Viel Verkehr und viele Blumen
Verkehrsmessungen sind Thema bei Einwohnerversammlung - Schönste Gärten prämiert
- Das Thema Verkehr bleibt in Schura weiterhin aktuell - sei es die Menge des Transitverkehrs, Geschwindigkeitsübertretungen oder Parkverstöße. Neben Verkehr beschäftigte die Schuraer am Freitagabend bei der diesjährigen Einwohnerversammlung im voll besetzten Gemeindehaus vor allem eines: Der Blumenschmuckwettbewerb.
Dieter Kohler stellte den zahlreich erschienenen Einwohnern die Ergebnisse der Verkehrsmessungen vor, die auf Wunsch der Schuraer Anfang 2017 durchgeführt wurden. „Es wird generell nicht zu schnell gefahren“, resümierte der Ortsvorsteher. 85 Prozent der Fahrzeuge seien laut Messungen nicht schneller unterwegs als 55 Kilometer pro Stunde. Die Auswertung des Blitzers am Ortsausgang Richtung Trossingen für 2016 habe Tempoüberschreitungen von 0,2 Prozent ergeben. „Der Blitzer hat sich definitiv bewährt“, so Kohler.
Verwaltung bleibt an Thema dran
Die Ortschaftsverwaltung habe sich zudem damit befasst, ob in den Durchgangsstraßen die Einrichtung einer Tempo-30-Zone möglich wäre. Im Rahmen des Trossinger Lärmaktionsplans habe sich aber ergeben, dass die Dezibelwerte und damit der Verkehrslärm in Schura im Rahmen seien. „Es gab wenig Potenzial für ei- ne Tempobeschränkung, lediglich an zwei Stellen in Trossingen wurden die Dezibelwerte überschritten.“Der Gemeinderat entschied sich gegen 30er-Zonen in der Gesamtstadt. „Mein subjektives Empfinden ist ohnehin, dass der Verkehr durch Tempo 30 dickflüssiger wird und sich die Fahrzeuge länger im Ort aufhalten“, sagte Dieter Kohler. Grundlegende Lösung für Schura wäre ohnehin eine Nord-Ost-Umgehung - politisch sei das aber schwer durchzusetzen. „Wir werden am Thema Verkehr dranbleiben“, versparch Kohler.
Im Gegensatz zur Versammlung 2016 bestand bei den Einwohnern in dieser Hinsicht in diesem Jahr kein erweiterter Diskussionsbedarf. Ein Schuraer beschwerte sich allerdings darüber, dass die Gehwege im Ort gerne zugeparkt würden - gerade auch zu Öffnungszeiten des „Holzwurms“. „Warum kontrolliert die Stadt das nicht?“, wollte er wissen. Kohler erläuterte, dass das Thema Gehweg-Parken ein „heißes Eisen“sei, das viel Ärger hervorrufe. „Das Ordnungsamt kontrolliert, wenn Beschwerden kommen, geht darüber hinaus aber nicht gezielt alle Straßen durch“, so Kohler. Am Wochenende und nach Feierabend bat er die Einwohner, sich bei Beschwerden an die Polizei zu wenden.
Ein gewichtigeres Thema schnitt Georg Quandt an, der die Diskussionsrunde nutzte, um auf das Insektensterben hinzuweisen und die Schuraer Vorgärten als „Rettungsinseln“bezeichnete. „Wir stehen vor einem großen Problem“, sagte er, „wir werden 2018 aufgrund des Insektensterbens auch ein großes Vogelsterben erleben.“Er kritisierte, dass in Trossingen zu wenig Blumen auf öffentlichen Flächen gepflanzt würden. Der Ortsvorsteher stimmte ihm zu, dass die Stadt in dieser Hinsicht sensibler werden müsse.
In Schura sah es in Sachen Blumen und Begrünung dagegen gut aus: Die Vorgärten seien in tollem Zustand gewesen, rekapitulierte Kohler den diesjährigen Blumenschmuckwettbewerb. Neun Gärten erhielten die Bestnote. Ein Sonderpreis ging an den Landgasthof „Bären“- bei der Einwohnerversammlung wieder zuständig für den beliebten Eintopf -, dessen Areal ein „Aushängeschild für Schura“sei, so Kohler.