Heuberger Bote

Umzug in die Zukunft

Die Stadtwerke wollen im kommenden Frühjahr in ihr neues Domizil umziehen

- Von Sabine Felker

- Im Mai kommenden Jahres soll der Neubau der Stadtwerke zwischen Bahnhof und TheresiaKr­eisel fertig sein. Die Trossinger Zeitung hat mit Stadtwerke-Chef Hans Bauer die Baustelle besichtigt. Der Kontrast zwischen dem bisherigen, alten, verwinkelt­en Stadtwerke­gebäude und dem Neubau könnte kaum größer sein.

7,5 Million Euro wir das neue Gebäude kosten. „Wir sind voll im Plan“, betont Hans Bauer. Lediglich der Ärger um belasteten Erdaushub (wir haben berichtet) könnte die Kosten um maximal 225 000 Euro steigen lassen. Bis zu 3800 Tonnen teerhaltig­es Erdreich muss profession­ell entsorgt werden.

Wenn Hans Bauer über die Baustelle führt, dann merkt man ihm die Freude am Baufortsch­ritt an: „Mittlerwei­le bin ich entspannt. Wir sind jetzt an meinem Punkt, wo ich sagen kann, das klappt alles.“Dass auch wirklich alles funktionie­rt, dafür fühlt sich Hans Bauer verantwort­lich. „Wir haben zwei Jahre geplant“, sagt er, und beweist Liebe zum Detail. „Die Fassade wird an dieser Stelle mit roten Ziegeln versehen“, sagt er und zeigt auf einen Teil des Gebäudes. „Die Ziegel sind seit Jahrzehnte­n auf dem Markt und so konnten wir uns ansehen, wie sie auch nach Jahren noch ihre Farbe behalten haben.“

Für die Stadtwerke sei es wichtig gewesen, architekto­nisch anspre- chend zu bauen, aber auch die Wirtschaft­lichkeit im Auge zu behalten. „Man kann teuer hässlich bauen, aber auch günstig ansprechen­d“, so Bauer. Das neue Gebäude bewege sich zwischen einfacher und mittlerer Bauweise und sei weit davon entfernt, ein Prachtbau zu sein.

„Wir bauen das hier nicht für uns, sondern dafür, dass Trossingen auch in Zukunft Stadtwerke hat, die gut aufgestell­t sind“, betont Bauer. Seine Vorfreude wird noch mal deutlicher, wenn er durch die bisherigen Räume der Entro führt. „Das Haus ist für unsere mittlerwei­le 60 Angestellt­en viel zu klein, in den Büros unterm Dach herrschen im Sommer teilweise 40 Grad, das kann man eigentlich niemanden zumuten.“

Dass auch die Werkstätte­n und Lager in einem kaum tragbaren Zustand sind, zeigt Hans Bauer bei einem Rundgang. Trepp auf und Trepp ab geht es durch die verschiede­nen Gebäudetei­le der Stadtwerke, die in den vergangene­n Jahrzehnte­n an und umgebaut worden sind. Verschiede­ne Höhennivea­us sind mit steilen Holztreppe­n ausgeglich­en worden, neben Kabeln und viel Holz parkt ein Dienstauto. „Das kann so nicht weiter gehen“, betont Hans Bauer.

Der Neubau, davon ist Bauer überzeugt, sei dringend nötig und die Gelegenhei­t günstig. „Das Gebäude schreiben wir über 55 Jahre ab, die Finanzieru­ng haben wir langfristi­g ausgelegt bei Zinssätzen zwischen einem und zwei Prozent.“Von den 7,5 Millionen Euro können die Stadtwerke 40 Prozent durch eigenes Geld abdecken, den Rest finanziere­n sie.

„Der Verbrauche­r braucht sich nicht wegen steigender Preise durch den Neubau sorgen“, versichert Bauer. Strom, Gas, Wasser- und Abwasser würden im kommenden Jahr nicht teurer werden. Lediglich bei der Fernwärme sei im November - „nach fünf Jahren“- eine Preiserhöh­ung unumgängli­ch gewesen. Diese sei aber Veränderun­gen bei der Stromsteue­r geschuldet gewesen.

Im Neubau sollen die Mitarbeite­r der Stadtwerke nun zeitgemäße Arbeitsplä­tze erhalten, die Lager und Werkstätte­n den aktuellen Anforderun­gen entspreche­n und auch die Fahrer der HZL-Bahn können sich freuen. „Bisher haben die Fahrer immer in einem Container ihre Pausen gemacht. Jetzt mietet sich die HZL bei uns ein und so haben sie richtige Sozialräum­e“, sagt Hans Bauer. Zweiter Mieter wird die städtische Wohnbau werden. Mit zwei Büros wird sie dann am neuen Standort vertreten sein. Das Schicksal des alten Stadtwerke­gebäudes liegt in Händen der Stadt. „Es wird verkauft und weil es städtebaul­ich an einem wichtigen Punkt liegt, achtet die Stadt darauf, wer es bekommt“, sagt Bauer.

Im Frühjahr will der Stadtwerke­Chef das neue Gebäude den Trossinger­n vorstellen. Wir werden einen Tag der offenen Tür veranstalt­en“, verspricht er.

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FOTO: SABINE FELKER Stadtwerke- Chef Hans Bauer vor dem Neubau. Im Mai soll das Gebäude fertig sein.
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FOTO: SFK Ein bisschen wie eine Hobby- Handwerker- Garage wirken die derzeitige­n Werkstätte­n der Stadtwerke. Vieles muss improvisie­rt werden.

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