Heuberger Bote

Aus Test- wird Triumphfah­rt

Tuttlinger Motorsport­ler Christian Ladurner gewinnt Rennen auf dem Nürburgrin­g

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Den krönenden Abschluss der Saison hatte sich Christian Ladurner für das letzte Rennen aufgehoben. Auf dem Nürburgrin­g gewann der Tuttlinger von Greenlion Motorsport in der Division zwei der Spezial-Tourenwage­n-Trophy. „Das ist mein erster großer Sieg“, strahlte Ladurner, der in der Eifel eigentlich anderes im Sinn hatte.

„Wir hatten gar nicht das Ziel, auf eine Top-Platzierun­g zu fahren“, meinte der Geschäftsf­ührer des gleichnami­gen Autohauses in Tuttlingen. Viel mehr sei das Rennen auf der 5,1 Kilometer langen Grand-PrixStreck­e ein Testlauf für die nächste Saison gewesen. Mit dem Seat Leon TCR, den der 34-Jährige das erste Mal in einem Rennen fuhr, will Ladurner zusammen mit Sebastian Sommer (Tuttlingen) im kommenden Jahr in einer Langstreck­enserie mit der jeweiligen Renndistan­z von 500 Kilometern starten.

Neben der als „Grüne Hölle“berüchtigt­en Nordschlei­fe waren es deutlich weniger Kilometer, die Ladurner mit seinem neuen Untersatz unterwegs waren. Bei den beiden Zeittraini­ngs und den Rennen fuhr der Seat Leon TCR insgesamt gut 214 Kilometer. Obwohl das Auto angesichts der kommenden Aufgaben längst nicht am Limit war, zeigte Ladurner in der Division für Autos mit bis zu 350 PS der Konkurrenz die Grenzen auf. Nach Platz zwei und drei in den Qualifying­s kam der Donaustädt­er in den beiden Rennen als Erster und Zweiter ins Ziel.

Zaghaft fahren mit 240 Kmh

Vor allem das erste Rennen sei für den Fahrer eine Herausford­erung gewesen, meinte Ladurner. „Die Strecke war noch nicht trocken. An einigen Stellen sogar nass“, berichtete der Tuttlinger, der dennoch auf Slicks ins Rennen ging. „Für Regenreife­n war es dann doch schon zu trocken.“Der Kompromiss bei der Reifenwahl wirkte sich auf das Fahrverhal­ten aus. „Es war schon schwer, auf der Strecke zu bleiben“, fasste Ladurner das Rennen zusammen. „Ich habe zaghaft versucht, das Auto um die Strecke zu bewegen. Das ist mir ganz gut geglückt“, erklärte er und musste grinsen. Denn zaghaft waren als Höchstgesc­hwindigkei­t immer noch 240 Stundenkil­ometer. Wichtiger sei es gewesen, wegen der schwierige­n Bedingunge­n auf der Strecke bei den Bremspunkt­en vorsichtig zu sein.

Von Startplatz zwei ins Rennen gegangen, gehörte der Tuttlinger durchweg zur Spitzengru­ppe. Ein Pulk von vier Autos fuhr auf den 14 Runden gut eine halbe Stunde lang Stoßstange an Stoßstange. Als die beiden Führenden Ulrich Becker (Marl) und Edy Kamm (Schweiz) im Kampf um die Spitze verwickelt waren, nutzte Ladurner die Gelegenhei­t, um als „lachender Dritter“vorbei an die Spitze zu ziehen.

Bis zum zweiten Lauf hatten sich die Verhältnis­se gebessert. Der Asphalt war abgetrockn­et und der Start für Ladurner kein Problem. Bis in die letzte Minute des Rennens lag der Tuttlinger vorne. Erst in der letzten Kurve sei sein Konkurrent Becker an ihm vorbeigefa­hren. „Er ist besser aus der Kurve herausgeko­mmen. Ich habe unglücklic­h den ersten Platz abgeben müssen“, meinte Ladurner, der sich dennoch über den Gesamtsieg an diesem Rennwochen­ende in seiner Klasse freuen durfte. „Das ist mein erster großer Sieg“, freute sich der Motorsport­ler, der seit sieben Jahren „semiprofes­sionell“Rennen fährt. „Dass es mit dem neuen Auto auf Anhieb so gut lief, freut mich sehr. Der Sieg in der Division zwei ist endlich die Belohnung für eine harte und manchmal enttäusche­nde Saison, die wir aber durchgehal­ten haben. Ich freue mich auch für mein Team“, sagte Ladurner.

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FOTOS: LADURNER Vorne weg: Christian Ladurner fuhr in seinem Seat Leon TCR in den beiden Läufen seiner Klasse auf die Plätze eins und zwei. Das genügte dem Tuttlinger, um nach sieben Jahren das erste „große Rennen“zu gewinnen.
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Das siegreiche Team: Patrick Plass (von links), Philipp Aicher und Vater Franz Ladurner halfen Christian Ladurner als Rennmechan­iker, Ingenieure und Freunde, das Rennen auf dem Nürburgrin­g zu gewinnen.

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