Dramatische Begegnungen im Wald
Wolf G. Winning liest aus seinem Buch „Stille Nacht, eisige Nacht“
- „Ich glaube, es wird gruselig, spannend und kriminell“, hat Buchhändlerin Lena Grimm das Publikum eingeschworen auf das Buch, das Wolf G. Winning in ihre Buchhandlung mitgebracht hatte und aus dem er Passagen vorlas. „Stille Nacht, eisige Nacht“ist die Erzählung überschrieben. Und schon der Titel verrät, dass es sich nicht um eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte handeln kann.
Es sei aber kein klassischer Krimi, bei dem ein Toter, ein Kommissar und ein Verdächtiger auftauchen. Es ist ein Thriller, bei dem sich die Figuren zusammenfügen, so der Autor. Eigentlich habe er immer IndianerWestern geschrieben, denn er sei seit 24 Jahren Mitglied im Westernclub in Spaichingen. Doch jetzt hat er sich in ein anderes Metier gewagt, mit Erfolg. Er zieht sein Publikum sofort in seinen Bann und nimmt es mit in eine Welt in Maine, an die Nordostküste Nordamerikas.
Das Hauptszenario spielt in und vor einer Hütte im dunklen Wald. Dort treffen eine Gruppe Halbstarker, der Architekt Nick Hamilton und seine Geliebte aufeinander. Sie alle wollten Weihnachten feiern in der Wildnis, abseits vom sonstigen Trubel. Doch gemeinsam zu feiern, das war nie ihre Absicht gewesen. Aber es ist tiefste, stille Nacht und eisig kalt. Also muss es zu der dramatischen, verhängnisvollen Begegnung kommen, die zumindest das verliebte Paar nie wollte.
Faszinierend ist der Schreibstil von Winning. Er schafft es mühelos, Landschaft und Menschen so anschaulich und bildgetreu mit Worten zu zeichnen, dass sich die Zuhörer unweigerlich mitten in der Erzählung befinden. Sie fühlen sich, als wären sie nicht im heimeligen Warmen in der Buchhandlung „Grimm“.
„Das wird das geilste Weihnachten, das wir je hatten“, jubelt einer der Jungs im Buch. Doch wird es das wirklich? „Ich glaube, das geht katastrophal aus, das spüre ich“, sagt eine ältere Dame in der Buchhandlung zu Wolf G. Winning. Und er stimmt ihr zu. Doch wie die Geschichte endet und welche Katastrophen dann wirklich passieren, das bleibt den Vorstellungen der Zuhörer überlassen.