Sanierung aller drei Feldwege in den Haushalt 2018 einzubringen.
Weiter stimmte man der Planung zum Anbau am rückwärtigen Teil der TSV-Turnhalle grundsätzlich zu. Eine endgültige Zustimmung erfolgt im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens. Außerdem ist die Gemeinde bereit, die für Zufahrt und Bebauung notwendige Fläche dem TSV Denkingen zu veräußern. Die Kaufvertragsbedingungen werden gesondert festgelegt.