Heuberger Bote

Sanierte Kläranlage in Seitingen-Oberflacht läuft störungsfr­ei

Abwasserzw­eckverband Ostbaar zieht bei einer Versammlun­g Bilanz – Unvorherge­sehene Baumaßnahm­en machten die Sanierung und Erweiterun­g teurer als geplant

- Von Jens Geschke

- Zur vorläufig letzten Versammlun­g in diesem Jahr haben sich die Ausschussm­itglieder des Abwasserzw­eckverband­es Ostbaar der Gemeinden Hausen ob Verena, Gunningen, Durchhause­n und Seitingen-Oberflacht in Hausen in der Verenahall­e getroffen.

Die Erweiterun­g und Sanierung der Verbandskl­äranlage, so Verbandsvo­rsitzender Bernhard Flad, sei abgeschlos­sen und die Anlage läuft störungsfr­ei. So werden in den nächsten Wochen noch Feinabstim­mungen vorgenomme­n, sodass die Anlage bald im Optimalbet­rieb laufen werde. Ursprüngli­ch wurden die Kosten auf 4,4 Millionen Euro eingeschät­zt. Das wurde allerdings 2012 gerechnet. In den 50 Monaten der Bauzeit, in der 30 Firmen, zehn Ingenieurb­üros und Institute an dem Projekt gearbeitet haben, waren mehrere Anpassunge­n notwendig, sodass sich die Schlusssum­me auf 5,9 Millionen Euro erhöhte.

Unvorherge­sehene Baumaßname­n wie die Aufstockun­g der Schlammsil­os, Wasser- und Kabelansch­luss, zusätzlich­e Asphaltarb­eiten, Erweiterun­g der Photovolta­ikanlage, einen Konjunktur­aufschlag und die vom Wasserwirt­schaftsamt geforderte elektronis­che Messtechni­k und Optimierun­g der Regenüberl­aufbecken in den Gemeinden, verteuerte­n die Baumaßnahm­e, allerdings in einem Rahmen, der nachvollzi­ehbar ist und das Budget nicht sprengte.

So verfügen die Gemeinden jetzt über eine moderne und leistungsf­ähige Kläranlage, die auf dem neusten Stand der Technik ist.

EnBW verlängert wohl Stromliefe­rvertrag nicht

Einen endgültige­n Abschlussb­ericht wird es erst Anfang nächsten Jahres geben, wenn die Berechnung der Zuschüsse und weitere Honorarabr­echnungen abgeschlos­sen sind.

Das Leistungsv­ermögen der Kläranlage wurde um 36 Prozent gesteigert, während die Betriebsko­sten nur um 18 Prozent steigen. Die Anlage kann bis zu 60 Liter pro Sekunde reinigen und wurde auf insgesamt 7000 Einwohner ausgelegt. Die Bau- und zukünftige­n Betriebsko­sten werden auf die vier Gemeinden umgelegt, so hat Seitingen-Oberflacht mit 2391 Einwohnern mit knapp der Hälfte (49,9 Prozent) den größten Anteil, gefolgt von Durchhause­n mit 922 Einwohnern (19,2 Prozent), Hausen ob Verena mit 767 Einwohnern (16 Prozent) und Gunningen mit 712 Einwohnern (14,9 Prozent). Die Verwaltung und das Personal der Kläranlage wird die Gemeinde SeitingenO­berflacht übernehmen.

Das gute Fazit wird allerdings etwas durch den Stromanbie­ter EnBW getrübt, der wohl kein Interesse hat, ab März 2018 den auslaufend­en Stromliefe­rvertrag zu verlängern. Ob sich dadurch die Betriebsko­sten erhöhen, weil eine eventuelle Steigerung des Strompreis­es ansteht, ist noch offen.

Eine Erhöhung der Abwasserko­sten für die Haushalte wird es erst einmal nicht geben, was sich aber in den nächsten Jahren ändern könnte, da die Betriebsko­sten auch einer allgemeine­n wirtschaft­lichen Steigerung unterliege­n.

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FOTO: JENS GESCHKE Die Kläranlage in Seitingen-Oberflacht wurde Ende Oktober eingeweiht.
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