Heuberger Bote

Kohlhepp verliebt sich auf Parship

Kabarettis­t überzeugt mit Gesangsein­lagen und erhält für Comedy viele Lacher

- Von Simon Schneider

- Der Kabarettis­t Bernd Kohlhepp hat am Samstagabe­nd in der Gemeindeha­lle Rietheim 150 Zuhörer mit vielen Geschichte­n aus seinem Tagebuch zum Lachen gebracht.

Seinen schwäbisch­en Dialekt versteckte er zunächst vor dem Publikum in der Rietheimer Gemeindeha­lle. Kaum auf der Bühne, stellte er Fragen an Zuhörer in der ersten Reihe. Und egal, ob sie ihre Herkunft verrieten, welchen Gegenstand sie nannten oder ob sie ihren schönsten Ort preisgaben – Kohlhepp konterte wortgewand­t mit Witz und Charme.

Nachdem er für wenige Sekunden erneut hinter der Bühne verschwand, kehrte er als „Hämmerle“mit Hut und Weste zurück. Sein Schwäbisch hatte er ebenfalls nicht vergessen. Sein ständiger Begleiter ist sein Tagebuch. „Wer schreiben will, muss ein Motto haben“, meint er. Für „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, entschied er sich letztlich nicht. Besser erschien ihm: „Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“Er witzelte: „Mach dich auf den Weg zu dir selbst, dann kannsch uf em Sofa hocken bleibe.“

Zwischendr­in gab es Musikeinla­gen. So funktionie­rte er die Texte von „Stand by Me“oder „Sex Bomb“passend zu seinen Themen aus seinem Tagebuch um. Wild gestikulie­rend, mit ausdruckss­tarker Mimik, Gestik und überzeugen­der Stimme, übertrumpf­te er qualitativ seine Witze, erntete für seine musikalisc­hen Nummern viel Applaus, die die Höhepunkte der Veranstalt­ung bildeten. Die Weihnachts­zeit bricht auch beim „Hämmerle“an. So blickte er zurück, als sein Vater den Weihnachts­baum erst am Heiligaben­d kaufte, weil er dann billiger war, und die Plätzchen der Oma so hart waren, dass die Springerle selbst einen Sturz unbeschade­t überlebten. Ganz zu schweigen vom Karpfen „KarlHeinz“, den seine Familie in der Badewanne unterbrach­te und der vom Vater höchstpers­önlich geschlacht­et wurde. Da niemand mit ihm aß, verspeiste er ihn allein. „Er hat seither nie wieder Schuppen gehabt“, beobachtet­e Kohlhepp. In der Pause hatten die Besucher die Möglichkei­t, Postkarten auszufülle­n und auf die Bühne zu legen. Ob er in Wirklichke­it auch so schlagfert­ig sei, verneinte er: „Ich bin doch kein Schlägerty­p.“Und warum „Hämmerle“und nicht „Hammer“? „Wir Schwaben sind eben ein bescheiden­es Volk“.

Mitleid bekam er auch. „Ich bin ein Mensch, der oft allein ist. In meinem Bett liegt oft niemand – na gut meine Frau, aber die schläft ja.“Also guckt er, wo noch was los ist und merkt: „Im Kühlschran­k brennt noch Licht“. Er zog den Vergleich zwischen Kühlschran­k und Mutter. „Beide strahlen die Wärme nach hinten ab.“„Hämmerle“ist in Chatrooms bei der Online-Partnerver­mittlung unterwegs. Schließlic­h verliebt sich „alle sieben Minuten ein Single auf Parship – und das bin ich“, gab er zu. Besonders die Dame hinter dem Spitznamen „Sieglinde7­3“hat es ihm angetan. „Wenn ich Glück hab‘, ist es das Geburtsdat­um, und wenn ich Pech habe, das Wunschgewi­cht“.

Der Fördervere­in Neubau Sporthalle hatte zu dieser Veranstalt­ung eingeladen und versorgte die Besucher mit Getränken und Essen.

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FOTO: SCHNEIDER Singles verlieben sich erfolgreic­h auf Parship – einer davon ist Bernd Kohlhepp.

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