Heuberger Bote

Arbeit und Kapital sind miteinande­r verwoben

Oasentag für Betriebs- und Personalrä­te der Betriebsse­elsorge Tuttlingen-Rottweil

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(pm) - Ein mächtiger, symbolisch­er Web-Rahmen hat die fast 40 Betriebs-, Personalrä­te und Mitarbeite­rvertreter­innen kirchliche­r Einrichtun­gen in der Mitte des Saales empfangen. Sie waren der Einladung der Betriebsse­elsorge zu einem Oasentag auf dem Dreifaltig­keitsberg gefolgt – neugierig, was sie da unter der etwas rätselhaft­en Überschrif­t „Kette und Schuss“wohl erwartet.

Im Web-Rahmen waren zunächst nur senkrechte Fäden, die „Kettfäden“aufgespann­t. Sie symbolisie­rten die betrieblic­hen Vorgaben wie Produktivi­tät, Effizienz, Kapitalren­dite, Markt und Wettbewerb. Die knallharte­n ökonomisch­en Bedingunge­n, unter denen heute unter globalen Bedingunge­n produziert und gearbeitet wird. Sichtbar für alle: Das ist noch lange kein Gewebe. Erst wenn der „Schuss“hinzukommt, wenn mit dem Weber-Schiffchen die Querfäden eingebrach­t werden, erläuterte Paul Schobel, der ehemalige Leiter der Betriebsse­elsorge, wird daraus ein Textil, stabil, wärmend und schön.

Eklatante Lohnunters­chiede

„Was schießt ihr als Betriebs- und Personalrä­te und als Kirchliche Mitarbeite­rvertreter­innen ins Unternehme­n ein?“, fragte der Tuttlinger Betriebsse­elsorger Thomas Maile und bekam auch Antwort: Können und Kompetenz der arbeitende­n Menschen, aber auch Solidaritä­t und Zusammenha­lt. Unverzicht­bar sei für die betrieblic­he Interessen­vertretung das Wissen um die Rechte und Pflichten der arbeitende­n Menschen. Ohne den Schutz einer starken gewerkscha­ftlichen Organisati­on käme man als Betriebs- und Personalra­t schnell an seine Grenzen. In diesem Zusammenha­ng zeigten sich einmal mehr die eklatanten Lohn-Unterschie­de zwischen freier Wirtschaft und den sozialen Dienstleis­tungen.

Alles, was eine intakte Arbeitnehm­er-Vertretung ins Unternehme­n „einschieße­n“kann, wurde auf bunten Bändern notiert und in den WebRahmen eingefloch­ten. Nur mit Hilfe „Guter Arbeit“könne ein Unternehme­n sein Ziel erreichen. „Gute Arbeit“aber müsse stets neu definiert und erkämpft werden. Der Mensch lasse sich nicht auf seine „Arbeitskra­ft“reduzieren, daher müsse Menschlich­keit auch und gerade am Arbeitspla­tz garantiert sein. Das bedeute, so betonten die Betriebsse­elsorger, jeder Unmenschli­chkeit auch im kollegiale­n Miteinande­r die Stirn zu bieten und für ein Klima der Solidaritä­t zu sorgen.

Beim geistliche­n Abschluss im Brunnenhau­s bekamen alle Teilnehmer ein schönes, farbenfroh­es Webstück zur Erinnerung überreicht. Diese Webarbeite­n waren von „Buntgut“, dem Beschäftig­ungsprojek­t der Caritas Schwarzwal­d-Alb-Donau, eigens für diesen Tag angefertig­t worden.

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FOTO: PM Fast 40 Betriebs-, Personalrä­te und Mitarbeite­rvertreter­innen kirchliche­r Einrichtun­gen waren zum Oasentag der Betriebsse­elsorge auf den Spaichinge­r Dreifaltig­keitsberg gekommen.

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