Wunderlich wunderbar: Ein Tor aus 40 Metern
Spieler von Schwandorf/Worndorf/Neuhausen gelingt Treffer Marke Tor des Jahres – Mühlheimer Pleite absehbar
- Zum zweiten Mal in Folge wollte beim VfL Mühlheim der Ball nicht ins Tor. Gegen die SpVgg Trossingen setzte es beim 0:3 die erste Niederlage. Wie es gehen könnte, zeigte Robin Wunderlich vom FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen. Dies und mehr steht in der Nachspielzeit:
Gefilmt wurde anscheinend nicht. Sonst könnte der Treffer von Robin Wunderlich bald in der ARDSportschau zur Wahl des Tor des Monats stehen. Der Kapitän des FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen traf gegen den VfB Randegg (5:2) sehenswert aus 40 Metern zum zwischenzeitlichen 5:1. „Robin hat das sehr gut erkannt und auch den Torriecher“, lobte sein Trainer Bernhard Fleckenstein. Randegg hatte den Ball im Spielaufbau verloren und Wunderlich sofort reagiert. „Robin ist ein Instinktfußballer. Sein Schuss war nicht wirklich stramm. Der Ball fiel unter der Latte rein. Da hat alles gepasst.“Optimal wäre es nur noch, wenn es auch Bildmaterial von Wunderlichs wunderbarem Weitschuss geben würde.
Eine Niederlage aus acht Spielen: Beim FC Schwandorf/Worndorf/ Neuhausen läuft es gerade. Die jüngste Bilanz ist umso erstaunlicher, weil der Mannschaft von Trainer Bernhard Fleckenstein vor allem eines treu geblieben ist: Das Verletzungspech. „Wir haben immer fünf bis sechs Ausfälle. Ich konnte noch nie die gleiche Elf aufbieten“, sagte der FC-Trainer, der „im Wesentlichen aber zufrieden“mit seinen Improvisationskünstlern ist. Für einen Aufstiegsplatz werde es bei zwölf Punkten Rückstand nicht mehr reichen. „Ein oder zwei Plätze wollen wir aber noch aufholen“, sagte Fleckenstein.
Nach dem Spiel gegen den VfB Randegg hat sich die personelle Situation des FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen zugespitzt. Neben
den verletzten Domenik Kohli, Nico Stumpp, Tomas Weber, Dominic Bösch und Jochen Brandt-Kohli
muss nun auch Marcel Glocker zuschauen. Er hatte gegen Randegg die Rote Karte wegen der Beleidigung eines Gegenspielers gesehen.
Jetzt ist es passiert: Der VfL
Mühlheim hat in der Fußball-Bezirksliga sein erstes Saisonspiel verloren. Der zuvor 16 Mal unbesiegte Spitzenreiter aus dem Donautal musste sich im Derby der SpVgg
Trossingen 0:3 geschlagen geben. „Das war verdient. Trossingen war gieriger, hat den Sieg mehr gewollt“, befand Mühlheims Trainer Andreas
Probst nach dem „mit Abstand schlechtesten Spiel“seines Teams in dieser Saison. Die Pleite, sagte Probst, habe sich aber angebahnt. Seit dem 2:0-Sieg im Derby gegen den SC 04 Tuttlingen habe der souveräne Primus kein „gutes Spiel mehr gemacht. Die Spannung war weg. Das ist bei einem Vorsprung von bis zu 16 Punkten auch nicht einfach“, meinte Probst, der einen gewissen Schlendrian bemerkt hatte. Trotzdem habe man sich in den vergangenen Spielen beim FV 08 Rottweil (3:2), gegen Fatihspor Spaichingen (7:1) und gegen die SG Bösingen II/Beffendorf (0:0) einschließlich der Pokalpartie beim SV
Wurmlingen (6:1) gerade so durchschlängeln können. In Trossingen reichte es dann nicht mehr. „Ich bin froh, dass jetzt die Winterpause kommt“, sagte Probst.
Aus dem Spiel heraus gelang dem VfL Mühlheim bei der SpVgg Trossingen (0:3) kaum etwas. Das Fehlen der Stammkräfte Philipp Wolf, Andreas Komforth und Marc Bippus war scheinbar nicht so leicht zu ersetzen. „Das ist eine eingespielte Achse“, meinte Gästetrainer Andreas Probst. Die Niederlage wollte er in letzter Konsequenz aber weder an den Ausfällen noch an den Entscheidungen von Schiedsrichter Martin
Bodziony festmachen. Der Unparteiische habe aber überfordert gewirkt und den Spielfluss immer wieder unterbrochen, sagte Probst. Besonders ärgerlich war aus seiner Sicht, dass Bodziony einen Konter der Mühlheimer unmittelbar vor dem 0:2 durch Thomas Merk (78.) zurückpfiff. „Da waren wir in einer 5:2-Situation“, schilderte der VfLCoach. Beim Einsatz von Maik Schutzbach, der mit einer Grätsche den Ball eroberte, habe zudem kein Trossinger protestiert. Drei Gelegenheiten wären aber zu wenig gewesen, um in Trossingen etwas zu holen.
Ronny Warnick, Trainer
der SpVgg Trossingen, meinte auch, dass Schiedsrichter Martin Bodziony seine „eigene Art“gehabt habe, die Partie zu leiten. Letztlich habe er aber auf beiden Seiten Entscheidungen getroffen, die nicht verständlich waren. Da keine Seite benachteiligt worden sei, wäre „das auch in Ordnung“, sagte Warnick. Letztlich nahm er den Unparteiischen sogar in Schutz. „Die Bezirksliga ist die undankbarste Klasse für einen Schiedsrichter. Er muss Abseits ohne Gespann erkennen und manchmal ist das Tempo bei einem guten Spiel fast auf Landesliga-Niveau“, erklärte der Coach der Musikstädter.
Zwei der drei Gegentore kassierte der VfL Mühlheim bei der SpVgg Trossingen nach Freistoßflanken. „Trossingen war körperlich sehr präsent. Die Situationen waren schwer zu verteidigen“, meinte Andreas Probst, Coach der Donautäler. „Das stimmt, dass wir ein paar Spieler mit guter Wucht mitbringen“, sagte Trossingens Coach Ronny Warnick. Mit den scharfen, „mit Zug“zum Tor geflankten Hereingaben sei sein Plan voll aufgegangen. Weit weniger Kraft hatte Dimitri Stroh bei seinem Führungstreffer zum 1:0 eingesetzt. Zum Glück, dachte sich wohl auch Warnick. Nach einer Flanke von Emanuel Alexi drückte Trossingens Stürmer den Ball nur platziert in Richtung Mühlheimer Tor. „Der Ball ist sogar noch über die Linie geholpert“, meinte der Coach der Musikstädter. Zuvor hatte Warnick Schlimmes geahnt. „Ich dachte, Dimitri nimmt den Ball volley hopp oder top – Entweder dritter Stock oder Traumtor.“
Nach 45 Minuten hatte Kai Hartelt von der SpVgg Trossingen unfreiwillig Dienstende. Nach einem Schlag auf den Hüftbeuger blieb er in der Kabine. Für ihn kam Eugen Walter in die Partie. Später schickte Trossingens Trainer Ronny Warnick noch Maik Pahlitzsch, Mark Stegmann und Felix Raith – nach achtwöchiger Pause – auf das Feld. Nicht nur, weil Raith einen Treffer vorbereitete, hätten sich die Wechsel positiv bemerkbar gemacht. „Wir hatten Topleute auf der Bank. Die Wechsel haben uns nicht schlechter gemacht“, freute sich Warnick über den spielerischen Zugewinn von außen. Zudem hätte seine Mannschaft auch mental einen besseren Eindruck gemacht. Nach dem „unterirdischen“1:3 beim BSV
07 Schwenningen hätten seine Spieler beweisen wollen, dass sie es besser können und eine „super Reaktion gezeigt. Die Niederlage war heilsam“, sagte Warnick und munterte damit auch die Mühlheimer auf. An deren Stellung sei durch das 0:3 nicht zu rütteln. Nach der Winterpause werde sich der Spitzenreiter wieder in anderer Verfassung präsentieren.
Die Partie zwischen dem Hattinger SV und dem SC GottmadingenBietingen wird erst im nächsten Jahr ausgetragen. Die Bezirksliga-Begegnung wurde auf Mittwoch, 28. März, neu terminiert.
Zahlreiche weitere Nachholspiele sollen bereits am kommenden Wochenende über die Bühne gehen. Spielt das Wetter mit, sind am Sonntag, 3. Dezember, unter anderem der SV Geisingen I und II, der SV TuS Immendingen I und II, der SC 04 Tuttlingen I und II, der SV Gosheim,
die SpVgg Trossingen, der SC Buchheim/Altheim/Thalheim, die SG Emmingen-Liptingen, der FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen, der FC RW Reichenbach, die SG Gosheim-Wehingen, der SV Böttingen, die SG Durchhausen/ Gunningen, der SV SeitingenOberflacht, der SV Kolbingen, der SV Bubsheim, der SV DeilingenDelkhofen, die SG Dürbheim/ Mahlstetten oder der FC Frittlingen im Einsatz.