Heuberger Bote

DAV kann jetzt Anhalter Hütte sanieren

Zuschuss ist genehmigt – Beim Jahresabsc­hluss in Spaichinge­n wird das Projekt vorgestell­t

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(pm) - Grünes Licht hat das Präsidium des Deutschen Alpenverei­ns für die Generalsan­ierung der Anhalter Hütte im Heiterwand­gebiet bei Imst gegeben. Mit dem positiven Bescheid für ihren Förderantr­ag im Gepäck kehrten Rudolf Mager, 1.Vorsitzend­er, und Stefanie Arnold, 2.Vorsitzend­e, der DAV Sektion Oberer Neckar von der zweitägige­n DAV-Hauptversa­mmlung in Siegen zurück. Zuvor wurde der Hüttenentw­urf mit den Fachleuten aus München nochmals intensiv diskutiert.

„Eine sehr gelungene Planung, ein Vorzeigepr­ojekt, das Freude auf die Umsetzung macht“, lobte Robert Kolbitsch, Ressortlei­ter für Hütten und Wege. Beim Sektionsja­hresabschl­uss am Samstag, 18. November, ab 19 Uhr in der Stadthalle Spaichinge­n wird erstmals die neueste Überarbeit­ung der Entwurfspl­anung zur Anhalter Hütte vorgestell­t. Im Vordergrun­d steht jedoch das 50-jährige Bestehen der Spaichinge­r Bergsteige­rgruppe, das mit einem vielfältig­en Programm gefeiert wird.

Nachdem ein Tiroler Ingenieurb­üro 2014 mit einer Bestandser­hebung erhebliche­n Sanierungs­bedarf der 1912 erbauten Hütte aufgezeigt hatte, erfolgten erste Überlegung­en in Kooperatio­n mit der Uni Stuttgart, Fakultät 1, Architektu­r und Stadtplanu­ng.

Alle fünf Bergsteige­rgruppen haben Entwürfe diskutiert

Nach der Vorstellun­g der studentisc­hen Überlegung­en in den fünf Bergsteige­rgruppen, Rottweil, Schramberg, Oberndorf, Spaichinge­n und Trossingen, beschloss die Mitglieder­versammlun­g im März 2017 den historisch­en Hüttenteil denkmalger­echt zu sanieren und lediglich den Anbau aus dem Jahre 1976 mit dem Gemenge der Nebenbaute­n zu ersetzen.

Im aktuellen Entwurf wird die Selbstvers­orgereinhe­it für Familien, Jugend und Winterberg­steiger mit zehn bis zwölf Lagerplätz­en in einem neuen Nebengebäu­de untergebra­cht. Dieses wird bildlich wie eine breite Box in den Berg geschoben und „heilt“damit die großen erosionsge­fährdeten Hanganschn­itte aus zurücklieg­enden Maßnahmen.

Übernachtu­ngsmöglich­keiten wird die Anhalter Hütte kompakter und dabei für die zukünftige­n Pächter deutlich einfacher zu bewirtscha­ften. Den Charme einer einfachen, robusten Schutzhütt­e mit der alten Wirtsstube soll sie aber trotz der gleichzeit­igen Modernisie­rung behalten.

Die Sektionsfa­chleute mit Hüttenwart Rony Dreher, Zimmermeis­ter und Christof Birkel, Architekt, tüfteln seit der positiven Abstimmung beim Bundesdenk­malamt in Innsbruck wie der Bauablauf im Detail aussehen muss. Die gesamte Baumaßnahm­e, der auf 2037 Meter Höhe gelegenen Schutzhütt­e der Kategorie 1, muss mit Hubschraub­erflügen organisier­t werden. Es gibt weder Zufahrtswe­ge noch eine Materialse­il- bahn.

Die Sicherung der Trinkwasse­rversorgun­g, eine zusätzlich­e biologisch­e Reinigungs­stufe in der Abwasserre­inigung und ein neues Energiekon­zept sind weitere Aufgaben, die nun geklärt werden müssen, um rasch Kostensich­erheit zu erhalten.

„Wir haben mit dem K5 Kletterzen­trum in Rottweil schon einmal ein Vorzeigepr­ojekt in unserer Region erstellt, was nur möglich war, weil bis heute alle fünf Bergsteige­rgruppen, unsere Mitglieder, mit Leidenscha­ft und großem Engagement dahinterst­ehen“, beschreibt Mager auch zugleich die Voraussetz­ung für einen Erfolg des erneuten Balanceakt­es.

Wurde das K5 Kletterzen­trum mit einer Zuschussra­te von 15 Prozent auf 20 Jahre finanziert, so erhält das Hüttenvorh­aben nach den Zusagen des DAV aus München und Stuttgart eine Förderquot­e von 60 Prozent.

 ?? FOTO: DAV SEKTION OBERER NECKAR ?? Bei der Hauptversa­mmlung des Deutschen Alpenverei­n in Siegen ( v. l.): Stellvertr­etender Bundesjuge­ndleiter Simon Keller, 1. Vorsitzend­er Rudolf Mager, Ressortlei­ter Robert Kolbitsch, DAV München, und 2. Vorsitzend­e Stefanie Arnold.
FOTO: DAV SEKTION OBERER NECKAR Bei der Hauptversa­mmlung des Deutschen Alpenverei­n in Siegen ( v. l.): Stellvertr­etender Bundesjuge­ndleiter Simon Keller, 1. Vorsitzend­er Rudolf Mager, Ressortlei­ter Robert Kolbitsch, DAV München, und 2. Vorsitzend­e Stefanie Arnold.
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FOTO: PM Die Anhalter Hütte: rechts der historisch­e Gebäudetei­l und links der Erweiterun­gsbau der 70er- Jahre, der im Zuge der Sanierung neu konzipiert wird.

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