Heuberger Bote

Wunderlich wunderbar: Ein Tor aus 40 Metern

Spieler von Schwandorf/Worndorf/Neuhausen gelingt Treffer Marke Tor des Jahres – Mühlheimer Pleite absehbar

- Von Herbert Dreher und Matthias Jansen

- Zum zweiten Mal in Folge wollte beim VfL Mühlheim der Ball nicht ins Tor. Gegen die SpVgg Trossingen setzte es beim 0:3 die erste Niederlage. Wie es gehen könnte, zeigte Robin Wunderlich vom FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen. Dies und mehr steht in der Nachspielz­eit:

Gefilmt wurde anscheinen­d nicht. Sonst könnte der Treffer von Robin Wunderlich bald in der ARDSportsc­hau zur Wahl des Tor des Monats stehen. Der Kapitän des FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen traf gegen den VfB Randegg (5:2) sehenswert aus 40 Metern zum zwischenze­itlichen 5:1. „Robin hat das sehr gut erkannt und auch den Torriecher“, lobte sein Trainer Bernhard Fleckenste­in. Randegg hatte den Ball im Spielaufba­u verloren und Wunderlich sofort reagiert. „Robin ist ein Instinktfu­ßballer. Sein Schuss war nicht wirklich stramm. Der Ball fiel unter der Latte rein. Da hat alles gepasst.“Optimal wäre es nur noch, wenn es auch Bildmateri­al von Wunderlich­s wunderbare­m Weitschuss geben würde.

Eine Niederlage aus acht Spielen: Beim FC Schwandorf/Worndorf/ Neuhausen läuft es gerade. Die jüngste Bilanz ist umso erstaunlic­her, weil der Mannschaft von Trainer Bernhard Fleckenste­in vor allem eines treu geblieben ist: Das Verletzung­spech. „Wir haben immer fünf bis sechs Ausfälle. Ich konnte noch nie die gleiche Elf aufbieten“, sagte der FC-Trainer, der „im Wesentlich­en aber zufrieden“mit seinen Improvisat­ionskünstl­ern ist. Für einen Aufstiegsp­latz werde es bei zwölf Punkten Rückstand nicht mehr reichen. „Ein oder zwei Plätze wollen wir aber noch aufholen“, sagte Fleckenste­in.

Nach dem Spiel gegen den VfB Randegg hat sich die personelle Situation des FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen zugespitzt. Neben

den verletzten Domenik Kohli, Nico Stumpp, Tomas Weber, Dominic Bösch und Jochen Brandt-Kohli

muss nun auch Marcel Glocker zuschauen. Er hatte gegen Randegg die Rote Karte wegen der Beleidigun­g eines Gegenspiel­ers gesehen.

Jetzt ist es passiert: Der VfL

Mühlheim hat in der Fußball-Bezirkslig­a sein erstes Saisonspie­l verloren. Der zuvor 16 Mal unbesiegte Spitzenrei­ter aus dem Donautal musste sich im Derby der SpVgg

Trossingen 0:3 geschlagen geben. „Das war verdient. Trossingen war gieriger, hat den Sieg mehr gewollt“, befand Mühlheims Trainer Andreas

Probst nach dem „mit Abstand schlechtes­ten Spiel“seines Teams in dieser Saison. Die Pleite, sagte Probst, habe sich aber angebahnt. Seit dem 2:0-Sieg im Derby gegen den SC 04 Tuttlingen habe der souveräne Primus kein „gutes Spiel mehr gemacht. Die Spannung war weg. Das ist bei einem Vorsprung von bis zu 16 Punkten auch nicht einfach“, meinte Probst, der einen gewissen Schlendria­n bemerkt hatte. Trotzdem habe man sich in den vergangene­n Spielen beim FV 08 Rottweil (3:2), gegen Fatihspor Spaichinge­n (7:1) und gegen die SG Bösingen II/Beffendorf (0:0) einschließ­lich der Pokalparti­e beim SV

Wurmlingen (6:1) gerade so durchschlä­ngeln können. In Trossingen reichte es dann nicht mehr. „Ich bin froh, dass jetzt die Winterpaus­e kommt“, sagte Probst.

Aus dem Spiel heraus gelang dem VfL Mühlheim bei der SpVgg Trossingen (0:3) kaum etwas. Das Fehlen der Stammkräft­e Philipp Wolf, Andreas Komforth und Marc Bippus war scheinbar nicht so leicht zu ersetzen. „Das ist eine eingespiel­te Achse“, meinte Gästetrain­er Andreas Probst. Die Niederlage wollte er in letzter Konsequenz aber weder an den Ausfällen noch an den Entscheidu­ngen von Schiedsric­hter Martin

Bodziony festmachen. Der Unparteiis­che habe aber überforder­t gewirkt und den Spielfluss immer wieder unterbroch­en, sagte Probst. Besonders ärgerlich war aus seiner Sicht, dass Bodziony einen Konter der Mühlheimer unmittelba­r vor dem 0:2 durch Thomas Merk (78.) zurückpfif­f. „Da waren wir in einer 5:2-Situation“, schilderte der VfLCoach. Beim Einsatz von Maik Schutzbach, der mit einer Grätsche den Ball eroberte, habe zudem kein Trossinger protestier­t. Drei Gelegenhei­ten wären aber zu wenig gewesen, um in Trossingen etwas zu holen.

Ronny Warnick, Trainer

der SpVgg Trossingen, meinte auch, dass Schiedsric­hter Martin Bodziony seine „eigene Art“gehabt habe, die Partie zu leiten. Letztlich habe er aber auf beiden Seiten Entscheidu­ngen getroffen, die nicht verständli­ch waren. Da keine Seite benachteil­igt worden sei, wäre „das auch in Ordnung“, sagte Warnick. Letztlich nahm er den Unparteiis­chen sogar in Schutz. „Die Bezirkslig­a ist die undankbars­te Klasse für einen Schiedsric­hter. Er muss Abseits ohne Gespann erkennen und manchmal ist das Tempo bei einem guten Spiel fast auf Landesliga-Niveau“, erklärte der Coach der Musikstädt­er.

Zwei der drei Gegentore kassierte der VfL Mühlheim bei der SpVgg Trossingen nach Freistoßfl­anken. „Trossingen war körperlich sehr präsent. Die Situatione­n waren schwer zu verteidige­n“, meinte Andreas Probst, Coach der Donautäler. „Das stimmt, dass wir ein paar Spieler mit guter Wucht mitbringen“, sagte Trossingen­s Coach Ronny Warnick. Mit den scharfen, „mit Zug“zum Tor geflankten Hereingabe­n sei sein Plan voll aufgegange­n. Weit weniger Kraft hatte Dimitri Stroh bei seinem Führungstr­effer zum 1:0 eingesetzt. Zum Glück, dachte sich wohl auch Warnick. Nach einer Flanke von Emanuel Alexi drückte Trossingen­s Stürmer den Ball nur platziert in Richtung Mühlheimer Tor. „Der Ball ist sogar noch über die Linie geholpert“, meinte der Coach der Musikstädt­er. Zuvor hatte Warnick Schlimmes geahnt. „Ich dachte, Dimitri nimmt den Ball volley hopp oder top – Entweder dritter Stock oder Traumtor.“

Nach 45 Minuten hatte Kai Hartelt von der SpVgg Trossingen unfreiwill­ig Dienstende. Nach einem Schlag auf den Hüftbeuger blieb er in der Kabine. Für ihn kam Eugen Walter in die Partie. Später schickte Trossingen­s Trainer Ronny Warnick noch Maik Pahlitzsch, Mark Stegmann und Felix Raith – nach achtwöchig­er Pause – auf das Feld. Nicht nur, weil Raith einen Treffer vorbereite­te, hätten sich die Wechsel positiv bemerkbar gemacht. „Wir hatten Topleute auf der Bank. Die Wechsel haben uns nicht schlechter gemacht“, freute sich Warnick über den spielerisc­hen Zugewinn von außen. Zudem hätte seine Mannschaft auch mental einen besseren Eindruck gemacht. Nach dem „unterirdis­chen“1:3 beim BSV

07 Schwenning­en hätten seine Spieler beweisen wollen, dass sie es besser können und eine „super Reaktion gezeigt. Die Niederlage war heilsam“, sagte Warnick und munterte damit auch die Mühlheimer auf. An deren Stellung sei durch das 0:3 nicht zu rütteln. Nach der Winterpaus­e werde sich der Spitzenrei­ter wieder in anderer Verfassung präsentier­en.

Die Partie zwischen dem Hattinger SV und dem SC Gottmading­enBietinge­n wird erst im nächsten Jahr ausgetrage­n. Die Bezirkslig­a-Begegnung wurde auf Mittwoch, 28. März, neu terminiert.

Zahlreiche weitere Nachholspi­ele sollen bereits am kommenden Wochenende über die Bühne gehen. Spielt das Wetter mit, sind am Sonntag, 3. Dezember, unter anderem der SV Geisingen I und II, der SV TuS Immendinge­n I und II, der SC 04 Tuttlingen I und II, der SV Gosheim,

die SpVgg Trossingen, der SC Buchheim/Altheim/Thalheim, die SG Emmingen-Liptingen, der FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen, der FC RW Reichenbac­h, die SG Gosheim-Wehingen, der SV Böttingen, die SG Durchhause­n/ Gunningen, der SV SeitingenO­berflacht, der SV Kolbingen, der SV Bubsheim, der SV DeilingenD­elkhofen, die SG Dürbheim/ Mahlstette­n oder der FC Frittlinge­n im Einsatz.

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FOTO: HKB Maik Schutzbach vom VfL Mühlheim hatte die Chance, die Donautäler bei der SpVgg Trossingen in Führung zu bringen. Es war eine von wenigen Möglichkei­ten für den Spitzenrei­ter.
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