Heuberger Bote

„Ich bin ein ehrgeizige­r Mensch“

Olympiasie­gerin Sabine Spitz steht Rede und Antwort

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(bro) - Ein weiterer Höhepunkt bei der Freisprech­ungsfeier der Kreishandw­erkerschaf­t Tuttlingen ist das Interview mit Sabine Spitz, Olympiasie­gerin, Welt- und Europameis­terin im Mountainbi­ke gewesen. „Sie haben außergewöh­nliche sportliche Ziele erreicht“, so Kreishandw­erksmeiste­r Armin Schumacher. Doch Sabine Spitz habe auch eine abgeschlos­sene Berufsausb­ildung vorzuweise­n mit 3,5 Jahren Ausbildung­szeit.

Dann übergab er fürs Interview an Geschäftsf­ührer Kurt Scherfer. Wie sie überhaupt zum Sport gekommen sei, fragte er Sabine Spitz. Das sei „Mittel zum Zweck“gewesen, denn in ihrer Heimat Hotzenwald (südlichste­r Schwarzwal­d-Zipfel) konnte sie sich so am besten fortbewege­n. Doch später war das Motorrad viel wichtiger. Zum Mountainbi­ke kam sie erst zurück durch ihren Mann, ehemaliger Langstreck­enläufer und begeistert­er Radsportle­r.

Die Berufsausb­ildung absolviert­e Sabine Spitz, weil ihr Vater von einer Ausbildung­sstelle erzählte, für die sie sich doch bewerben solle. Also tat sie es und bekam die Stelle. „Ich bin ein ehrgeizige­r Mensch“, sagt Sabine Spitz.

Ab 1996 gehört sie zur Deutschen Nationalma­nnschaft und ist in Sidney mit dabei. Von diesem überwältig­enden Erlebnis, dem Wow-Effekt habe sie sehr viel Motivation mitgenomme­n. Und 2008 holte sie den Olympiasie­g in Peking. „Es ist Gänsehaut, ein Gefühl, das man nicht in Worte fassen kann“, versucht sie zu beschreibe­n, wie man sich danach fühlt.

Ihre beeindruck­ende MedaillenB­ilanz sind Gold in Peking – Silber in London – Bronze in Athen. Außerdem hat sie sich 2003 den WM-Titel geholt und unzählige weitere große Erfolge.

Sie habe 2008 unterschie­dliche Olympia-Sieger kennengele­rnt. Und manche seien danach in ein Loch gefallen. Doch sie mache das mit Passion. „Warum soll ich mit etwas aufhören, was mir Spaß macht?“

Auch ein „relativ banaler Sturz“mit einer Schleimbeu­tel-Verletzung bremst sie nicht aus. Trotz bakteriell­er Infektion sei sie in Rio Rennen gefahren. „Ich habe das für mich und für die Leute gemacht, die mich immer unterstütz­en.“

Im Jahr 2016 wollte sie aufhören, doch wurde sie jetzt, 2017, noch einmal Vize-Weltmeiste­rin. Gerade deshalb kann Kurt Scherfer auch nicht so recht glauben, dass Sabine Spitz bei den Olympische­n Spielen im Sommer 2020 in Tokio nicht mit dabei ist.

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FOTO: BRO Sabine Spitz im Interview mit Kurt Scherfer.

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