„Welche Zukunft hat Europa?“
Erwin Teufel zu Gast in der Spaichinger Berufsschule
SPAICHINGEN (pm) - Erwin Teufel, der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, hat die nach ihm benannte Berufsschule besucht. Der Mittag stand unter der Leitfrage „Welche Zukunft hat Europa?“Zwei Klassen hatten sich auf diese Podiumsdiskussion vorbereitet.
Zur Einstimmung wurde die Europahymne „Ode an die Freude“von Beethoven abgespielt. Anschließend begrüßte der Direktor der ErwinTeufel-Schule, Thomas Löffler, die Anwesenden. Teufel kam in Begleitung seiner Frau Edeltraud und Tochter Christa Brugger-Teufel. Organisiert hatten den Mittag die Lehrerinnen Gabriele Frei und Nadine Hermann, die sich thematisch mit ihren Klassen, einer Zerspanerklasse und einer Klasse des Kaufmännischen Berufskollegs, eingearbeitet hatten.
Zwei Schüler aus dem Berufskolleg präsentierten an zwei Stellwänden ihre Schülerergebnisse zu den Fragestellungen „Wo begegnet mir die EU im Alltag“und „Was bedeutet Europa für mich?“Teufel zeigte sich begeistert über Breite und Intensität der Ergebnisse. Er leitete über zur Diskussion, an der die Schüler angeregt teilnahmen. So interessierte sie laut Pressemitteilung zum Beispiel das TTIP-Freihandelsabkommen, es kamen Fragen zur Stabilität der EU, Trumps Einfluss auf die EU oder auch die persönliche Frage eines Schülers zur Haltung zur AfD.
Teufel zeigte sich als großer Erklärer der Geschichte und als Europäer der ersten Stunde. „Wie sieht es aus mit der Zufriedenheit der Bürger mit der EU, handelt es sich um ein institutionelles oder Darstellungsproblem?“, so formulierte es ein Lehrer. Teufels These: Die EU muss vom Bürger her gedacht werden, sie brauche eine neue Verfassung, hat aber unbestritten Zukunft. Was fehle, sei, den Bürgern die Aufgaben und deren Notwenigkeit verständlich zu machen.
Es wurden die Rolle Frankreichs, der Friedensnobelpreis für die EU und die Grenzsicherung diskutiert. Nach eineinhalb Stunden war die Podiumsdiskussion beendet. Teufels Ausführungen als glühender Vertreter der europäischen Idee beeindruckten alle Anwesenden durch fundiertes Wissen und die lebhafte Überzeugungskraft. Anschließend besuchte er weitere Räumlichkeiten und ließ sich über die Werkstätten und ihre Maschinen, Möglichkeiten und Aktivitäten der Schule informieren. Bei Kaffee und Kuchen endete ein interessanter Nachmittag.