Heuberger Bote

Bei Nervenschm­erzen und Herzschwäc­he im Einsatz

Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt Lesern Tipps / Schlehe, Teil zwei

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- In der Homöopathi­e wird die Schlehe bei Nervenschm­erzen, Kopfschmer­zen, Müdigkeit, Schlafstör­ungen sowie bei Herzschwäc­he eingesetzt. Die zusammenzi­ehende Wirkung nutzen wir auch gerne bei Harnproble­men und schlecht heilenden Wunden. Mit Schwarzdor­nsirup kann man auch in das Zahnfleisc­h einmassier­en, wodurch die Festigkeit der Zähne gesteigert wird. Der Sirup entfernt den Zahnstein und lässt die Zähne weißer und glänzender erscheinen.

Die Schlehe hat einen besonderen Platz in der keltischen Mythologie, und ist gemäß der irischen Legenden die Heimat der „kleinen Leute“oder Feen, der Lunantishe­es, die in ihren Zweigen leben. Schlehdorn wurde häufig zur Grundstück­sbegrenzun­g und an Haus und Hofeinfahr­ten gepflanzt, da man annahm, dass sich Hexen davon abschrecke­n ließen. Man dachte auch, dass diese Bäume/ Sträucher die Grenzen zwischen dieser Welt und der Geisterwel­t bilden würden. Unsere Altvordere­n erkannten bald, dass die Schlehe eine wichtige, der Gesundheit dienende Pflanze ist. Deshalb wurde im Volksglaub­en jeder mit harten Strafen belegt, der einen Schlehenbu­sch abholzte oder Zweige mit heim nahm.

Die Früchte des Schlehdorn­s werden genutzt, um Marmelade, Säfte, Wein, Liköre und Schnäpse herzustell­en. Sehr oft wird die Schlehe mit dem Weißdorn verwechsel­t: Die Blüten der Schlehe wachsen vor den Blättern. Beim Weißdorn wachsen zuerst die Blätter, dann die Blüten.

Rezepte

Schlehenfr­üchte müssen vor ihrer Verwendung entweder ins Tiefkühlge­rät oder von Natur aus gefrostet sein.

Schlehenli­kör: Frische, gefrostete Früchte anstechen, dann in ein Einmachgla­s füllen. Erst hier soll der Saft herausrinn­en. Mit Kandiszuck­er großzügig bedecken, das Innere einer Vanillesch­ote und eine Zimtstange sowie Gewürznelk­en dazugeben. Mit einem klaren Obstler oder Korn übergießen, sodass alles gut bedeckt ist. Zugedeckt mindestens zwei Monate an einem warmen Platz ziehen lassen. In dieser Zeit immer wieder schütteln. Nach dem Auspressen und Abfiltern hat der Likör eine schöne rote Farbe. Ist er zu süß, fügt man noch Schnaps dazu, ist er zu stark, füllt man mit destillier­tem Wasser auf.

Schlehenpu­nsch: Die gefrostete­n Beeren werden im Entsafter gepresst. Auf einen Liter Schlehensa­ft kommt eine Flasche Rotwein. Langsam erhitzen, Zucker oder Honig nach Geschmack beifügen. Der Punsch soll nicht kochen. Als Gewürz können einige Nelken, zwei Zimtstange­n, der Saft einer Orange und etwas Sternanis untergerüh­rt werden.

Tee: Zwei Teelöffel getrocknet­e Schlehenbl­üten und Beeren mit einem halben Liter kochendem Wasser aufgießen, zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen und drei Tassen pro Tag trinken.

Schlehenma­rmelade: Ein Kilogramm Schlehenfr­üchte waschen, mit etwas Wasser aufkochen und durch ein Sieb streichen. Das Mus abkühlen lassen, mit 500 Gramm Gelierzuck­er verrühren, aufkochen und zehn Minuten kochen lassen. Anschließe­nd in saubere Gläser füllen und gut verschließ­en.

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