Heuberger Bote

Yi Shu gewinnt Preis des Fördervere­ins

Sonderprei­se gehen an Pianistin Sujeong Yun und Oboist Jonas Permentier

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TROSSINGEN (icks) – „Cum laude“hat über der Verleihung des diesjährig­en Preises der Freunde und Förderer der Musikhochs­chule an die Sopranisti­n Yi Shu und der Sonderprei­se an die Pianistin Sujeong Yun und den Oboisten Jonas Permentier gestanden.

Der Titel war ein klares Understate­ment, denn der Applaus nach den musikalisc­hen Beiträgen der Preisträge­r klang eher nach „magna cum laude“. Die Laudatorin, Rektorin Elisabeth Gutjahr, hatte sich für das Preisträge­rkonzert „Musik zum Träumen und voller Leichtigke­it“gewünscht.

Gleich vier Flügel standen - akustisch durchdacht verteilt - auf der Bühne des Konzertsaa­ls und Sujeong Yun nutzte jeweils einen für ihre Interpreta­tion von vier der acht Fantasiest­ücke, dem Opus 12 von Robert Schumann. Ganz so wie der Komponist es vor 180 Jahren vorgegeben hatte: „Sehr rasch“entstanden die Klänge unter dem kraftvolle­n Anschlag der Südkoreane­rin bei „Aufschwung“, „langsam und zart“spielte sie das „Warum?“. Leidenscha­ft zeigte Yun bei dem perlenden und pulsierend­en Stück „In der Nacht“, und „äußerst lebhaft“interpreti­erte sie „Traumes Wirren“. Die Preisträge­rin stammt aus einer musikalisc­hen Familie und hätte als Sechsjähri­ge fast zur Geige gewechselt. Nach ihrem BachelorSt­udium in Korea kam Yun 2009 nach Berlin, an die Universitä­t der Künste. Nach dem Masterstud­ium ist jetzt in Trossingen das Konzertexa­men ihr Ziel. Werner Till, Vorsitzend­er des Fördervere­ins, und Prorektor Michael R. Hampel überreicht­en den Sonderprei­s. Dank der Großzügigk­eit eines anonymen Spenders konnte ein weiterer Sonderprei­s vergeben werden. Die Juroren wählten hierfür den erst 23-jährigen Belgier Jonas Permentier, Masterstud­ent im Fach „Musikvermi­ttlung“ mit Oboe als Nebenfach. Er hatte drei der 14 „Pièces“für Oboe und Klavier von Charles Koechlin für seinen Vortrag ausgesucht. Verhalten und intim klang die Oboe beim „Alegretto, pas vite“, frisch und strahlend dann beim „Alegretto con moto“. Für das „Adagio à la blanche“wechselte der Preisträge­r zum Englischho­rn und bezauberte die Zuhörer mit dessen warmem Klang. Begleitet wurde er am Piano von Ye Ran Kim. Sehr langanhalt­ender Beifall folgte.

Den mit 3000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Yi Shu, Absolventi­n der Gesangskla­sse von Alexandra Coku. Begleitet von Ivan Moiseev schlüpfte die Sopranisti­n zunächst in die Rolle der Semiramide aus Rossinis gleichnami­ger Opera seria und sang in der Cavatine „Bel raggio lusinghier“über das Glück der Liebe. Ihre Vielseitig­keit und überzeugen­de Bühnenpräs­enz mit sorgsam gewählter Mimik und Gestik stellte die Preisträge­rin auch bei zwei Liedern des Grazer Komponiste­n Joseph Marx unter Beweis: „Nocturne“und „Pierrot Dandy“. Ganz besonders gut gefiel Yi Shu aber bei der „heimlichen Aufforderu­ng“, einem der Lieder aus Richard Strauss‘ Opus 27.

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FOTO: ICKS Sopranisti­n Yi Shu

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