Heuberger Bote

Franz Hohler begeistert die Zuhörer

Der Schweizer Autor stellt in der Stadthalle sein neuestes Werk „Das Päckchen“vor

- Von unseren OHG-Schülerrep­ortern Lena Brauer, Iman Mohr und Rouven Spindler

- Im Rahmen des Literaturh­erbstes hat der Schweizer Franz Hohler in der Tuttlinger Stadthalle aus seinem neuesten Gedichtban­d „Alt?“und aus dem aktuellen Roman „Das Päckchen“vorgelesen.

Begonnen mit dem Anfang aus seinem Gedichtban­d „Alt?“verstand es Hohler sofort, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Danach stellte er den Zuhörern einzelne Kapitel aus seinem Werk vor, das vor zwei Monaten erschienen ist. Abschließe­nd sorgte er mit kürzeren Gedichten für ein begeistert­es Publikum und rundete seinen Auftritt damit ab.

So gestaltete Hohler seine Lesung am Mittwoch im kleinen Saal der Stadthalle, der vollbesetz­t war. Moderiert wurde der Abend von Christof Manz, der bei der Begrüßung des 74-Jährigen anmerkte, Hohler sei erst der zweite Schweizer, der in der Stadthalle auftrete. „Das wird sich in Zukunft ändern“, versichert der Inhaber von „Stiefels Buchladen“.

Im Anschluss begeistert­e Hohler in seiner etwa 45-minütigen Lesung die Zuhörer und stellte seinen Roman „Das Päckchen“vor. Dieser handelt von Ernst, der nach einem mysteriöse­n Anruf einer Frau am Bahnhof in den Besitz eines geheimnisv­ollen Päckchens gerät, das nicht in falsche Hände kommen soll. Aber was hat es mit dem Päckchen auf sich? Das wird an dem Abend auch nicht ganz beantworte­t, um die Spannung des Buches zu erhalten.

Auf die Frage, wie er auf die Idee für diesen Roman gekommen sei, muss Hohler schmunzeln. „Ich habe einmal am Flughafen neben einem klingelnde­n Telefon gestanden und nicht abgenommen. Das habe ich bereut, weil es mich interessie­rt hätte, wer am anderen Ende der Leitung gewesen wäre. Und weil man so etwas vermutlich nie wieder erleben wird, wollte ich es in die Handlung mit einbringen.“Dass daraus eine Geschichte entsteht, die den Leser bis in das achte Jahrhunder­t entführt, macht das ganze umso spannender.

Innerhalb seines Werks und auch während der Gespräche mit dem Publikum ging der Buchautor mehrfach auf die Unterschie­de und Veränderun­gen zwischen Jung und Alt ein: „Wenn ich mein Handy benutze, trage ich auch zum Aussterben der Telefonzel­len bei. Das ist schade. In der Schweiz werden demnächst die letzten Telefonzel­len entfernt.“Auch mit seinem kurzen Gedicht „Das iPhone“sorgte er für Beifall im Publikum und stellte eine Verbindung zwischen den Generation­en her.

Nach der Lesung sicherten sich einige Zuhörer das signierte Werk von Hohler, der in der Schweiz zu einem der bedeutends­ten Erzähler zählt. 2014 wurde er mit dem „Johann-Peter-Hebel-Preis“ausgezeich­net und erhielt er zudem den „Alice Salomon Poetik Preis“.

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FOTO: TUTTLINGER HALLEN Der Schweizer Franz Hohler stellt nicht nur sein Werk „Päckchen“vor, sondern liest auch aus seinem Gedichtban­d „Alt?“.

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