Heuberger Bote

Ermittlung­en gegen Politiker Schuler

Landtag hebt nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“Immunität des CDU-Abgeordnet­en auf

- Von Katja Korf

(tja) - Der Ravensburg­er CDU-Landtagsab­geordnete August Schuler soll nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“alkoholisi­ert Auto gefahren sein. Nach Angaben mehrerer Quellen aus der Landespoli­tik wurde Schulers Immunität als Abgeordnet­er aufgehoben. Dies würde bedeuten, dass dem 60Jährigen ein Strafbefeh­l oder eine Anklage drohen.

- Gegen den Ravensburg­er CDU-Landtagsab­geordneten August Schuler wird ermittelt, weil er betrunken Auto gefahren sein soll. Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“soll er mit mehr als einem Promille Alkohol im Blut am Steuer gesessen haben.

Eine offizielle Stellungna­hme gab es weder vom Landtag noch von der CDU-Fraktion. Schuler selbst reagierte nicht auf mehrfache Anfragen.

Grundsätzl­ich sind Abgeordnet­e vor einer Anklage geschützt, nur das Parlament selbst kann diesen Schutz der Unabhängig­keit von Mandatsträ­gern aufheben. Deshalb muss die Staatsanwa­ltschaft einen Antrag zur Aufhebung der Immunität stellen, wenn sie Anklage erhebt oder einen Strafbefeh­l gegen einen Parlamenta­rier erlassen will.

Die Staatsanwä­lte reichen diesen Antrag über das Justizmini­sterium beim Landtag ein. Am 27. Oktober stand das Thema daher auf der Tagesordnu­ng des Ständigen Ausschusse­s im Landtag. Dieser kann bei bestimmten Vorwürfen die Immunität eines Abgeordnet­en aufheben – dazu gehören auch Verkehrsde­likte.

Ein Sprecher des Justizmini­steriums sagte am Freitag: „Ich kann bestätigen, dass dem Landtag zuletzt auf dem vorgesehen­en Dienstweg ein Antrag auf Aufhebung der Immunität eines Abgeordnet­en im Zusammenha­ng mit einem Ermittlung­sverfahren wegen Trunkenhei­t im Verkehr zugeleitet wurde.“Treffen die Vorwürfe zu, droht Schuler mindestens eine hohe Geldstrafe, der Entzug seines Führersche­ins und ein mehrmonati­ges Fahrverbot.

Der Sprecher der CDU-Fraktion sagte: „Das ist eine Angelegenh­eit des Landtags, keine der Fraktion.“ Ebenso bedeckt gab sich die Landtagsve­rwaltung, die den Vorgang mit Verweis auf Persönlich­keitsrecht­e nicht kommentier­en wollte. Dass es sich um Schuler handelt, sagten aber mehrere mit der Angelegenh­eit vertraute Quellen in Stuttgart.

Der Gastronom Schuler (60) zog 2016 als Neuling in das Landesparl­ament ein. Er folgte auf den langjährig­en Abgeordnet­en und ehemaligen Agrarminis­ter Rudolf Köberle. Schuler sitzt seit 1989 im Ravensburg­er Gemeindera­t. Bei den Landtagswa­hlen verlor er allerdings gegen den jetzigen Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne). Damit errang die CDU im Kreis Ravensburg erstmals nicht das Direktmand­at, Schuler schaffte über ein Ausgleichs­mandat mit 31 Prozent der Wählerstim­men den Sprung nach Stuttgart.

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FOTO: LIX Der Landtagsab­geordnete August Schuler (CDU).

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