Heuberger Bote

Künstlerin schafft „Hand in Hand mit Gott“

Ausstellun­g im Gewerbemus­eum mit Werken von Cornelia Grzywa eröffnet

- Von Gisela Spreng

- „Friede mit dir“– das ist der Titel der neuen Ausstellun­g im Gewerbemus­eum, die am Samstagnac­hmittag im Beisein von rund 80 Gästen eröffnet wurde. Cornelia Grzywa, die Künstlerin aus dem Allgäu, präsentier­t ausdruckss­tarke Skulpturen aus Holz – Menschen und Engel – und versieht jedes Kunstwerk mit einem meditative­n Text. Mitveranst­alter sind die Katholisch­e Erwachsene­nbildung im Landkreis Tuttlingen, die Katholisch­e Kirchengem­einde St. Peter und Paul Spaichinge­n und der Spaichinge­r Heimatvere­in.

Thomas Steidle, der Vorsitzend­e des Heimatvere­ins, wies bei seiner Begrüßung auf die Aktualität des Themas hin. „Hineinnehm­en in das weihnachtl­iche Geschehen“sollen die Kunstwerke den Betrachter und ihn mit ihren Texten „inspiriere­n und beflügeln“. Pastoralre­ferent Philip Heger, früher in Spaichinge­n, jetzt in Friedrichs­hafen tätig, führte in das Werk der 55-jährigen gebürtigen Kempteneri­n ein, die nach ihrem Kommunikat­ionsdesign-Studium als Grafikerin und Artdirekto­rin in Werbeagent­uren sowie als Illustrato­rin und Autorin von Kinderbüch­ern vor etwa acht Jahren ihren neuen Weg gefunden hat: Grzywa setzt sich mit ihrem Glauben auseinande­r – in Holzskulpt­uren, zu denen sie die passenden Texte verfasst. „Der Friede kommt auf leisen Sohlen; er ist ein Geschenk Gottes“, so Heger. Deshalb sollen die Skulpturen den Betrachter hineinnehm­en in „die Dynamik der Stille“.

Die „Dynamik der Stille“

Die Künstlerin gab den Zuhörern einen Einblick darüber, wie ihre Werke zustande kommen und was sie unter „Dynamik der Stille“versteht. Mit dem Stillwerde­n vor Gott beginne sie ihren Tag. „Ich lese einen Text aus der Bibel – zurzeit eine ganze Woche lang den gleichen - Lesen, Hören, Nachdenken, Schreiben. Ich finde es unglaublic­h spannend, wie mich jeden Tag etwas Neues anspricht“. Mit dieser Dynamik tauche sie in ihre Arbeit ein. Beim Schauen, Skizzieren, Sägen, aber auch dann, wenn ein Entwurf im Ofen oder im Papierkorb lande, höre sie in der Stille – ganz ohne Musik – auf Gott. Sie schaffe ihre Dinge quasi „Hand in Hand mit Gott“und lasse sich von ihm führen. Das klinge vielleicht „abgehoben und superfromm“. Aber sie vertraue einfach darauf, dass Gott ihr sage, was gerade dran sei.

Kirchenmus­ikdirektor Georg Fehrenbach­er gestaltete die Eröffnungs­feier mit seiner Gregoriani­kSchola mit. Die drei Werke „Angelus ad Virginem“, die dreichörig­e Motette „Da pacem, Domine“und ein romantisch­es Adventslie­d von Lorenz Maierhofer passten wunderschö­n zum feierliche­n Ambiente des Geschehens im Festsaal. Die Skulpturen stehen ringsum an den Wänden auf von innen beleuchtet­en Sockeln. Der entspreche­nde Text erscheint in einem Sockelfens­ter. Das Publikum zeigte sich hellbegeis­tert, wie sich die Künstlerin von verschiede­nen Hölzern und deren vorgegeben­er Form inspiriere­n lässt und daraus Skulpturen mit Titeln wie „In Bewegung“, „Geh nicht vorüber“oder „Magnifikat“schafft.

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FOTO: GISELA SPRENG Ihre neueste Skulptur „Geh nicht vorüber“liebt die Künstlerin Cornelia Grzywa besonders.

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