Das „Anima“feiert seinen Stern
Gourmetführer Guide Michelin zeichnet Tuttlinger Restaurant aus – Auch Gustoführer ist begeistert
- Heiko Lacher, Küchenchef und Geschäftsführer des Tuttlinger Restaurants „Anima“, hat seit mehr als 24 Stunden nicht geschlafen. „Die Gefühle fahren Achterbahn“, sagt er. „Das ist etwas fürs Leben.“Der Restaurantführer Guide Michelin hat das „Anima“mit einem Stern ausgezeichnet. Das hat bislang noch kein anderes Restaurant im Landkreis und in der Region Tuttlingen geschafft, sagt Lacher: „Ich hab gleichzeitig geheult und gelacht.“
Die E-Mail vom Guide Michelin hat er am Sonntag, 10.10 Uhr, geöffnet. Im Anhang: Eine Einladung zu der am Dienstag vorgestellten Ausgabe 2018 des „Guide Michelin“. „Da hab ich es gewusst“, sagt der Küchenchef des „Anima“. Das Restaurant, das im September 2016 In Wöhrden in Tuttlingen eröffnet hat, wurde mit einem Stern ausgezeichnet. Und Lacher hat eine zweite Mail mit bedeutendem Inhalt bekommen: „Im Gustoführer werden wir als spannendste Neuentdeckung des Jahres genannt und haben sieben von zehn Punkten“, erklärt der Küchenchef.
Bestätigung zur richtigen Zeit
Für ihn und sein Team – Köchin und Patissière Julia Kugelstätter und Restaurantleiterin Janice Bugert – ist das mehr als ein Ansporn: Eine unglaubliche Bestätigung ihrer Arbeit. Die kam genau zum richtigen Zeitpunkt. „Ich hab schon oft gedacht, es geht nicht mehr weiter“, sagt Lacher. Sein Kompagnon Peter Stephan ist im Februar dieses Jahres ausgestiegen. Der erste Sommer war hart. Das „Anima“liegt zwar an der Donau, aber eben nicht am See. „Seit November spüren wir, dass es aufwärts geht“, erklärt Lacher. Seit Bekanntwerden des Sterns, geht es sogar rund: Allein in einer Stunde hatte das „Anima“-Team 20 Reservierungen zu verzeichnen.
Am großen Galaabend des Guide Michelin war Heiko Lacher an den Tisch von Cheftester Ralf Flinkenflügel geladen. Eine absolute Institution des guten Geschmacks. Für Heiko Lacher war das die Krönung: „Er hat mir gesagt, dass ihn neben unserer Kochleistung vor allem der Mut beeindruckt hat, in der Provinz so ein Restaurant zu betreiben.“Dafür braucht es Einsatz. Von 8 Uhr, dienstags oft schon ab 7 Uhr, sind er und sein Team im Restaurant. Um den Wareneinsatz in vertretbaren Grenzen zu halten, legt er vieles selber ein oder fermentiert es. Lacher: „Hinter unserem Restaurant steht kein Geldgeber oder Sponsor.“Jetzt schon: der Guide Michelin.