Heuberger Bote

Aus drei Schulbezir­ken wird einer

Erstklässl­er bekommen nicht mehr automatisc­h einen Platz in der nächstgele­genen Schule

- Von Sabine Felker

- Der Start des Ganztagsan­gebots in der Rosenschul­e ab kommenden Schuljahr wird Umbrüche für alle drei Trossinger Grundschul­en mit sich bringen. Um die Schülerstr­öme besser zu verteilen, hat der Gemeindera­t nun einen großen Schulbezir­k geschaffen. Im schlimmste­n Fall kann dies für Familien bedeuten, dass ihr Erstklässl­er nicht in die nächstgele­gene Grundschul­e kommt, sondern in eine der beiden anderen.

Die Zahl der Trossinger Schüler steigt kontinuier­lich. Rosen- wie Friedenssc­hule sind in einigen Klassenstu­fen bereits an der Kapazitäts­grenze angekommen. Wenn die Rosenschul­e in den Ganztagsbe­trieb startet, könnte sich das Problem verschärfe­n, so die Vermutung von Bürgermeis­ter Clemens Maier. „Da die anderen Schulen kein Ganztagsan­gebot haben, können Schüler aus ganz Trossingen, Schura, Gunningen und Durchhause­n an die Rosenschul­e kommen. Dies wird dazu führen, dass die Zahl der Schüler an der Rosenschul­e zusätzlich ansteigen wird“, so Maier.

Die Zusammenfa­ssung der bisher drei Schulbezir­ke zu einem sei deshalb notwendig, so die Stadtverwa­ltung, um Erstklässl­er, die eigentlich die Rosenschul­e besuchen würden, nicht aber das Ganztagsan­gebot nutzen, auf die Friedens- oder Kellenbach­schule verteilen zu können, falls die Rosenschul­e nicht für alle Jungen und Mädchen Platz habe.

„Ganztagski­nder werden bevorzugt“

Die Entscheidu­ng, welcher Schüler an welche Grundschul­e geht, soll im Zweifelsfa­ll bei den Rektorinne­n in Abstimmung mit der Stadt als Schulträge­r liegen, so der Plan der Stadtverwa­ltung. Anmelden sollen die Eltern ihre Kinder in der bisher zuständige­n Schule. „Ganztagski­nder werden bevorzugt“, stellte Clemens Maier im Bezug auf die Rosenschul­e klar. Bleiben darüber hinaus dort Plätze frei, sollen Kinder, deren Geschwiste­r bereits die Schule besuchen, dort eingeschul­t werden. Sollten danach immer noch Halbtagspl­ätze frei sein, sollen sie an Jungen und Mädchen gehen, die bisher dieser Schule zugeordnet waren. Familien, die in ihrer eigentlich­en Grundschul­e keinen Platz mehr bekommen, sollen an die nächstgele­gene Schule verwiesen werden.

Geschwiste­r ziehen einander nach

Auf die Nachfrage von Gustav Betzler (FW), ob sichergest­ellt werden könne, dass Geschwiste­r nicht auf unterschie­dliche Schulen gehen müssen, sprach Bürgermeis­ter Maier von einem „sehr theoretisc­hen“Problem, betonte aber: „Wir werden nicht alle Konfliktfä­lle lösen können.“Positiver ging Susanne Reinhardt-Klotz (OGL) an das Thema ran: „Es werden sich schon Lösungen finden lassen.“

Weil die Umstruktur­ierung der Schulbezir­ke für Clemens Maier eine „Übergangsl­ösung“darstellt, hakte Willy Walter von der FDP nach. „Die Flexibilit­ät, die uns der große Schulbezir­k bringt, werden wir immer wieder mal brauchen. Warum bleiben wir nicht dabei?“Ein Ablaufdatu­m gebe es nicht, so Maier. Vielmehr hoffe er darauf, dass die Rosenschul­e mit dem Umzug der Löhr- schule in das noch zu bauende neue Schulzentr­um Platz gewinne und dadurch das Verteilung­sproblem spürbar entschärft würde. Clemens Henn (CDU) sorgte sich, wie die Gemeinden Gunningen und Durchhause­n, deren Kinder bisher die Kellenbach­schule besuchen, die Veränderun­gen aufnehmen. „Es hat für sie keine Auswirkung­en. Die Ganztagssc­hüler können zur Rosenschul­e, ansonsten sind sie räumlich weiter der Kellenbach­schule zugeordnet“, so Bürgermeis­ter Clemens Maier.

Das Gremium entschied sich einstimmig für die Schaffung des großen Schulbezir­ks.

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ARCHIVFOTO: DPA CHARISIUS Falls Kinder in eine weiterentf­ernte Grundschul­e gehen, ist Mobilität gefragt.

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