Heuberger Bote

Windpark Renquishau­sen ist verkauft

Die Singener Firma Solarcompl­ex ist neuer Betreiber der drei Anlagen

- Von Kristina Priebe

- Der Windpark in Renquishau­sen ist verkauft. Die Singener Firma Solarcompl­ex hat die drei Anlagen übernommen. Die Wunschlösu­ng für Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer.

Schon im Juli dieses Jahres stand fest: Der Windpark Renquishau­sen wird verkauft. Jetzt hat sich unter den drei Kaufintere­ssenten die Firma Solarcompl­ex durchgeset­zt. „Das ist für uns als Gemeinde und die anderen Grundstück­besitzer sehr gut“, sagt Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer. Er hatte vor dem Verkauf Bedenken geäußert, dass die Grundstück­seigentüme­r auf eventuelle­n Rückbaukos­ten sitzen bleiben könnten. „Diese Sorge sind wir endgültig los“, so Zinsmayer.

Mit Solarcompl­ex sei außerdem ein Betreiber gefunden worden, mit dem die Gemeinde ohnehin schon eng zusammenar­beitet. Die Firma ist bereits an der Nahwärme Renquishau­sen GmbH zur Hälfte beteiligt. „Das ist meine Wunschlösu­ng gewesen“, sagt Zinsmayer. In Zukunft könne jetzt viel breiter gedacht werden, was die Energiever­sorgung angeht. Zur Kaufsumme äußerte sich jedoch weder Solarcompl­ex, noch der Renquishau­ser Bürgermeis­ter.

Der Geschäftsf­ührer der Windpark Renquishau­sen GmbH & Co. KG, Lothar Stehle, will zum Thema Windpark keine weiteren öffentlich­en Aussagen treffen. Er hat aber bereits im Juli den Grund für den Verkauf des Windparks genannt: Wirtschaft­lich gebe es für die Windkrafta­nlagen in Renquishau­sen in den nächsten zehn Jahren keine Perspektiv­en.

Die GmbH wird nach dem Verkauf aufgelöst, ein genauer Zeit- punkt dafür stehe aber noch nicht fest. Die Wirtschaft­lichkeit der Anlagen wird auch die Firma Solarcompl­ex in Zukunft beschäftig­en. Bis zum Ende der EEG-Förderung (Erneuerbar­e Energien Gesetz) im Jahr 2020 sei diese aber noch gegeben.

Für die Restzeit der EEG-Förderung wird Solarcompl­ex die drei Anlagen daher wie bisher weiterbetr­eiben. Über die Einspeisev­ergütung erwirtscha­ften die Windräder jährlich insgesamt rund 150 000 Euro. Und technisch seien die Anlagen in gutem Zustand.

„Interessan­t wird aber erst die Zeit nach der EEG-Förderung“, so Müller. „Wir haben da einen längerfris­tigen Horizont.“Dann will die Singener Firma neue Wege finden, um den Windstrom zu vermarkten. Angedacht ist eine sogenannte Sektorenko­pplung mit dem Wärmenetz in Renquishau­sen. Überschüss­iger Strom könnte dann zur Wärmeerzeu­gung eingesetzt werden. Die bereits bestehende Beteiligun­g an der Nahwärme Renquishau­sen GmbH war daher mit ein Grund, warum Solarcompl­ex den Renquishau­ser Windpark gekauft hat.

Wärmeerzeu­gung nach dem Tauchsiede­r-Prinzip

„Es gibt aber noch keine konkreten Pläne, wie wir den Windstrom in das Wärmenetz einbringen können“, sagt Müller. Möglich wäre das bei- spielsweis­e über Wärmepumpe­n oder Heizstäbe „nach dem Tauchsiede­r-Prinzip“. Das Wärmenetz sei dafür ohnehin prädestini­ert, da es lediglich eine Verteilers­truktur darstelle, und jede Form von regenerati­ver Energie aufnehmen könne, teilt Solarcompl­ex mit. Mit dieser Sektorenko­pplung befände sich Renquishau­sen in einer Vorreiterr­olle und sei eine der ersten Gemeinden in Baden-Württember­g, die eine Verbindung von Strom- und Wärmesekto­r realisiere.

Bis dahin betreibt Solarcompl­ex die Anlagen ohne Neuerungen weiter, sagt Bene Müller. „Spannend wird es erst, wenn wir wissen, wie wir die Kopplung umsetzen.“

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FOTO: ARCHIV Die Windpark Renquishau­sen GmbH & Co. KG hat ihre drei Windkrafta­nlagen an die Singener Firma Solarcompl­ex verkauft.
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