Weber serviert Kabarettmenue
Verbraucherschutz wird zur humoristischen Kunstform
(sz) - Die Liste seiner Preise und Auszeichnungen ist lang: Mit dem Ersten Deutschen Zwangsensemble gewann er den Deutschen Kleinkunstpreis (2010), den Deutschen Kabarettpreis (2008) und den Salzburger Stier (2007). Solo wurde er unter anderem mit dem Bayerischen Kabarettpreis als „Senkrechtstarter 2009“und 2004 mit dem Kleinkunstpreis des Landes BadenWürttemberg ausgezeichnet: Die Rede ist von Philipp Weber. Am Freitag, 1. Dezember, um 20 Uhr kommt der unterfränkische Kabarettist und Pferdeschwanzträger mit seinem Programm „Futter – streng verdaulich“auf die „Bühne im Anger“.
„Du bist, was du isst. Aber wissen Sie, was Sie essen?“, fragt Philipp Weber, der als Nachrücker Publikumspreisträger bei der „Tuttlinger Krähe 2007“wurde. Dabei kennt der 43Jährige die Antwort nur zu gut. Denn er hat ein Kabarettprogramm darauf gemacht. „Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass Teile Ihres Meeresfrüchtesalats aus Schweineknorpel bestehen, der in Salzsäure gekocht wurde? Nein? Werfen Sie doch mal einen Blick auf Ihre Tütensuppe: Explosionsgetrockneter Sellerie, reaktionsaromatisiertes Rindfleisch, Monosodiumglutamat … das wird uns heute verkauft als „Elsässer Zwiebeltopf“, spöttelt Weber.
Philipp Weber ist nicht nur ein hochtalentierter Kabarettist, er ist auch studierter Chemiker. Und mit dieser Doppelbegabung hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Verbraucherschutz zur humoristischen Kunstform zu erheben. Sein neues Programm „Futter“ist, wie er selber meint, „eine satirische Magenspiegelung der Gesellschaft“. In einer globalisierten Welt sind Entscheidungen vor dem Supermarktregal folgenschwerer als in der Wahlkabine. Zumindest für den Thunfisch. Oder frei nach Bertolt Biolek: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral!“
Weber verspricht: „Nach diesem Abend werden Sie sich besser, gesünder und vor allem viel entspannter ernähren. Wenn Sie überhaupt noch Appetit haben und sich nicht einfach nur vor Lachen den Bauch halten.“